Hinweis: Aus Gründen des Höhlenschutzes ist der genannte Höhlenname frei
erfunden. Das ist auf www.caveseekers.com - wenn nötig - eigentlich schon
immer so, soll aber an dieser Stelle für unsere oft
Höhlenforscherfreunde nochmals kurz explizit erwähnt worden sein. Und los:
Die Anfahrt erfolgt durch dichten slowenischen
Busch. Dort werden die Fahrzeuge verlassen und es geht - mangels Rollstuhl - zu Fuß
weiter. Sofern richtig navigiert wird, erfolgt die Ankunft an einem unscheinbaren
Loch im Boden.
Achtung : Der Ausdruck "Loch
im Boden" ist stark negativ vorbelegt - denn auch hier muss der
Blockwart draußen bleiben. Schön eigentlich.
Das mitgeführte Seil kann um fünf dünne Ästlein geworfen und - für die ängstlichen - zusätzlich in eine selbst mitzubringende Lasche eingehängt werden.
Senkrecht und eng geht es sechs Meter nach unten,
die letzten zwei davon sogar ohne Wandkontakt. Das SRT Material kann nun getrost
abgelegt werden. Es folgt ein wenig Geschlufe durch fränkisch anmutendes (d.h. nicht
erwähnenswerts) Gebiet - einmal auch durchaus eng - weiter bergab. Hier sprengte
der Eingeborene, oder genauer der
, im
einiges
am Felsen herum, schichtete das Material am nicht so geräumigen Wegesrand und bereitete
so einen erkennbaren, teilweise steilen, Weg in die Tiefe. Die eigene Korpulenz verhindert
hier gerne die Sicht nach unten, so dass sich das füßelnde Vorantasten unangenehm
gestaltet.
Dann wird eine kleine Halle mit etwas Sinter
erreicht, welcher in der Heimat bereits für 16 Bilder ausgereicht hätte - 10 ca.
5cm lange Stalagtiten verbunden mit 1cm hohen Sinterfahnen. Für die ungläubigen "Ich
lass meinen Fallgurt am Mann"-Menschen empfiehlt es sich spätestens hier, sich des
SRT Materials zu entledigen - denn es folgt ein äußerst unangenehmer Schluf von einigen
Metern Länge über die letzten sehr scharfkantigen Verbruchstücke.
Hinter dem Schluf winkt schon
die wohltuende Schwärze großräumiger slowenischer Höhlen. Man hockt
am oberen Ende eines etwa sechs Meter hohen Verbruchhaufens. Noch ist nichts wirklich
Spektakuläres zu erkennen - nur dass selbst der Schuttkegel völlig unberührt und
von zahlreichem Kleingut übersät ist - was allerdings weder den Eingeborenen, den
Oberbayern noch den Iren interessiert. Der Franke wäre mit weiteren 16 Bildern allein
vom Verbruchhaufen glücklich gewesen.
Einige Meter weiter folgt für Tropfsteinliebhaber
ein erster optischer Höhepunkt. Es existiert eíne schwer beschreibbare Vielfalt an
Formen und Kristallen - entstanden vermutlich durch mehrfache Überflutung und Trockenfallen
der Höhle. Oder aber - zumindest für den Katholiken denkbar - Jesus
war in diesem Loch ca. 2000 Jahre persönlich beschäftigt, um alles
gar prächtig für die Ankunft des CaveSeekers vorzubereiten. Hier
schreibt selbst Herr Wipplinger: "Danke! Man sieht sich."
Man staunt ein paar Minuten an unberührtem Material
vorbei, bevor man an einer spektakulären Engstelle innehält, die die Höhle in zwei
Bereiche unterteilt. Unter den wachsamen Augen Herrn Wipplingers - auf den Knien
und darauf bedacht nicht die waagrecht gewachsenen Kristalle von der Wand zu pflücken
- schluft der Vorsichtige kurz hindurch und ist nun im größeren und nochmals prächtigeren
Teil des Hohlraums angekommen. Begrüßt von einem unglaublichen Spalier an Tropfsteinen
schreitet man langsam voran, stets bemüht mit jedem Fußtritt nichts zu zerstören.
Es glitzert und funkelt überall. Im Bereich der Engstelle scheinen einst stärkere
Winde die größeren Tropfsteine mitgeformt zu haben: auf einer Seite sind sie glatt,
auf der anderen Seite zerklüftet und wie Brokkoli verkrüppelt. Auch die Kristalle
an den Wänden sind vom Wind beeinflusst worden.
Über größere Blöcke erreicht man den hinteren
Teil der Halle. Hier kann man über eine 10m hohe freie Kletterstelle in einen weiteren
Raum gelangen. Spätestens hier wird die Fortbewegung auf Sinter und Kristallen unumgänglich
und der verantwortungsbewusste CaveSeeker zieht seine Schuhe aus
und schweißelt mit vollem Einsatz ungefiltert über den Sinter. In kleinen Sinterbecken
liegen äußerst zarte Sinterplättchen - ähnlich Schneeflocken - zu kleinen Häufchen
aufgeschichtet. Riesige Sinterfahnen hängen von noch riesigeren Tropfsteinen und
auch eine Wand voller Excentriques kann besichtigt werden.
In Anbetracht der Vielfalt, Menge und Unberührtheit
der Speleotheme ist der CaveSeeker zur Überzeugung gelangt, den Besucherstrom durch
eine Verschlusseinrichtung auf 0 zu regulieren. Nicht, dass mal jemand vorbeikommt
und selbst mitgebrachte pornografische Zeichnungen aus dem 21 Jahrhundert nach Christus
entdeckt.
Der CaveSeeker vergibt eine neue Höchstpunktzahl: 433.