Der Tag begann wie immer mit der freundlichen und in bestem Englisch vorgetragenen Frage: "Have Weapons?". Die Antwort war wie immer: "Of course - not!", mit einer fünfsekündigen Pause vor dem "not!". Spaß muss sein. Auch wenn das Weglassen des "not!" vermutlich nichts am Fortgang des Tages geändert hätte...
Blitzschlampensuche im Ausland gestaltet sich für gewöhlich eher schwierig. Mangelnde Kulturtoleranz und der strenge Befehlston des Autors machen es ihm quasi unmöglich ohne Gewalt auf einheimisches Schlampenmaterial zurückgreifen zu können. So bringt er entsprechende Kräfte häufig einfach aus der Heimat mit. Nicht so jedoch nach Israel.
Glücklicherweise befindet er sich häufig in der Gesellschaft von unheimlich hoch motivierten Kollegen, die zumindest seine Sprachgewalt bereits in vielen Jahren zu ignorieren gelernt haben. Deren Talent kennt für gewöhnlich kaum Grenzen und wird mit wenigen - aber salbungsvollen - Worten gefordert und dann auch in Anspruch genommen.
So fuhr man während der Mittagspause mit reichlich Copy-Red Bull bestückt kurz vorm Loch vor. Auf dem Weg dorthin wurden zahlreiche Ultras am Straßenrand stehen gelassen - wenngleich nicht achtlos, denn sie sind samt und sonders immer hübsch anzusehen. Am Loch war Herr Wipplinger wie immer eher ängstlich, Herr Witter hingegen betont entspannt - gar beschwingt. Niemand wusste, was sich ergeben würde. Selbst der Totalausfall oder gar ein kurzes Feuergefecht war noch im Rahmen des Möglichen. Aber es kam anders:
Nach dem Genuss des Einführungsfilmchens und dem Geplärre eines ganz offensichtlich dummen Kindes, schritten die Herren in die Halle. Die einzige Halle der Höhle.
Wie immer war die mitgeführte Technik zunächst nicht einsatzbereit - oder in anderen Worten: Wipplinger überfordert. Zu viel farbige Tropfsteinbeleuchtung im Bild, zu dunkel, zu unscharf, zu viele usw. Nichts Neues also.
Kurz am gekratzt - und schon begann ein beeindruckender Lauf - ja gar ein Lauf ohne Parallele: 32 Bilder in 30 Minuten. Die Blitzschlampe ordnete sich devot dem wohlwollenden Geplärre Herrn Wipplingers unter - und tat was zu tun war: stumm die Befehle ausführen. Das dumme Kind plärrte währenddessen leider nicht weniger laut - und seine Eltern brachten es - ebenso leider - nicht um. Unbegreiflich.
Die höhlenführende Respektsperson verbrachte am Ausgang noch einige qualvolle Minuten mit erwartungsvollem Warten auf die Herren des Bildes - aber der CaveSeeker und seine oft beschworene internationale Reputation stimmten sie offenbar gnädig. Trotzdem wollte sie von sich aus nicht um ein Autogramm bitten. Blöd wenn man zu schüchtern ist, denn die Autogrammkarten waren - zum schnellen Zücken bereit - mitgeführt worden.
Fazit: Den Flug und die Schikanen am Flughafen außen vor gelassen, muss von einem vollen Erfolg geschrieben werden. Viva Israel!