Missionsbeschreibung -

Mordloch

ÖFFENTLICH
Höhle: Link zur Hohlraum-Hauptseite Mordloch
Mission: 112 - Weniger ist Mehr
Datum: [Donnerstag]
Zeitrahmen: 6:45-22:06 [11:41-14:04]
Nettozeit: 2:23 Stunden
Prozentsatz: 5%
Mobil: Höhlenfiesta, Höhlenaudi
Mannschaft: Michael KreilAdrian SchneiderHarald Fitzner
Auszeichnungen:
Besprechung:

Ein etwas anderer Missionsbericht in Form einer Mail des Herrn Fitzner an einen Mordloch erprobten Kameraden ohne Namen. Dessen Antworten sind in großen Lettern geschrieben:

Hallo D.,

sind gesund und munter wieder da!!
DAS FREUT MICH

Trotz aller Widrigkeiten konnten alle den Siphon durchtauchen, die Beta- und Gammahalle bestaunen, und ein Stück weit den Südgang bis kurz vor den 78m Siphon befahren/beschwimmen.
TOLLE HOEHLE, NICHT WAHR? ICH BIN IM MOMENT AUCH NOCH SICHER, DASS ES DIE SCHOENSTE HOEHLE AUF DER ALB IST, DIE ICH BISHER GESEHEN HABE...

Bei der Auswahl der Bilder stellte ich fest, dass unser Hof-und Hausbeleuchter an allen Ecken und Enden fehlte.
ICH HABE VOR KURZEM EINE EXTRA UW FILMLAMPE ANGESCHAFFT, VIELLEICHT MACHEN WIR GEMEINSAM EIN PAAR NETTE UW BILDER/FILMCHEN...

Der Ergeiz, vernünftige Bilder zu machen, war äußerst gering, nach dem Frust, in einer Auftauchglocke mit einer abblasenden 12l Flasche zu stecken.
12L IM MORDLOCH? DIESE KONFIGURATION IST NICHT NUR DENKBAR UNPRAKTISCH SONDERN WAHRSCHEINLICH AUCH RELATIV GEFAEHRLICH.

Alle Träume vom ausgiebigen Siphontauchen waren dahin. Zu Unterwasserphotos kam es deshalb leider gar nicht mehr.
KANN ICH VERSTEHEN

Ursache:

7mm Neoanzug( mit Armen), 7mm Jacke, Jacket, 12 L Flasche, 3L Flasche mit 0,5 Kg Auftrieb, 2x Finimeter, 2x Automat, 2x Octopus, 2x Inflatorschlauch, 3x Tauchlampe, Photo, Flossen und 10Kg BLEI, in der Hoffnung, wenigsten ein bißchen negativen Auftrieb zu erzeugen. Auf allen vieren kriechend näherte man sich dem Siphon. Ständig verhakte sich was, bohrte sich ein Stein ins Knie. Umso mehr freute man sich auf´s Tauchen. Die Nervosität wich freudiger Erregung.
DU HAST DEN TITEL DEINER MAIL SEHR GUT GEWAEHLT. BEI DIESER KONFIG KANN MAN DOCH ECHT EINIGES WEGLASSEN. FUER DAS MORDLOCH KANN ICH EMPFEHLEN: DOPPEL 4 LITER FLASCHEN (ENTWEDER BACKMOUNT IN EINEM SCHLEIFSACK MIT TRAGEGURTEN ODER SIDEMOUNT MIT DRAGON GURT). DARAN WUERDE ICH JEWEILS EINE ERSTE STUFE MIT JEWEILS EINEM FINI UND EINER 2TEN STUFE ANBRINGEN.

GROSSE FLASCHEN MACHEN HIER UEBERHAUPT KEIN SINN, EINE TARRIERVORRICHTUNG IST SELBST FUER DEN ENDSIPHON NICHT BRAUCHBAR, INFLATORSCHLAEUCHE DAHER AUCH NUR UNNOETIGER UND STOERENDER BALAST EINEN OCTOPUS BENUTZEN WIR IN HOEHLEN NIE. SOLANGE MAN GETRENNTE ATEMSYSTEME HAT MACHT DAS MEINER MEINUNG NACH KEINEN SINN.

Die Realität belehrte einem eines besseren. Nach mehrmaligen Kontakt mit der Höhlendecke an der Engstelle zu Beginn des Siphons, im verzweifelten Kampf, doch endlich unterzugehen, verabschiedete sich die Pressluft mit einem infernalem Lärm durch ein sich selbst geöffnetes Schraub-Ventil. Leichte Panikattacken in einer Luftglocke abwartend, machte man sich völlig frustriert mit leichter Anspannung auf den Rückweg.

So schnell ist die Redundanz im Arsch.
WIE GESAGT SO WENIG WIE MOEGLICH SO VIEL WIE NOETIG ;-)

Die vorm Siphon wartenden Kameraden waren ob des Klangschauspiels und des tanzenden Lichtkegels unter Wasser gleichermaßen beunruhigt. Mental bereit zur Hilfeleistung?!

Hier wird einem wieder ganz schnell ins Bewußtsein gerufen, Höhlentauchen ist hochgradig gefählich und kein Spaß für nebenbei.
BESONDERS, WENN MAN NICHT SEHR VERTRAUT MIT DER AUSRUESTUNG IST. ICH HABE ZUM BSP BEVOR ICH MIT 2X10 SIDEMOUNT ZUM ERSTEN MAL GETAUCHT BIN AUCH EINEN TEST IM SEE GEMACHT, DANN WEISS MAN SCHON GENAUER, WAS EINEN ERWARTET... UND EIGENTLICH SOLLTE MAN JA ALLES AUCH MIT GESCHLOSSENEN AUGEN BEDIENEN KOENNEN...

Nach der Mittagspause in der Sonne konnte dann aber mit einer neuen Flasche, 3mm Leichtneo, ohne Blei der Siphon durchtaucht werden. Beim nächsten mal mach´ma´s glei a so.
... ODER VIELLEICHT SO WIE OBEN ANGERATEN ;-)

War dann fast so einfach, wie in der Badewanne die Nase zuhalten und untertauchen. Nur Herr Schneider schleppte in Ermangelung einer kleinen Flasche sein Gerödel erneut auf alle vieren kriechend wieder bis, durch, aus dem Siphon und zurück. Respekt.

Und weil´s so flutschte und ein weiterer erwarteter Siphon keiner war, wurde noch ein bißchen der Hohlraum erforscht. (Ich dachte, nach dem Austieg nach oben Richtung Absperrung käme noch ein Siphon?)
MANCHMAL (JE NACH WASSERSTAND) IST NOCH EINE KURZE STELLE ZU DURCHQUEREN, BEI DER MAN KURS DEN KOPF UNTER WASSER HALTEN MUSS.

Wegen der vorher nicht beabsichtigten Befahrung weiterer Höhlenteile und der dadurch zu kurzen Alarmzeit (Man hatte ja die neugierigen Zaungäste mit eingebunden und überließ einem besonders Tüchtigen die Alarmierung im Notfall) ging´s im Schweinsgalopp kurz vorm 78m Siphon zurück durch´s Bachbett, Schlufe und den Siphon. Obwohl die Sicht fast gegen Null ging (ca. 20cm gegenüber 4m beim Eintauchen) war das Raustauchen schon fast Routine.

Fazit: Respekt an alle.

Bilder: MordlochMordloch - Hier nochmal in GROSS.Mordloch - Der Kaspar kommt ins Mordloch.MordlochMordloch - Noch hat er gut Lachen. Bei dem Fahrzeug.MordlochMordlochMordloch - Fitzner im Ausrüstungsrausch.MordlochMordlochMordloch - Schneider ebenfalls im Ausrüstungsrausch. Könnte ja sein, das für den 8 Meter Siphon mehrere Stunden benötigt werden.Mordloch - Herr Kreil mit anständigem Aufnäher am Neo!MordlochMordloch - Depressiver Rückzug.