Teilweise stark angeschlagen rückte man zu viel zu später Stunde in die CWB-Höhle ein. Ein gut gemeinter, aber dennoch kryptischer Hinweis, der Erleichterung beim Auffinden bringen sollte, war beinahe unnötig - da man dessen Sinn erst verstand, als man nach längerer Suche quasi schon im Loch stand. Und außerdem hatte man in Herrn Kreil einen ausgewiesenen CWB-Altmeister am Start.
Vorsichtig kriechend legte man die ersten Meter zurück, bis größere Bereiche ihre weiße Sinterpracht offenbarten. Den Trassierungsbändern folgend wurde die schräge Halle nach oben bestiegen und staunend der zuckergussähnliche Schmuck bewundert.
Der Bereich ist so stark versintert, dass auch der markierte Pfad teilweise darüber verläuft - nur eben über die "hässlichsten" Abschnitte.
Die Akkus der Blitze bereiteten dem Fotografen-Team wegen der geringen Umgebungstemperatur desöfteren Kopfzerbrechen und man war kurz davor, den Mut zu verlieren und schreiend das Weite zu suchen. Doch mit spontaner Selbstheilung der Blitze und Engelsgeduld der Knechte gelangen schließlich einige gute Bilder - Motive gibt es reichlich.
Man kroch in den engen Gang zurück und nahm eine andere Abzweigung - nur dem Aufmerksamen fällt eine ca. 5cm breite Lücke im Trassierband auf, welche den Weg weist - die in weitere, äußerst ansehliche Hallen führt. Hier wurde der letzte klägliche Rest Energie aus den Zellen gequetscht, um die Sinterfahnen und das riesige Sinterbecken gebührend zu digitalisieren.
Schließlich zog man sich nass und unter Schmerzen immer noch staunend zurück und überließ den Hohlraum wieder seinem dunklen Dasein. Das nächste Mal werden Fledermausfallen aufgestellt - denn massenhafte Fledermausscheiße wirkt auf schneeweißem Sinter stark abstoßend.