Das Podest
Ziel dieser Teilmission im CaveSeekers-Gulag war die Errichtung
eines Laufsteges am Schachtmund. Dieser Laufsteg sollte nicht nur der Zurschaustellung
der neuesten Schlazmodelle dienen, sondern auch einem zu schnellen Einfahren mit
Erdbeschleunigung unter Alkoholeinfluss vorbeugen.
Ferner sollte eine zweite Arbeitsgruppe den bei der letzten Befahrung entdeckten Zugang zu noch jungfräulichen, noch nie bekrochenen Höhlenteilen erweitern, um diese zu dokumentieren.
Bei schönstem Sonnenschein und strahlend blauem Himmel schlugen
die von der Caveseekers Arbeitsagentur beauftragten Sklaven im Abstand von nur zwei
Stunden am Bunker ein. Unverzüglich wurde der Empfangsraum des Bunkers von einem
Kasten Bier und dem Grill befreit, damit eventuell arbeitswillige Kameraden freien
Zugang zur Baustelle haben.
Um sicher zu stellen, das daß Bier nicht schlecht und das mitgebrachte Grillfleisch bei den Außentemperaturen von 30° nicht laufen lernt, legte man die Brotzeitpause vor den Arbeitseinsatz.
Nach einer Stunde des Müßigganges - der Kasten Bier halb geleert
und die Leiber mit teilweise noch rohem Tierfleisch gefüllt - entschlossen sich dann
doch einige Anwesende, sich dem herannahenden Hautkrebs zu entziehen und sich einem
bereits dem Meißelwahn verfallenen Kameraden anzuschließen, welcher die Auflager
für die Träger des Laufsteges schon vollendet und fast einen neuen Hohlraum geschaffen
hatte. Mit einer riesigen Flex wurden die für die Auflager bestimmten Stahlträger
der erforderlichen Länge angepasst und sogleich am Schachtmund angebracht. Dabei
wurde festgestellt, das die Höhle tatsächlich noch sehr aktiv sein muss, da nun -
nach nur zwei Stunden - die fertig geschnittenen Träger zehn Zentimeter zu kurz waren.
Da aber vorher akribisch genau ausgemessen wurde, bleibt nur die Schlussfolgerung,
das sich die Höhlenwände wohl bewegt haben müssen. Dieses Problem konnte jedoch mit
Hilfe von etwas Zementmörtel gelöst werden. Und so wurde anschließend der erste Gitterrost
erfolgreich angebracht.
Bei einem folgendem Arbeitseinsatz werden die restlichen Gitterroste
angepasst sowie noch eine kleine Stufe ausgemeißelt, welche den noch vorhandenen
Höhenunterschied zwischen der Tür "wo innen nach außen" aufgeht und dem zukünftigen
Podest überbrücken soll. Der von einigen Säufern beantragte Aufzug wird jedoch auch
aus Kostengründen nicht eingebaut, eine Vorrichtung für Befahrungen im Rennrollstuhl
jedoch schon.
Das Neuland
Man konnte bereits die Nacht vor der geplanten Aktion nicht
besonders gut schlafen. Nicht etwa vor Aufregung - wie man es von irgendwelchen schon
lang im Vorfeld geplanten Expeditionsbefahrungen kennt. Auch nicht wegen des anstehenden
Arbeitseinsatzes. Nein, es ist die schier unglaubliche Neugier, die Herrn
fast in dem Wahnsinn treibt.
Bei einer der letzten Missionen wurde ganz in der Nähe des "schwebenden Blocks" eine kleine Spalte entdeckt, die sehr viel Raum für weitere Spekulationen offen ließ.
Während oben fleißig am Laufsteg gebaut wurde, rückte die erste
Neulanderschließungsgruppe mit klarem Auftrag zum Zielgebiet vor. Dort angekommen
wurde nach kurzer Einweisung sofort damit begonnen, in Richtung Neuland vorzustoßen.
Nach bereits zehn Minuten lockerer Arbeit war man sich einig, an diesem Tag den Durchbruch
zu schaffen. Nach weiteren dreißig Minuten konnte man deutlich, einen
größeren noch nie betretenen Raum ausmachen. Dann versuchte
sich einer nach dem anderen irgendwie in Richtung Neuland zu pressen. Vergeblich
- also noch mal zehn Minuten arbeiten.
Es wurde nun ein kleiner, aber immer noch sehr enger Verbindungsschluf geschaffen.
Nun der Hering vor! Mit den Beinen voraus, den Füssen den restlichen Dreck vor sich
herschiebend, ab in neue Welten. Eine Expressüberprüfung der neuen Teile durch Herrn
ergab folgendes:
- Erster Raum
- Schrägschluf
- zweiter Raum
- Bachbett und Deckenschlot
![Rostnagelhöhle Rostnagelhöhle](images/s08.jpg)
Lustig: Es wird wegen des enorm hohen Bier Bedarfes von manchen Kameraden über einen Getränkeautomaten im Loch nachgedacht.
Fazit: Voller Erfolg.