Es war endlich so weit. Die CaveSeekers fanden sich am Samstag Vormittag am Schlangenschlund ein. Zu diesem Zeitpunkt war die Motivation oberflächlich betrachtet noch sehr groß und es wurde begonnen, das Seilgeländer zur Abseilstelle einzubauen. Da dies aber über eine Stunde dauerte, war klar, dass Zeit geschunden wurde um sich selbst zu schonen. Die Augen wurden größer und die Muffe ging. An der Einstiegsstelle wurde die Stimmung immer besser und es wurden sogar Randgruppenwitze erzählt - um noch mehr Zeit zu schinden.
Vor Ungeduld fast platzend, entschied sich Herr Wolfram, die ersten 50m in den Schacht einzufahren und die dortigen Umsteigstellen einzubauen. Am ersten Absatz angekommen wurde der bisherige Weg als "absolut machbar" eingestuft und über Funk die nächsten 200m Seil angefordert. Nach halbstündigen Funkdiskussionen machte sich Herr Wipplinger pflichtbewusst auf den Weg, um den ersten Nachschub-Schleifsack nach unten zu befördern. Dies hätte eigentlich problemlos klappen können, wenn nicht nach zwei Metern diese verflixte Umsteigstelle den Weg versperrt hätte und Herrn Wipplinger - seines Zeichens Höhlenretter und -führer seit vielen Jahren - zum Umkehren zwang.
Nach einer Stunde des Wartens und Zitterns, kam dann glücklicherweise ein übergewichtiger Messias zum Absatz geschwebt und es wurde das nächste Seil eingebaut, welches 40m weiter zum Eingang des "Fuchslochs" führte. Über Funk sickerte die Nachricht nach unten durch, dass Herr Kreil am Ort des Geschehens eingetroffen sei. Dieser hatte nichtmal mehr Zeit jeden zu begrüßen, da er sich direkt einschlatze, um unsere Schlangenschlund-Helden im Schacht zu unterstützen.
Durch Informationen des ortsansässigen slowenischen Höhlenvereins wusste man, dass man vom Fuchsloch über zwei Umsteigstellen auf einen Absatz kommen müsste, um die letzten 60m von diesem abzuseilen. Diese Umsteigstellen wurden aber von Herrn Wolfram nicht gefunden, was dazu führte, dass er bis zum Knoten des 100m Seils abseilte und ein paar Meter unter der Decke der großen Halle herumbaumelte.
Aus heutiger Sicht kann angemerkt werden, dass sich der besagte Absatz genau hinter ihm befand und von seiner Stelle unerreichbar war.
Während dies alles geschah, wurde im anderen Schacht - mit sichtbar zitternden Händen - das 500m Seil eingebaut. Die dabei erlangten Erfahrungen bleiben geheim. Immerhin: Frau Tirge wagte sich für ein Foto in den Schacht. Leider hat der Blitz - wie so oft - nicht funktioniert. Auch das hätte vermieden werden können.
Am zweiten Abend der insgesamt sehr erfolglosen Aktion, wurde sich schweren Herzens von Slowenien getrennt.