Zunächst sucht man ein Loch, in welches man einfach "ohne Schlaz reinlaufen" könne. Das klingt gut. So könnte man sich - nach Monaten der absoluten Ruhe - langsam wieder an das Thema 'Hohlraum' herantasten kann. Und so fährt man hinter Herrn her - und wundert sich ob der herrlichen Wege, die dieser - unter der offensichtlichen Führung Herrn Sturms - befährt. Nach ca. 5 Kilometern Feldweg und der vollständigen Untersuchung zahlreicher Ortschaften wird dann durchkommuniziert, dass das Loch gerade nicht gefunden werden kann - es befinde sich auf der Flucht.
Also fährt man zum zweiten Loch. Hier heisst es, es müsse 35 Meter abgeseilt werden. Da die Koordinate klar ist, besteht Hoffnung, das Loch relativ schnell finden zu können. Um dem Finden nicht im Wege zu stehen, haben die Herren Warnick und Wipplinger während der Suche grossen alternativen Spaß mit Blümchen und "Boomerang" während der Rest zum Loch schwärmt. Und dieses dann auch aufstöbert.
Am Loch entspinnt sich die immer gleiche Diskussion ob denn nun das Seil mit einer Bandschlinge und Karabiner am Baum befestigt werden soll (damit alles nicht zu einfach aussieht, - Höhlenretter und Theologe) oder einfach direkt am Baum (damit nicht zwei sinnlose Teile die Sicherheit beeinträchtigen, Wipplinger - Praktiker und Angstmensch).
Schlussendlich wird ein beeindruckend peinlicher Kompromiss eingebaut: Seil direkt um den Baum, aber das Seil wird zusätzlich von einer Bandschlinge mit Karabiner daran gehindert am Baum herabzurutschen. Damit das Aufsteigen leichter fällt, und das Seil nicht über den Boden schleift. Klar ist: Der Papst ist total unfehlbar.
Herr seilt als erster ab, und baut das Seil - eine Umsteigestelle direkt am Schachtanfang - ein. Nach und nach rutscht der Rest hinterher - nur nicht Herr Sturm. Denn dieser begeht lieber den slowenischen Wald. Schließlich ist es kalt und feucht. Und es beginnt dunkel zu werden.
Schließlich ist Herr Wipplinger an der Reihe, und Herr Herr lässt es sich nicht nehmen, auch ihn mit gepflegter Höhlenthelogie zu beglücken - was dazu führt, dass Herr Wipplinger nach wenigen Minuten völlig hilflos am Seil baumelt.
Einige weitere Minuten später - nachdem Herr Wipplinger damit begonnen hat, Herrn lautstark seines ehrlich gemeinten immerwährenden Hasses zu versichern - bindet dieser das schräg gespannte Seil endlich ab - und Herr Wipplinger klatscht nur darum nicht zu Brei, weil er zufällig mit dem Gesicht in Fallrichtung getrudelt war. Glück ist in der Höhle - insbesondere wenn man mit Fachmännern unterwegs ist - unabdingbar.
Irgendwann ist dann auch Herr Seeleitner - welcher keine Probleme mit Herrn Intervention hat - am Schachtgrund angekommen, und so wird zunächst dem Schuttkegel in die Tiefe gefolgt. Hier wartet eine große Halle - und diese wird akribisch abgelichtet. Sogar mit Menschen.
Glücklicherweise setzt sich die Kombination zügig ab, und stört so nicht weiter die Bilderstellung durch ernst gemeinte - aber gekonnt ignorierte - Kommentare und mit gelbem Licht. Die badenwürthemberger lassen grüßen. Schön mit gelben Licht. So wie früher. Noch vor der Wende.
Der zweite Arm der Höhle ist länger und anspruchsvoller - aber vollständig tot und daher - ebenso vollständig - uninteressant. Selbst eine Bückstelle lauert an seinem Anfang direkt am Schuttkegel.
Dennoch werden einige wenige Bilder gestaltet, als Herr Warnick einen kurzen Augenblick der Unachtsamkeit dazu benutzt, sich selbst, seine Korpulenz und eine Pelibox vom Rest der Gruppe abzusetzen. So bemerkt niemand dessen Aufstiegsdrama. Geschickt! Schwabbel your Body up the Rope.
Bei Herrn Seeleitner verschlingt sich beim Aufstieg - gewohnheitsmäßig - das Seil, und Herr wartet treu im Regen auf die Männer die aus dem Loch aufsteigen. Nur um ihnen mitzuteilen, dass es seit längerem regnet und Herr Sturm verschwunden ist.
Fazit: Aufwand steht zur vorgefundenen Sinterpracht in angemessenem Verhältnis. Muss man nicht gesehen haben. Schaden nimmt man aber nicht. Ausser man hat zweifaches Pech : dabei und gleichzeitig kein Glück .
Nachtrag: Der Missionstitel wurde bestimmt durch die erhitzten Diskussionen zum Thema "Höhlenflyer". Den einen ging es dabei um Professionalität, den anderen um Gefühle. Da der Autor eindeutig nicht der letzteren Gruppe angehört, musste der Missionstitel so werden wie er nun ist. Alternativ hätte er auch " Vorsicht !" lauten können. Und das geht nun wirklich nicht.