Aus der Sicht von Charly (so nennt Herr Deim die bepelzten Höhlenbewohner) begann dieser Sonntag wie jeder andere. Dunkel, kalt, nass, ruhig und teilweise tot. Es sollte aber nicht so bleiben.
Nass war es auch vor der Höhle, als die Herren Hamann und Deim den Höhleneingang erreichten. Dichtes Wolkentreiben und Nieselregen begleiteten uns bis zum Eingang. Der richtige Tag um abzutauchen. Um 10:30 Uhr legte man das Sicherungsseil in den Eingangsbereich und seilte über die Lehmrutsche zur Terasse ab. Danach richtete man sicherheitsbewußt den Standplatz ein, und legte das für diesen Tag erste Seil ein.
Noch vor dem Abseilen trafen drei weitere Gesichter ein, die unsere Ruhe durch einen Ausruf des Entsetzens störten: "Nee, da geh ich nich rein!" - wir gingen davon aus, die Gruppe nicht wieder zu sehen.
Falsch gedacht! Kurz darauf, dübelten und seilten sich zwei durch den Deckenschacht. Nummer drei kam über unser Seil herab. Nun rutschten und stolperten schon fünf über den Schuttkegel.
Gegen Mittag war dann endgültig die Höhlenruhe vorbei. Sechs CaveSeeker ließen sich auf den Schuttkegel nieder und schwärmten in alle Höhlenrichtungen zum Fotografieren aus. Es ging zu wie auf einem Fototermin von Madonna. Modell stehen und Modell hängen...
Derweilen beschlossen Herr Kreil und Dr. Deim ein zweites Seil einzubauen, um unsere Gruppe zeitnah aus der Höhle zu bekommen. Ein imposanter Anblick, wenn gleichzeitig drei Seilschaften aufsteigen - allerdings nur man sich die Geräusche der Aufstieger wegdenkt.
Kurz nach 15 Uhr waren alle wieder draussen und in der Höhle kehrte wieder Ruhe ein.
Das Grossmeinfelder Windloch bietet nicht viel Sinterschmuck, aber der wenige ist sehr sehenswert. Ebenso ist die Höhle ein gutes Trainingsgelände für technische Höhlenbefahrungen.