Slowenien 2 - Tiefe Schlünde
Tag 4, Heimfahrt aus Slowenien. Noch einmal stand ein volles Programm an. Herr Konopac
drängte zum frühen Aufbruch und mahnte zur Eile. Dies hielt ihn jedoch nicht davon
ab, nach geschätzten 20 Minuten Fahrtzeit zum Ausgangsort zurückzukehren, um den
vermeintlich vergessenen Hausschlüssel zu suchen. Klar, dass dieser nicht gefunden
wurde.
Am Ziel, der Skojanske jama, angekommen, war die erste Führung verpaßt. Die erzwungene
Pause wurde zum Frühstücken genutzt, während die Slowenen an den Nebentischen ihr
Mittagessen beendeten. Da nach dem Essen zur nächsten Führung noch immer Zeit war,
fuhren wir an der Kacna jama vor. Ein beeindruckendes Loch im Boden von 250m Tiefe.
Herrn Wipplinger ging gehörig die Muffe. Brauchbares Fotomaterial ist deshalb nicht
entstanden. Diese Schmach soll aber im Frühjahr ausgeglichen werden.
Am Nachmittag erfolgte ein erneuter Versuch an der Schauhöhle, im Pulk mit vielen
anderen Menschen. Kosten 10.85 Euronen. Dafür durfte jeder zunächst in die falsche
Richtung laufen, zurück zur Autobahn. Rechts ab, wieder nichts. Herr Wipplinger fluchte
und schwitzte, dennoch war kein Ziel in Sicht. Das Alterssprektrum der Wandergruppe
reichte von 1 bis 81. Nach 15 Minuten endlich am Loch, roh es stark nach altem Mann.
In der Höhle wurde allen klar, dass nicht die Höhle nach altem Mann roch, sondern
der 81jährige Tatterer voraus. Schlimm, vor allem wenn es der gemeinsame Plan war,
immer Letzter zu sein, um eventuell, trotz Verbots, doch Bilder erstellen zu können.
Das Welterbe selbst enttäuschte im Vergleich mit der Adelsberger Grotte auf den ersten
250 Metern. Doch dann glich sich alles aus: wir betraten eine riesige Halle mit tausenden
von Tropfsteinen. Zentral ein ungelogen recht stattlicher Tropfstein, über 25m hoch
- seine Masse ausreichend um alle fränkischen Höhlen zu verfüllen. Das zweite Hochlicht
dieser Höhle kann schlechter beschrieben werden. Ein Versuch: Der Eindruck ist, man
befindet sich auf halber Höhe in einer überdachten, 100m tiefen, Alpenschlucht. Mit
dieser kurzen Kritik sind wir möglichweise nicht gerecht, wie schon beschrieben roch
der Alte quer durch das ganze Loch. Die tollen optischen Eindrücke waren jedoch durchaus
reizvoll.
Mission 212: Schleifsackkraulen 10:10-16:43 [11:21-16:52]:
Man konnte die Angst vor den Schmerzen, die da kommen mochten,
in den Lenden spüren. Was für diesen Tag bis einen Tag vorher geplant gewesen war,
war folgendes: Vormittags ein Loch - es gibt ja genug - und Nachmittags dann halt
noch eins: Das Beste in Slowenien. Aufgrund der schlimmen Spätschicht vom Tag vorher,
waren Zweifel erlaubt.
Mission 211: Der Unsichtbare 17:00-23:00 [18:00-22:10]:
Trotz einer Anfahrt, welche durch ein sinnfreies Autorennen
sehr behindert wurde, schafften wir es noch rechtzeitig zum Treffpunkt. Der anwesende
und nur am Schlaz erkennbare Hollowman verteilte Schwimmwesten. Auf gut ausgebauten
Weg ging es entlang der Pivka zum Schlauchboot. Dieses lag hochwassersicher auf einer
Stütze. Vor dem Einsatz mußten wir es herunterheben. Kaum zu glauben, wie schwer
ein Gummiboot sein kann. Glücklich im Wasser sicherte sich Herr Wipplinger den Platz
am Bug, um von dort eingehend in die Gegebenheiten des Hohlraums einführen zu können.
Slowenien 1 - Höhlenweg
Am Tag 2 des Slowenienausflugs blieb Zeit für einen netten Spaziergang. Eher zufällig
verirrten wir uns auf den 'Höhlenweg'. Gesucht wurde die Vranja jama. Der Eingang
ist nur etwa 40m breit und ca 30m hoch und deshalb schwer zu finden. Herr Wipplinger
zog es nach einer halbe Stunde vor am Auto zu warten. Da nun keiner mehr meckerte,
fanden Frau Tirge und Herr Konopac sogleich den Zugang. Sie stiegen etwa 80m tief
in die Doline und stiessen 60m tief, bis an die Grenze des Lichts, in die Höhle vor.
Ein gigantisches Tor zur Unterwelt. Nur noch 60 weitere Meter und die Höhle wäre
durchschritten. Dieser zweite Ausgang heißt Mrzla jama. Schade, hätten 2 Punkte werden
können.
Mission 210: Läufig 6:00-23:00 [15:00-21:10]:
Suchen unter erheblichem Zeitdruck. Dank der Hilfe der slowenischen
Bevölkerung konnte der Eingangsschacht nach ausführlichem Spaziergang bei strömendem
Regen gefunden werden. Also schnell die einzige Problemstelle des Lochs genommen:
Den 20 Meter Einstiegsschacht. Das war´s dann auch schon - neben einem weiteren lustigen
40 Meter Schacht ein wenig tiefer im Loch.
Mission 209: Die Bombe tickt 18:00-22:45 [19:21-21:56]:
Es wurde lange darauf hingearbeitet. Endlich ist es nun so
weit. Die Untergrundbewegung CaveSeekers.com führte ihren ersten Anschlag durch -
das legen einer "Höhlenbuchbombe". Das Ganze nicht etwa mit konventionellen, und
daher langweiligem, Sprengstoff, sondern mit viel bristanterem Material: Dem Buch.
Mission 208: Der Aufriss 18:45-00:16 [20:13-22:26]:
Seit vielen Jahren hört man immer mal wieder von einem Schacht, der sich oberhalb
der Höhle ohne Namen befinden soll. Gerüchtehalber tituliert als
Panikschacht oder Hämorrhoidenstollen oder wie auch immer. Solcherweise
fehlgeleitet fiel die Teilnehmerschaft diesmal eher gering aus, und das, obwohl schon
vorher klar war, dass das aufzusuchende Loch keinesfalls oberhalb der Höhle ohne
Namen zu finden war.
Mission 207: Der Filmung zweiter Teil 6:57 -23:47 [09:28 - 15:17]:
Brrr. Ist das kalt. Und so dunkel. Und wo ist denn blos diese
scheiß Führungsleine? Der Griff nach dem Reel führt ins Leere. Aber halt. Was sind
das für Fransen? Abgerissen. "Spinnst du, es ist vier Uhr morgens ". Der wütende
Protest einer unter der Decke verschwindenen Frau Fitzner bringt mich zurück in´s
Leben. Die Decke liegt am Boden. Also los, auf. An Schlaf ist sowieso nicht mehr
zu denken.
Erster CaveSeekers Herbstlauf
Ungeahnter Zulauf beim Herbstlauf: Sechs fanden sich beinahe pünktlich am Austragungsort
ein - nur ein kleiner 'Heumann' zur Bundesanstalt für Arbeit, und dann war man vor
Ort. Ohne Bier und teilweise im Deutschland-Trikot rannte man zunächst zügig an einem
stark meandernden Bach an der A9 entlang. Auf den ersten 200 Metern war sogar noch
genug Energie vorhanden, um waghalsige Überholmanöver einzuleiten. Dann zog sich
das Feld aber sehr schnell weit in die Länge. So mussten unter anderem während des
Laufens zwei Nachzügler zum Austragungsort dirigiert werden - schon war einer der
Letzte. Nach 29 Minuten trafen die Ersten am Ziel ein, der - vorläufig - Letzte erst
nach 42 Minuten. Nachdem durchgezählt worden war, befand man, dass da noch jemand
fehle. Beinahe sofort wurden Rettungsmaßnahmen eingeleitet - doch just 2 Minuten
vor Überschreitung der wahrlich sehr großzügig bemessenen Maximalzeit von einer Stunde
für 6 Kilometer - war man dann doch komplett.
Die wenigen verbrannten Karolinen (Insiderscherz) ersetzte man dann umgehend in einem
nahegelegen Biergarten. Erster Herbstlauf unter Beteiligung von 8 Gesichtern - man
darf zu Recht stolz sein.
Isarquerung
Voll die Trottel: Mitten in der Nacht aufgestanden, um einer mysteriösen Höhle in
der Ostmark nachzugehen. Nach vielen Stunden auf der Autobahn, sah man sich vor Ort
im Regen stehen. Das war Grund genug, nichts ins (trockene) Loch einzufahren, und
stattdessen eine sinnlose Wanderung zu einer noch viel obskureren Höhle, die irgendwo
am Berg zu finden sei, zu unternehmen. Gefunden wurde nichts.
Zahlreiche weitere Fiasken reihten sich aneinander; zu steile Berge, keine Gebirgsbäche
am Berg, zu schwarze Gewässer und eine überraschend stark stinkende Isar.
Eben diese Isar wurde bei der Rückfahrt mitten in der Nacht im Neo gequert. Recht
spannend eigentlich.