Durch schweißtreibende Vorarbeit am Vortag konnte ein Treffen
mit einem von vielen Geheimnissen umwobenen eingeborenen Agenten für die Führung
zur und durch die Martinska Jama organisiert werden.
Dieses Treffen war für 10 Uhr in Kozina - einem sehr geheimen Ort direkt an der einzigen Autobahn des Landes - ausgemacht. Es regnete stark - so stark, dass Herr Bunk, der mit Herrn Wipplinger in einem schmucken Volkswagen fuhr, sich nicht überwinden konnte, den ersten angetroffenen Lastkraftwagen zu überholen. Hinter dem Laster war die Sicht aufgrund der aufgewirbelten Nässe natürlich doppelt schlechter. Schon neben oder aber gar vor dem größeren Fahrzeug wäre die Sicht schon deutlich besser gewesen. Dennoch entschied er sich für beständigen, sehr langsamen Blindflug im Nebel eines LKWs russischer Bauart.
Ganz anders der Formel-Ü40 Fahrer: Unmittelbar nach der Auffahrt
auf die Autobahn bei Unec - es ging schwer bergan - überholte Herr Konopac den ersten
Laster. Dann den Zweiten, den Dritten. Plötzlich bemerkte er die Leere im Rückspiegel,
und schaltete runter. Aber auch langsamste Fahrweise mit teilweise unter 80 km/h
(!) bei hohen Drehzahlen führte nicht dazu, dass das Bunkmobil im Rückspiegel in
Sicht kam. Ein Blick auf die Uhr, ließ Herrn Konopac - nach etwa 10 Minuten Lebensgefahr
durch dicht aufdrängenden ausländischen Schwerverkehr - auf etwa 110 km/h Stunde
beschleunigen.
Schließlich sollten eigentlich alle wissen, wo sich zu Treffen
abgesprochen worden war. Um Punkt 10 Uhr traf Gruppe Konopac in Kozina ein, rief
den Agenten an und trank bis gegen 11 Uhr dünnen slowenischen Kaffee - noch immer
keine Spur von den Herren Bunk und Wipplinger. Auf der Mailbox der beiden Kameraden
hinterließ Herr Konopac jeweils eine Nachricht. Pech jedoch, wenn beide Ziel-Mobiltelefone
offensichtlich im Hotel liegen gelassen wurden. Vorsicht ist die Mutter der Feigen.
Welche Worte zwischen Herrn Bunk und Herrn Wipplinger gefallen
sind, möchte der Autor gar nicht ahnen müssen. Nur soviel: Bei ca. 20 km/h sichtete
Chefarzt Bunk auf der Gegenfahrbahn im Minutentakt das zurückfahrende Höhlengroßmobil
des Herrn Konopac - und leitete nach 14 solcher Sichtungen den Rückzug zu einem -
natürlich nicht aufzufindenden - Ersatzloch ein.
Geheimagent I. ist weltweit dafür bekannt, ein "wilder" Höhlenforscher
zu sein - und genau das ist er. Dennoch regnete es weiter. Strömend. Um den Regen
zu bekämpfen führte er einen Regenschirm in NATO-Tarn mit - zusammen mit einen riesigen
Schlüssel aus dem 14. Jahrhundert.
Kein erkennbarer Weg führte durch den noch liegenden Schnee zum Höhleneingang. Unter
Androhung von Schlägen hatte man aus am Vortag überfallenen Chiemgauern das Geständnis
erpresst, diese hätten mit Herrn vor drei Tagen die selbe Höhle
besucht - jedoch gab es keinerlei erkennbare Spuren. Alles Lüge?
Vermutlich.
Lohnen sollte sich der Besuch der Höhle vor allem für den
Teil, der erst nach dem Bezwingen eines "Schlufs" zu finden sei. Geheimagent I. sorgte
sich stark um die Paßform des zu fotografierzwecken mitgeführten Neuösterreichers.
Herr Konopac sah ihm die Erleichterung an, als sich der nicht besonders klein gebaute
Kamerad nach einigen doch recht deutlichen Schlufgeräuschen aus dem Schluf pressen
konnte.
Einige Stunden später fand man den Weg zurück ins Hotel - und somit zu Bunk.