Der Besichtigungstermin war schon ein Jahr im Voraus bekannt. Die Veranstalter jedoch hofften auf allgemeines Vergessen. Nicht auszudenken, wenn da CaveSeekers dabei wären...
Doch Dank dem werten Herrn Lindenmayr wurde zumindest Dr. Konopac rechtzeitig an den Termin erinnert. Und dennoch schafften es er und Herr Müller den ausgemachten Termin nicht einzuhalten.
Der erste, weil er nicht am Treffpunkt erschien und auf eigene Faust den Austragungsort anfuhr, der zweite, weil der Unterschied von 10 auf 11 Uhr für einen Jungakademiker schwer zu erfassen ist. Auch die Freisinger erschienen unerwartet, da sie das Konzept des Terminkalenders - zumindest teilweise - verstanden hatten.
Auf alle wurde gewartet und alle durften mit. Warten blieb dann auch die Hauptbeschäftigung so manch anderer Missionsteilnehmer.
Nach einem kurzen Besuch des Höhlenmuseums wurde eingekleidet. Einer der anwesenden Kaspare überraschte durch sehr bodenständisches Schuhwerk. Die kurze Diskussion wurde durch Nachweis mehrerer Barfußbegehungen, einer Maria-Erscheinung und der Androhung der Verwendung von körpereigenen biologischen Kampfstoffen beendet.
Andreas, unser Führer, hielt die riesige Gruppe von 17 Gesichtern zusammen und führte uns durch alle Höhlenteile, vorbei an Skelettresten und Tropfsteinen. Jedes Detail erklärte er geduldig und beantwortete alle Nachfragen. Somit war die Tour eher gemütlicher Natur und, wie schon anfangs erwähnt, vom Warten geprägt. Die Erleuchtung wurde in den oberen Etagen durch Kunstlicht unterstützt. Alles verlief sehr harmonisch, und reibungslos, bis ...
Herr Schmidt, Herr Kreuß und Herr Konopac in einem Seitengang verschwanden. Der versehentlich vom Führer losgelassene Satz "Schaut Euch nur um, wir haben ja Zeit." führte dazu, dass dieser nach ca. 10 Minuten ungeduldig auf die Uhr blickte, nach 20. Minuten den Hohlraum durch seinen wütenden, roten Kopf beleuchtete und nach ca. 35 Minuten die wieder aufgetauchten Kameraden mit einem anständigen Einlauf versorgte. Peinlich für unsere Kameraden - .
Zur Strafe ließ der Rest die Herren sitzen, und fuhr in eine weit entfernte Wirtschaft. Erst nach einer wilden Schnitzeljagd durch die halbe Oberpfalz durften die Nachzügler sich dann doch noch zu den anderen gesellen. Am Ende blieb die Hoffnung, dass doch alles gut war.
Und: Auch gegen Ende des Tages trug der lustige Jesus noch immer keine Schuhe.