Nachdem die Herren Härtl und J. Pesahl ein todsicherer Tipp
zur Position des geheimnisvollen Moorlochs erreichte, wurden sogleich sämtliche im
Umkreis verfügbaren CaveSeekers aktiviert, um mittels der bekannten Koordinaten den
neuen Hohlraum zu erkunden. Herr Bohrer machte sich unmittelbar nach seiner Benachrichtigung
um kurz nach vier Uhr auf den Weg, um mit seinem Mofa die vereinbare Treffpunktszeit
von halb sechs noch einhalten zu können.
Wie es sich für den waschechten CaveSeeker gehört traf man
sich wie immer gut vorbereitet am Treffpunkt: Herr V. Pesahl hatte leider seine für
die Höhlensuche gut geeignete GPS-Uhr auf dem Schreibtisch vergessen, und auch das
GPS-System von Herrn Härtl glänzte mit Abwesenheit. So sollte kurzerhand Herrn Härtls
Zweit-GPS System zum Einsatz kommen. Wegen der beschränkten Gehirnkapazität der Teilnehmer
konnte sich jedoch keiner an die genauen Koordinaten des gesuchten Hohlraums erinnern.
Also begab man sich zwangsweise ohne Hilfsmittel auf Lochsuche.
Nachdem man im vermuteten Zielbereich mit schwerem Gepäck ca.
1,5 Stunden erfolglos die steil abfallende Botanik rauf- und runterkeuchte, stellte
man nach einer gefühlten Ewigkeit durch Korrelation eines verwaschenen Bildschirmfotos
auf der Digitalkamera mit den geographischen Gegebenheiten fest, dass man im Übereifer
komplett über das Ziel hinausgeschossen war. Also wieder zurück in genau entgegengesetzte
Richtung, jetzt schon bei völliger Dunkelheit. Die Mission stand kurz vor dem Abbruch,
da stolperte Herr Härtl zufällig über den eigentlich riesigen, teilweise eingezäunten
Eingang. Bei Eintreffen der letzten CaveSeekers war Herr Härtl bereits ohne Schlaz
und mit Turnschuhen im Loch verschwunden und schaffte es so, dieses zu ca. 90% zu
begehen.
Trotz dem für Altmühltalverhältnisse gigantischen Eingangsbereich
konnte nach Betreten des Lochs keinerlei Unrat erspäht werden. Schnell war man in
der Haupthalle angelangt, in der man dann feststellen konnte warum dieses Loch Moorloch
genannt wird: Der Boden ist reichlich mit dunkelbraun bis teerschwarzer Masse bedeckt.
Herr J. Pesahl versuchte sogleich die spärlich vorhandenen Versinterungen in der
imposanten Halle abzulichten und Herr Bohrer stellte seine Schluffähigkeiten
auf der Suche nach einer Fortführung der Höhle unter Beweis. Beim vorbildlichen Einsatz
als Blitzschlampe muss Herr V. Pesahl dann wohl seine Schritte etwas unachtsam gesetzt
haben, als sich auf seinem Gummistiefel eine überaus unappetitliche dünnflüssige
Masse verteilte, die sehr stark etwas dringenderem Stuhlgang gleicht. Nach genauerer
Begutachtung der Situation verpasste der immer auf sicheren Abstand zum Morastboden
bedachte Herr Härtl dem Hohlraum den treffenden Spitznamen 'Flotter-Otto-Höhle',
was wiederum Herrn J. Pesahl für den Rest der Mission hörbar erheiterte.
Beim Rückzug aus der Höhle wurde Herr Härtl - langsam frierend - am Geröllfeld des Eingangs mit einen ca. 20cm langen Knochen undefinierbaren Ursprungs fürs brav Warten belohnt. Nach dem Eintreffen einer Fledermaus wurde die Höhle der Winterruhe überlassen und vier kleine Negerlein begaben sich auf den Rückweg zum Parkplatz.