Die erste Mission im Rahmen des Frankreichfeldzuges 2010
ging in die Gouffre De La Baume Des Cretes - da noch eine Rechnung mit dem sogenannten
"Collecteur" offenstand, welcher seinerzeit aufgrund körperlicher Insuffizienzen
nicht erreicht werden konnte.
Da in Frankreich gerne harziger Wein verschenkt, Autos aufgebrochen
und Seile abgeschnitten werden, war man diesmal mit Minen und Kampfhunden vorm Eingang
aufmarschiert. An dieser Stelle kann bereits davon berichtet werden, dasss zunächst
vier Kräfte in die Höhle einfielen, am Ende allerdings zehn Verlehmte wieder auskrochen.
Und das bei minus 15 Grad. Aber egal.
Das Hauptziel bestand also darin, den Collecteur zu erreichen
- was laut Angaben vom Chef in ca. 3 Stunden zu bewältigen sein sollte: "Nei - Nunder
- Nei in Collecteur - Foddos - Widder Nauf - Naus" - also ganz einfach. Dass die
ganze Aktion letztendlich ca. 10 Stunden dauerte liegt also durchaus noch im Rahmen
einer normgerechten Ungenauigkeit.
Der Stoßtrupp bestand aus den Herren Klampfl, Kreil, Lanig
und Wolfram. Diese entfohlen zeitig dem Hüttenchaos und bauten schonmal die Seile
ein. Schnell noch ein paar Gruppenfotos in der großen Halle gemacht und auf gings
zu ersten Pause am Biwakplatz. Man war schließlich schon eine ungeschlagene halbe
Stunde unterwegs.
Zehn Cornys später entschied man sich dafür, nicht auf die nachfolgenden Truppen zu warten und weiter in Richtung Collecteur vorzustoßen. Ab durch die Lehmrutsche in die nächste Halle zum ersten Basislager. Hier machte sich Hr. Lanig ein wenig nackig um die Stimmung ein wenig aufzuheitern. Nach weiteren Diskussionen wurde Hr. Wolfram nochmal zurückgeschickt, um nach den Nachrückern zu sehen. Als er das erste Fremd-Licht sah, gings wieder zurück zum Basislager mit der Nachricht zum Weiterrücken.
Schnell auf leichtes Gepäck umgestellt und weiter gings zur
nächsten Abseilstelle. Hier änderte sich der Charakter der Höhle schlagartig und
man hatte das Gefühl man seilt sich in die Falkensteiner Höhle ab. Endlich wurde
es nass und die Neos konnten eingesaut werden. Herr Wolfram bekam schon einen leicht
glasigen Blick, aber dazu später mehr.
Nach weiteren gefühlten 10 Metern lauerte schon die nächste
Abseilstelle und laut Plan konnte dies noch nicht der Schacht zum Collecteur sein.
Sicherheitshalber hatte Herr Wolfram ein Seil im Basislager zurückgelassen - wäre
ja auch zu einfach gewesen, es einfach gleich mitgenommen zu haben. Also nochmal
zurück, um das Seil zu holen. In der Zwischenzeit tummelten sich schon Massen an
CaveSeekern, Blitzen und Fotoapperaten am Anfang des nassen Bereiches.
Nachdem das Seil eintraf, gings dann zum nächsten Schacht und
es wurde noch ein wenig nasserererer. Auf dem Weg musste wohl Herr Lanig verloren
gegangen sein, da jetz nur noch drei Seekers vom Stoßtrupp unterwegs waren. Dem Wassserlauf
folgend kam man dann zu einer Zweigstelle, an der man die Wahl hatte zwischen: "Ich
werd jetz richtig nass oder ich kletter den Handlauf nach oben". Man entschied sich
für das Seil und wurde mit ein wenig Kriecherei belohnt.
An einer weiteren Schlüsselstelle musste dann leider Herr Klampfl
zurückgelassen werden, da er nur eine wasserfeste Hose anhatte und man dort ohne
Neo nicht mehr weiter kam.
Herr Kreil und Wolfram legten ein Mordsthempo vor und der Höhlenrausch des Herrn W. manifestierte sich mehr und mehr. Kein anderes Ziel mehr vor Augen, als das Erreichen des Collecteurs - Scheiss aufs Leben. Herr Kreil vernahm des öfteren euphorische Ausrufe, wie: "Ey, ich glaub ich bin im Höhlenrausch!". Verbunden mit den glasigen Augen und der offensichtlich verzerrten Wahrnehmung hätten andere sich vermutlich ernste Sorgen gemacht. Nicht so der CaveSeeker. Immer nur Weiter.
Und dann war es endlich soweit: Die zwei Helden kamen zu
einer versinterten, schräg nach unten führenden Rinne, die in einem kleinen Wasserfall
endete. Hier dann auch endlich das letzte Seil zum Einsatz. Sie stiegen dieses letzte
Stück in einen relativ trockenen Bachlauf ab und waren sich aufgrund der Wassermarken
sicher, dass sie den Collecteur erreicht hatten. Schnell noch ein Stück weitergegangen
und ein paar Heldenfotos gemacht und es ging wieder zurück. Die Augen des Herrn W.
wurden wieder normal und man war glücklich das vorgenommene Ziel erreicht zu haben.
Auf dem Rückweg kreuzten noch vereinzelte CaveSeekers den
Weg - welche bereits grob 10 Minuten vom Collecteur entfernt waren - aber unerklärlicherweise
bereits mit dem Rückzug begonnen hatten. Vielleicht waren die Augen doch noch ein
wenig glasig. Schaum vor dem Mund konnte sowohl von Herrn Wolfram, als auch von Herrn
Kreil nicht bestätigt werden.
Der Ausstieg zog sich, aufgrund der Menschenmassen, ein wenig hin - war aber im Vergleich zu der gefühlten Abseilzeit eher ein Klacks.
Fazit: Eine Nachfolgemission ist schon in Planung, bei der der
komplette Collecteur befahren wird! Höhlenrausch rockt!
Bleibt nur noch anzumerken, dass die mitgeführte Ausrüstung zur Erstellung von Bildern
weitab von perfekt operierte. Selten solch' ein Fiasko erlebt. Aus Rache entschied
sich Herr Wipplinger daher,
. Was
auch gelang. Das Ergebniss darf als "betörned" beschrieben werden.