Missionsbeschreibung -

Bus del Diaol

ÖFFENTLICH
Höhle: Link zur Hohlraum-Hauptseite Bus del Diaol
Mission: 417 - Aragorn der Waldläufer
Datum: [Sonntag]
Zeitrahmen: 09:40-16:30 [11:00-15:00]
Nettozeit: 4:00 Stunden
Prozentsatz: 50%
Mobil: Alle
Mannschaft: Florian Seeleitner
Besprechung:

Diese Episode der CaveSeekers-Serie wird dem langhaarigen Waldläufer gewidmet, der uns beim Ausstieg aus dem Loch empfing. In Jogginghose und Wollpulli stand er da, verharrte kurz, sprang dann ohne Stirnlampe schwungvoll in den Höhleneingang, um nach ein paar Minuten wieder heraufzuklettern. Kommissar NullNullSchneider würde vermutlich sagen "mhhh, geheimnisvoll, geheimnisvoll". Wir haben dagegen eine andere Vermutung. Doch die wird erst am Ende des Textes geäußert, um den Spannungsbogen bis auf's Äußerste zu dingsen.

Bus del DiaolZurück zum Anfang. Zunächst wurde auf kleinsten Wegen und Feldwegen versucht, um den besagten Steinbruch herumzumanövrieren. Erst nach Begehung des Areals und Begutachtung der "Zugang verboten"-Schilder wurde klar - man muss nach Norden. Dort erwartet den überraschten CaveSeeker sogar ein frisches Hinweisschild zur Höhle. Schnell wurde das Equipment zusammengepackt und die Arbeitskleidung angelegt - Zeitdruck pur. Zunächst folgt man dem Feldweg, dann nach einem weiteren Schild einen Pfad den Hang hinauf, dann in einem alten Bachbett entlang. Der Weg wird immer steiler, man kämpft sich durchs Unterholz und über felsige Stufen. Irgendwann, kurz vor Ende der Motivation, erreicht man die fest installierten Handseile, die die letzten 15m Aufstieg zum großen Eingang kennzeichnen. Etwas außer Atem wurden am großzügig dimensionierten Einstieg die Schleifsäcke gepackt und nicht benötigte Wertsachen im Rucksack verstaut. Endlich Einfahrt.

Bus del DiaolSelbst Herr Seeleitner meisterte die fast 2m hohe Stufe am Anfang ohne Seileinbau und man kam zügig voran. Die Höhle war in trockenem Zustand, so war auch die erste Abkletterstelle über eine schräge Platte nicht allzu problematisch. Dann der erste Schreck: ein Siphon - mit Wasser drin. Aber freundliche Menschen hatten aus dicken Ästen und kleinen Baumstämmen eine Behelfsbrücke gebaut, über die es zu robben galt - Deckenhöhe 40cm. Die Hölzer wollten jedoch nicht in ihrer zugedachten Position verharren, so tauchten immer wieder diverse Körperteile ins kühle Nass.

Dahinter robbt man weiter eine lehmige Schräge nach oben und erreicht bald wieder größere Bereiche, die auch erste Fotos möglich machten. Im weiteren Verlauf hat der Autor (Gruß an den Autor der vorherigen Mission) kaum mehr Erinnerungen an den Gangverlauf. Nur soviel: es bleibt abwechslungsreich. Enge Schlufe und größere Teile wechseln sich ab, es gibt einige Verzweigungen, die man aber relativ schnell erkundet und als Blindgänge oder Parallelgänge identifiziert hat. Und: es geht hauptsächlich nach oben.

Bus del DiaolSchließlich erreicht man (wiedermal kriechend) das Tor - und frägt sich verwundert, wie es seinen Trägern wohl ergangen sein mag, als sie es stundenlang durch die unwegsamen Gefilde bis hierhin geschleppt haben. Dahinter geht es wieder eng und bergauf weiter, über eine sehr glatte und schön gewundende Bahn (kriechend oder im Spinnengang) in eine ziemlich große Halle. An ihrem Ende winkt ein Sinterparadies, wie es der bisherige karge Charakter kaum vermuten ließ. Es wurde ausgiebigst fotogafiert, die Wasserspiele über die Sinterbecken auch als Video festgehalten.

Bus del DiaolEin etwas mulmiges Gefühl machte sich breit, sollte die bis dahin recht trockene Höhle nun zu einem feuchtfröhlichen Lehmloch mutieren? Man seilte sich die Wasserstrecke entlang ab (25m), doch das Wasser versickerte irgendwo und am Ende stand man wieder in einer trockenen Halle - das Glucksen und Rauschen war aber noch vernehmbar. In großen Dimensionen ging es weiter bergab bis man an der Mauer stand. Man kraxelte nach unten und überlegte im Sandsiphon was zu tun sei. In Anbetracht des herrschenden Zeitdrucks entschied man sich für den geordneten Rückzug - das Wissen verdrängend, dass es dahinter erst richtig schön werden soll. Es sei noch erwähnt, dass etwa 20m vor der Sandmauer ein enges Loch in der Wand ist. Daraus ist ziemlich lautes Wasserrauschen zu vernehmen und Karbidspuren an seiner Decke weisen auf Befahrungen hin. Sollte hier eine gemütlichere Umgehung des Sandsiphons existieren?

Bus del DiaolNachdem man wieder am Sinterfall angekommen war, ging es flott zurück zum Ausgang - abwärts schlufen und rutschen spart enorm viel Zeit. Da nichts mehr erkundet werden musste und auch alles Vorzeigbare abgelichtet war, schaffte man es in etwa dem Drittel der Zeit des Hinwegs zurück ans Tageslicht. Auch Herrn Seeleitner gelang es irgendwann, die Eingangsstufe zu erklimmen - und dort traf man auf den Waldläufer. Er schien ebenso irritiert wie wir, dass man sich hier etwas abseits geteerter Straßen so einfach trifft. Doch er verschwand schnell im Loch und wir packten unsere Gerätschaften um. Gerade als man abmarschbereit war, stieg der Langhaarige wieder aus dem Loch - und man fiel und stolperte gemeinsam den Berg nach unten.

Obwohl er sich der englischen Sprache verweigerte, vermittelte er ein sonderbares Verhalten. Man war froh, während der Befahrung seinen Wertsachen-Rucksack zumindest so weit ins Loch mitgenommen zu habenm, dass er ohne Licht nicht auffindbar war. Unterstellung: Kundschafter für Raubzüge, angelockt durch parkende ausländische Autos am Wegesrand.

Fazit: ein Loch das Spaß macht, eine zweite Befahrung würde auch viel schneller gehen. Man würde gerne nochmal kommen - mit einem Tresor.

Erzeuger: Autor: Florian SeeleitnerBilder: Florian SeeleitnerBildassistenz: Florian Seeleitner 29.01.2012 - 23:32:18
Bilder: Bus del DiaolBus del DiaolBus del DiaolBus del DiaolBus del DiaolBus del DiaolBus del DiaolBus del DiaolBus del DiaolBus del DiaolBus del DiaolBus del DiaolBus del DiaolBus del DiaolBus del DiaolBus del Diaol