Die besonders gute Lp 2 ist eine äußerst interessante - und verschlossene - Höhle, deren Schlüssel für den professionellen CaveSeeker stets in zur Abholung bereitliegt.
Die Höhle besteht weitgehend aus nur einem - wenn auch sehr großräumigen - fossilen Gangstück, welches einst durch die Reka (ital.: Timavo) gebildet wurde. Der noch aktive Fluss fließt heute auf weitgehend unbekannter Strecke etwa 250 Meter tiefer an zahlreichen Grottenolmen vorbei. Ganz ähnlich dem Fluss unterhalb der Rostnagelhöhle.
Sieht man sich dem Eingang zum ersten Mal gegenüber, drängt sich sofort der Gedanke auf, man wäre hier wohl einem Spaß zum Opfer gefallen: Ein doch recht kleines, vergittertes Loch prangt an der Seitenwand einer Doline. Es scheint kein Durchkommen zu geben.
Wenn aber genügend CaveSeekers mit Angst vor Gesichtsverlust am Start sind, drücken sie sich einer nach dem anderen durch den - im Nachhinein betrachtet - sehr angenehm engen Eingangsschacht. Der Schacht ist so eng, dass selbst der Dünnste eigentlich kein Seil benötigt. Noch.
Nach einigen Metern kann in einem kleinen Raum kurz der Ranzen wieder ausgefahren und entspannt Staub eingeatmet werden. Spätestens hier sollte dann aber doch ein Seil eingebaut werden, denn ca. 5 Meter tiefer hängt man frei unter der Decke des einen Raumes - sofern man eben ein Seil eingebaut hat. Sollte man dies nicht getan haben, folgt ein freier Fall von ca. 30 Metern, der auf einem stark versinterten Geröllhaufen endet.
Lebend am Geröllhaufen angekommen, kann man sich seiner SRT Ausrüstung getrost entledigen - es stehen keine weiteren Abseilstrecken mehr an. Stattdessen schreitet man aufrecht und entspannt den anfangs 10m hohen und breiten Gang entlang. Dann das Erschütternde: Im Mittelteil muss sich der Begeher für wenige Meter bücken und sogar eine kurze Strecke kriechend überwinden.
Der niedrige Gangteil ist gleichzeitig auch der schönste Höhlenteil. Der mit Trassierband markierte Weg führt steil über Tropfsteine bergab und ebenso steil bergauf. Gewaltige Tropfsteinriesen stehen am Rand des Pfades. Am Ende der Höhle kann eine schneckenartige Tropsteinsäule umrundet werden. Der ein oder andere konnte es augenscheinlich nicht lassen, sich auch ins Innere der Schnecke zu begeben.
Die Ängste bzgl. des eventuell nicht zu schaffenden Aufstiegs durch den engen Schacht sind unbegründet. Zügig erreicht man die Oberfläche, vergisst dort möglichst viel Material im zeckenverseuchten Gras, läuft zu den Fahrzeugen, zieht sich um und stellt dann eine Liste der vermissten Ausrüstung auf. Wenige Stunden später ist alles gefunden und man blickt zurück auf eine wunderbar erhohlsame und entspannende Höhlerei mit kleinen Klettereinlagen und gigantischem Sinter.
Fazit : Die LP2 ist FETT .