Eingeweihte wissen, Herr Wipplinger baut mit
Kameraden heimlich an einem Bollwerk gegen die erwartete russische Invasion. Während
die Fraktion Franken also noch an der Befestigung der erschlichenen Rostnagelhöhle
bastelt und deshalb im Eingangsbereich 680 KG Stahl verbaut, konnte
Herr Konopac bereits erste Eindrücke von der Front sammeln.
Denn in Oberbayern sind die Russen schon da - laut und durcheinander. Als Beweis sind einige extrem teuer gekleidete Invasoren des Natonalparks Berchtesgaden im Schnee ablichtet und deren Anwesenheit somit dokumentiert. Die - neben den Russen - im Boot mitangereisten Asiaten verhielten sich dagegen vergleichsweise dezent, wollten sich jedoch auf ihre Art beim Trompetensoliten bedankten. Der angestimmte Gesang stießt nicht wirklich auf wohlwollende oder gar offene Ohren. Einige böse Blicke später war diese Episode eines erfolglosen Annäherungsversuches beendet.
Nach der Ankunft beherrschte die deutschsprachige
Minderheit nur ein Gedanke: Bloß weg! Während der Flucht wurde der Grimm zurückgestellt,
noch keine Gelegenheit zum Frühstück gehabt zu haben.
Herr Wolf vermisst, wie jedes Jahr gegen Ende Oktober, die Eiskapelle - warum auch nicht, wenn´s schlank macht. Der Zeitplan ist eng fixiert. Beseelt von nur einer vagen Hoffnung, trieb Herr Konopac beinahe von Sinnen eine Spur in den Neuschnee - kurz Messen und Bebildern, und dann ausgiebig Fressen.
In etwa 45 Minuten erreichten die Ersten das
Portal der Eiskapelle. Es zeigte sich die materialtechnische Überlegenheit der organisiernenden
Kameraden des Vereins für Höhlenkunde München: Schlaz und Unterschlaz waren dabei.
Herr Wolf hatte das Kommando, Herr Heinig maß die Länge und Herr Malotka Neigung
und Richtung. Herrn Konopac versagten statt dessen die Akkus der mitgeführten Kamera.
Von 4 Akkusätzen funktionierte lediglich einer - es war saukalt. Immerhin mit länger
Belichtung entstanden einige Bilder.
Während die letzten des VHM Trosses eintrafen, forderte die Kälte weiteren Tribut. Nach einer kurzen Stunde gingen die Ersten zurück nach St. Bartholomä ins Gasthaus. Insgesamt waren gut über ein dutzend Personen unterwegs, fast schon wie bei den CaveSeekers, nur anders. Und irgendwie erwachsener.