Schweiss tropft auf den Ranzen. Schnappatmung bei allen Beteiligten. Vage kreisen die Gedanken um angriffslustige, schwäbische Holzböcke, als man sich durchs meterhohe Unterholz wälzt.
Gefühlte 2000 Meter später beruhigt sich der Puls langsam, als man gespannt in die Tiefe schaut. Kein Boden zu erkennen. Nur ein - daumendickes - Seil, welches bereits vor Stunden von unseren eingeborenen Kameraden eingebaut worden war.
Unter rhythmischen Bewegungen gelang es auch den weniger korpulenten Franken schließlich, sich am dicken Seil in die Tiefe zu wuchten. Mit vom kraftvollen Drücken des Petzl-Stops geschwollenen Unterarmen erreichte dann auch der letzte den Schachtgrund. Eine am Boden vorgefundene tote Springmaus hatte den Abstieg erst kürzlich offenbar nicht überlebt.
Eine große Halle empfing uns. An den Wänden in selbstschützender Höhe entdeckten wir einige große Tropfsteingebilde. Der Boden der Halle trumpfte mit wasserdurchtränktem Lehm auf. Fast fränkisch. In der Decke und auch seitlich des Raumes führen große Schlote nach oben.
Schwabenkamerad S. ertrug geduldig das nun beginnende Blitzlichtgewitter. Von allen unmöglichen Seiten ließ Kamerad Wipplinger Bilder entstehen, auf dass der Schwabe später begutachten kann, was er hat.
Nach geraumer Zeit und nachdem gesehen war was zu sehen war, entsann man sich der noch zu infizierenden dritten Höhle. So wurde unter Aufbringung - der für extra dicke Seile benötigten - übermenschlicher Kräfte wieder aufgeseilt. In Franken bindet man mit solchen Stricken wirft diese dann ins Wasser. Hier läufts offenbar anders.
Trotzdem erreichten alle wieder - schweißgetränkt - das Tageslicht. Nach Einholen des Strickes und dem Schließen des Schachtes ging es korpulent wie eh und je bergab zu den Mobilen, um dem nächsten Hohlraum entgegenzusteuern.