Perfekt ist keiner - auch kein Schreiner.
Es war ein typischer Aktionssamstag: Krass verpennen, in aller Eile unter Missachtung sämtlicher STVOs der Welt zur Grabungsstätte fahren und feststellen, dass die in den ePost-Nachrichten angebene Zeiten als "präventive Zeitfenster" zu verstehen sind.
Das System könnte man knapp so erklären: Grabungsleiter streut per ePost das Gerücht, dass zwischen 10:00 und 11:00 pünktlich begonnen wird. So kann er davon ausgehen, die Mannschaft gegen 13:00 Uhr am Loch anzutreffen. Als Grabungsleiter taucht man selbst auch um 13:00 Uhr oder ein paar Minuten früher auf.
So die Theorie. In der Praxis wird man dann von irgendwelchen Vermessungsfetischisten um 09:30 angerufen und gefragt, warum denn niemand am Austragungsort sei. So wird dann in aller Hast das Schreinermobil angeschoben und natürlich das wichtigste Utensil, der gute alte Kohlegrill, vergessen.
Kamerad Müller, durch seine krasse Verschlafung total nüchtern am Loch erschienen, musste erst mal mit eiligs besorgten Alukonstruktionen eine Grillstätte improvisieren. Der dadurch entstandene Zeitverzug wurde noch weiter verschlimmert, weil anfangs kein richtiger Druck auftrat weil nicht vollständig geklärt werden konnte ob das bis jetzt Erschlossene vermessen oder doch lieber nach dem grossen Durchbruch gegraben werden sollte.
Nach diesen Startschwierigkeiten ging es aber nach Ankunft von Familie Kreil recht geschwind zur Sache. Es wurde sich dann doch gegen das Vermessen und für das Graben entschieden. Bei der Bombenzählung kam es zwar noch zu kleineren Problemen, weil der Eine in Schubkarren a 3 Bomben, der Andere in normalen Bomben abrechnete. Die amtlich geprüfte Menge von 145 Bomben (3,5m^3) konnte anschliessend nur durch Schriftanalyse der jeweiligen Schriftführer herausgefunden werden. Erschwerend kam hinzu, dass die Karren- oder Bombenstriche gerne unsortiert auf der ganzen Zählseite verteilt wurden.
Während unten fleissig Bomben befüllt wurden, bekam das Oberflächenteam Besuch von lokalen Sympathisanten des Projekts, die mit interessanten topologischen Details der Umgebung aufwarteten. So soll es der Sage nach noch andere, evtl. weniger versandete und somit leichter befahrbare Zugänge zum Randeresacker Großhöhlensystem geben. Diese Gerüchte konnten in einer spontan am Folgetag anberaumten Aktion aber noch nicht 100%ig bestätigt werden.
Nebenbei bleibt zu erwähnen, dass Kamerad Müller sowohl den Ab- als auch Aufstieg in kompletter Eigenregie durchführte. Dies ist wohl auf die Fortschritte beim Ranzenkontest zurückzuführen. Respekt!
Fazit: Ein voller Erfolg für alle. Wir graben weiter.