Trotz
und logistischen Problemen,
schafften es drei unbeugsame CaveSeeker fast pünktlich am Gullag einzutreffen. Gleich
den drei Musketieren, den Heiligen Drei Königen oder den Dreien von der Tanke, waren
nun diese drei motiviert bis in die Sackhaarspitzen. Jede Sehne ihres gestählten
Körpers lechzte nach Arbeit. Ihre Muskeln zuckten und der sonst stark störende Harndrang
war vergessen - da plötzlich ein lauter Aufschrei: Einer der Drei fiel in den Staub
und bedeckte sein Antlitz mit Erdreich, "Schande über mich!" rief er, "Ich bin es
nicht Wert auf Gottes Erdball zu wandeln!". Die anderen zwei schauten sich nun fragend
an und kratzten sich ihre Morcheln. Was mochte den Dritten wohl so zur Verzweiflung
gebracht haben? "Ich hab' die Speicherkarte des Fotoapparates vergessen! Scheißendreck
- verfluchte Technik!"
Nicht vorhandene, oder nicht funktionierende Fotoausrüstung führt normalerweise abrupt zum vorzeitigen Abbruch jeder Mission. Denn sinnfrei im Loch umher zu kriechen wird vermieden. Immer.
Doch dann die Einsicht: Man ist CaveSeeker und als solcher
gibt es keine Probleme, die man nicht mehr oder minder schlecht lösen würde können.
Nach hartnäckigem ignorieren des berüchtigten Rostnagel-Funklochs schaffte es nun
einer der Drei, Kontakt mit Großmeister Kreil aufzunehmen, und diesen davon zu überzeugen,
beim nächsten Klingeln an seiner Haustür einen Ersatz für die vergessene Speicherkarte
abzugeben. Schattenfotograf Bugelmüller macht sich auf den kurzen, in etwa nur 100
km langen weg.
Die Geheimathleten Weiß und Klampfl begaben sich derweil ans Werk. Ziel der Mission war es, den Kabelsalat im Loch in vernünftige Bahnen zu lenken. Unter Schmerzen wurden diverse Steckdosen und ein Lichtschalter im Eingangsbereich verbaut. Pünktlich zum weiteren Vorstoß in die Höhle, traf dann auch Herr Bugelmüller wieder ein und man konnte nun zusammen weiter vorstoßen.
Am Schachtgrund angekommen, entschloss sich Herr Weiß, noch
kurz das letzte Stück Stahlleiter tiefer zu legen. Wie alle seine Mantas. Dabei entdeckte
er einen Spalt, der sehr anziehend auf ihn wirkte. Bevor die anderen zwei der Drei,
bis vier zählen konnten, geriet dieser wieder in eine wahre Neuland-Ekstase und nahm
so nichts mehr um sich wahr - er wütete durchs Sediment wie eine Wühlmaus auf Koks.
Die anderen Zwei entschlossen sich nach einiger Zeit, ohne Herrn Weiss weiter am
Kabel zu arbeiten. Der Zurückgelassene, schaffte es tatsächlich, den Spalt auf ein
schluffähiges Mass zu erweitern, musste aber feststellen, dass dieser wiederum nach
4-5 Metern endet. Frustriert und trotzdem stolz, legte er sich dann einen Augenblick
in sein von eigener Hand geschaffenes Neuland und lauschte denn Klängen
der Höhle. Da vernahm er seltsame Geräusche, die er nicht so richtig zuordnen konnte,
ein dumpfes Grollen und Röhren in unregelmäßigen Abständen - ein ferner Bergsturz?
Ein Erdbeben? Oder gar ein Vulkanausbruch?
Als Herr Weiss wieder aus seinem Neuland gekrochen war, erinnerte
er sich an sein ursprüngliches Ziel: Die Tieferlegung der Leiter. Jedoch vereitelte
ein störrischer Felsen seinen Plan. Doch nur kurz, denn mit vereinten Kräften gelang
es den drei Geheimathleten den Felsen zu übertölpeln.
Kurz nicht aufgepasst, und schon kann gefeiert werden.
Pünktlich zum Feierabend erschien dann noch Herr Härtl, der den Tag mit seiner Kamikazevi an einem unbedeutenden Klettersteig sinnlos vergeudet hatte - und schiss klug.
Spät am Abend - während des Truppenrückzugs auf der Autobahn - drang wieder dumpfes Grollen und Röhren an die Ohren des Herrn Weiss. Dumpfes Grollen und Röhren, welches selbst die Fahrgeräusche übertönte. Doch diesmal konnte die Quelle ausgemacht werden: Die hintere Körpermitte Herrn Bugelmüller.
Fazit der Mission: 4m Neuland ergraben, Leiter perfektioniert und Kabel professionell in neoklassizistischem Schauhöhlenstil verlegt. Ein wenig Öd zum Abschluß und dann zur Mama.