Trotz einer Z E H N S T Ü N D I G E N Autofahrt mit vielen Staus
trafen die zwei Franken überpünktlich an der Schranke der Rettenbachalm - dem Treffpunkt
- ein. Es dauerte nicht lange, bis die österreichische Kameradschaft, Gerhard und
Clemenz, ebenfalls eintraf.
Für den Franken, welcher den Anstieg zu einer Höhle, der mehr als zehn Minuten dauert, mit der Erstbesteigung des Mount Everest gleichsetzt, ist schon der Weg zum Eingang dieses Hohlraumes durchaus spannend.
Schnell die Sachen im Auto verstaut, die Schranke mit Hilfe
eines
geöffnet und wie der Österreicher zu sagen pflegt: "Affi
aufn Berch!" An der
angekommen trafen wir auch schon
auf den ersten stockbesoffenen Eingeborenen. Es stellte sich schnell heraus das es
sich um den
der
handelte. Nach einer
siebenminütigen Schreckensfahrt mit der
und einem anderthalbstündigen
Aufstieg wurde der Höhleneingang - noch - hochmotiviert erreicht. Nach der Erläuterung,
dass der Österreicher seine Sprache 'Deutsch' und nicht - wie zuerst vermutet - "Österreichisch"
nennt, fuhren wir in den Hohlraum ein.
Nach weiteren 1,5 Stunden wilder Hetzjagd über Leitern, Schluchten
und viel Geröll, ging den beiden Seekers dann langsam die Puste aus. Herr Wolfram
hätte schon beinahe die Peli-Box inklusive Fotoapperat des Herrn Wipplinger geopfert,
nur um sich ein wenig Ballast und "Gerödel" zu ersparen. In einer kleineren Halle,
deren Ausmaße in Franken einer Großhöhle entsprechen, wurde dann das Biwak eingerichtet.
Das Nächtigen in diesem gestaltete sich weit weniger unangenehm als erwartet. Trotzdem
wurde das ursprüngliche Missionsziel, welches darin bestand, neue Gangteile zu vermessen,
wegen mangelnder Fitness der Unseren abgesagt und statt dessen eine unstressige "Foto-Sightseeing-Tour"
durch das Feuertalsystem unternommen.
Das Beeindruckende in einer alpinen Höhle sind meist nicht
Sinterschmuck und Fledermauskot, sondern die riesigen Gangsysteme (obwohl die richtig
immensen Teile nichtmal erblickt wurden), in denen man teilweise nicht einmal mehr
die Decke beleuchten kann. Wobei noch anzumerken ist, dass nur ein Blitz zum fotographieren
absolut nicht ausreichte. Durch ein Gewirr von Gängen und Hallen kamen wir dann in
die sogenannte Antarktis. Ein Raum voller Schnee und Eis, aber ohne Ausgang. Man
läuft nichtsahnend um die Ecke und auf einmal wird der nichtsahnende Höhlengogerer
von einem Wind, der selbst den stärksten pigmentbevorzugten Menschen umhauen würde,
gegeiselt.
Um nicht die "Ennstaler Bergzigeuner" (Platz 1 der Österreichischen Volkstümlichen Hitparade) zu verpassen, die an diesen Tag auf die Ischler Hütte kamen, durften Hr. Maccioni und Hr. Wolfram versuchen den Weg ohne Hilfe von Kartenmaterial aus der Höhle zu finden. Mit Erfolg!
Der Höhle entkommen saß man nun da und betrachtete die wunderbare
Landschaft, als schon das erste Handy klingelte (Auf diese Geschichte wird hier jetzt
nicht eingegangen, da sie für die Öffentlichkeit zu anstößig wäre). Der Durst trieb
uns dann doch recht zügig zur Ischler Hütte. Herr Maccioni verlor seine Kopflampe
die allerdings von Herrn Wolfram wiedergefunden wurde, da dieser die alleinige Nachhut
bildete. Aufgrund von starker Dehydration befand sich Herr Wolfram in einem so erbärmlichen
Zustand, dass er beim Abstieg sogar das Wasser eines Dreckstümpels schlürfte, wie
den Nektar der Götter.
Auf der Hütte angekommen genehmigten sich die Kameraden reichlich
"gespritzten Apfelsaft", Bier und Gamsgulasch, um die Strapazen der letzten Stunden
zu verarbeiten. Die Bergzigeuner spielten bis in die Nacht zünftig auf und durften
sich mit uns den Winterraum der Ischler Hütte teilen. Für das normale Matratzenlager
rochen wir zu streng und die Zigeuner waren so rotzedicht das sie an diesen Abend
eh keinen Geruch mehr wahrnehmen konnten.
Fazit : Großer Respekt und Dank an die Kameraden aus Österreich - Gerhard Wimmer und Clemens Tenreiter - , die gezeigt haben, dass sich ein "Flachländler" aus Franken noch Einiges an Kondition und Fitness antrainieren muss, um nur annähernd bei den Beiden mithalten zu können.
CaveSeekers kommen wieder! Und dann fitter! Prost!