Die Vorgeschichte:
Schon ein knappes Jährchen vor dieser Mission agierten die Hohlraumfahnder Härtl, Lanig und Klampfl sowie zwei Gastspione aus dem Münsterland in dieser Region.
Mit dem Ziel, die Unterwelt im Berg zu bezwingen und fotodokumentarisch
festzuhalten war man damals aus dem fernen Frankenland angereist. Als biedere Touristen
getarnt, mietete man sich in einem abseits gelegenem Ferienhaus nahe einiger Zugänge
zur Unterwelt ein. Kaum im Quartier angekommen, wurde das langsam verbleichende Tageslicht
ausgenutzt, um zwei der in unmittelbarer Nähe zur Hütte liegenden Eingänge zu observieren.
Hier folgte jedoch auf eine Euphorie sogleich die Ernüchterung: Die vom Kameraden
Lanig noch vor nicht allzu langer Zeit heimgesuchten Hohlraumzugänge waren jüngst
mit Hilfe schweren Gerätes - vermutlich Bergepanzer der Wehrmacht
- massiv mit allerlei Erdreich und Felsbrocken zugeschoben worden. Die Stimmung gedämpft
und müde von der langen Anreise zogen wir uns damals also in unser Ferienhaus zurück,
in der Hoffnung, tags darauf über einen der zahlreichen anderen Zugänge in die fantastische
Unterwelt des alten Mannes zu gelangen.
Nach einer von Alpträumen
über ein komplett verschlossenes Bergwerk geplagten Nacht und einem hastig verschlungenen
Frühstück brachen wir erneut auf. Die Automobile wurden geentert und flugs ging es
zur anderen Seite des Berges. Ein für alte Männer eher mühseliger Aufstieg über eine
steile Forststraße zu den alten Halden der ehemaligen Aufbereitung folgte. Oben auf
der Halde angekommen - das Pfeifen der Lungen ließ nach und die Augäpfel kehrten
wieder in ihre Höhlen zurück - holten uns die Alpträume der vergangenen Nacht jäh
ein: Auch hier verrichtete der Spaßvogel mit seinem Bergepanzer ganze Arbeit. Entsetzt
stiegen wir noch ein paar Meter den Hang nach oben, in der Hoffnung, doch noch ein
offenes Löchlein vorzufinden. Vergebens. Nun begriff auch die hinterste Ecke des
Großhirns, dass alle bis vor kurzer Zeit befahrbaren Zugänge zu dieser Grube dicht
gemacht wurden. Einzig der der Bewetterung und als Notausgang des
dienende Stollenmund des früheren
zeigte sich noch offen -
jedoch mit einem kunstvoll zusammen gestricktem Eisengitter versehen. Was also tun?
Sollte die ganze lange Anreise und das für drei Tage gemietete Ferienhaus fürn Arsch
gewesen sein? Heftige Diskussionen entbrannten. Kamerad Klampfl entsann sich seines
im Fahrzeug mitgeführten 2-Tonnen Kettenzuges. Da würde dem Gitter das Lachen schon
vergehen. Auch der Besuch des nächsten Baumarktes wurde erwogen, um etwa eine Eisensäge
oder etwas Sprengstoff zu erstehen. Doch irgendwann, nach schier endlosem Hin und
Her, kamen wir doch zu dem Ergebnis, dass solch barbarisches Vorgehen nicht Sache
eines echten CaveSeekers ist. Zum Glück, wie sich später noch zeigen sollte.
Um doch noch auf unsere Kosten
zu kommen und wenigstens ein bisschen sauerländische Untertageluft zu schnuppern,
wurde entschieden, den gegenüberliegenden
und seine alten Gruben
zu besuchen. Wie für alte Männer üblich, wurde auf der Fahrt dorthin über einen Forstweg
ein kleines Durchfahrtsverbot übersehen und selbstbewusst auf der Halde einer alten
Grube geparkt. Optimistisch wie wir sind und die grausamen Bilder eines alles verschließenden
Bergepanzers verdrängend zogen wir sodann los und - kaum zu glauben - fanden ein
offenes Stollenmundloch. Hurra! Die Stimmung stieg fast endlos an.
Es folgte eine interessante Grubenbefahrung über mehrere Stunden, zahlreiche Bilder
entstanden und bald war der Frust ob der verschlossenen Zugänge vergessen. Doch wie
im richtigen Leben: Auf ein Hoch folgt immer auch ein Tief.
Als wir spät in der Nacht zu
unseren Fahrzeugen zurückkehrten, mussten wir leider feststellen, dass den jeweils
rechten Vorderreifen das lange Warten auf der Halde nicht bekam und diese unter extremer
Luftlosigkeit litten. Oder sollte hier gar ein uns nicht freundlich gesinnter Zeitgenosse
nachgeholfen haben? Gibt es im Sauerland etwa böse Menschen ? Also
Reifen gewechselt, zu einer nur fünfundzwanzig Kilometer entfernten Nachttanke gefahren,
Plattfuß gegen Luft getauscht und retour zu den im Wald wartenden Kameraden. Dort
deren Reifen gewechselt und dann endlich am Rande der Erschöpfung zurück zum Ferienhaus.
Lustig . Und weils eh schon wurscht war, früh um halb zwei den Grill
angeschürt und tote Tiere zubereitet und verspeist. Wahre Helden eben.
Am Tag drei - nach einer von
ruhigem Schlaf begleiteten Restnacht - zogen wir nochmals los, um auch dem letzten
bekannten Stollen noch einen Besuch abzustatten. Bei diesem wütete kein verirrter
Bergepanzer, jedoch leistete hier ein Zuschweißkünstler mit seinem
Autogenschweißgerät ganze Arbeit. Also auch dicht. Als wir uns - konfrontiert mit
der Tatsache, dass die Unterwelt des
für uns wohl unerreichbar
sein würde - auf den Rückweg machen wollten, kam uns ein freundlich wirkender Herr
mit Hund entgegen und stieg in einen geparkten
mit der
. Ob dieser
wünschte der ebenso freundliche Kamerad Klampfl diesem Herrn durch das geöffnete
Fahrzeugfenster ein "Glück auf". Was zur Folge hatte, dass sich die Reaktionen nun
überschlugen. Denn dieser Herr war der berüchtigte Big Brother
! Der Wächter über die Unterwelt. Und er wusste alles über
uns. Sogar unsere Schuhgrößen. Und dass unsere Reifen gestern luftlos waren. Und
dass der hiesige Jagdpächter etwas gegen in seinem Revier verbotswidrig verkehrende
Fahrzeuge hat.
Noch nie hatten drei CaveSeekers-Kinnladen gleichzeitig so offen gestanden und dabei fast den Boden berührt.
Auch wusste dieser Herr, dass
wir von den Guten sind und so kam schlussendlich was kommen musste.
inoffiziell offizielle
vorzunehmen. Gekauft!
Adressen und Visitenkarten wechselten die Besitzer und so kam nach einiger Planung
und Zeit die im folgenden beschriebene Mission zustande.
Die Mission:
Seit unserer ersten Kontaktaufnahme vor einigen Monaten fieberten wir nun alle dem anstehenden Termin entgegen. Kamerad Lanig - seines Zeichens Eierleger, Terminplaner und Dienstplanpfuscher - buchte für zwei Nächte im besten Hotel am Ort ein komplettes Stockwerk für die Truppe. Man gönnt sich ja sonst nichts.
Zur Tourbesprechung am Anreisetag erschienen die teilnehmenden Gesichter natürlich
alle wie immer fast pünktlich, mit nur fünf Stunden Unterschied zum anberaumten Termin.
Vollzählig in der Gaststube des Hotels vereint, bestellten wir uns dann erst mal
ein üppiges Abendmahl. Noch während dem großen Fressen erschien auch
- künftig genannt der "Allwissende" - mit seinem Kollegen und Begleiter, um mit uns
das Vorgehen der Tour am nächsten Tag zu besprechen. Da jedoch die Aussprache mit
mehr als fünf Gramm im Mund undeutlich wird - insbesonders im Ausland - ließ dieser
uns erst mal fertig speisen und gönnte sich und seinem Kumpel einstweilen ein für
fränkische Verhältnisse "kleines" Bierchen am Tresen.
Nach dem opulenten Mahl und geschätzten
sechs sauerländischen Bierchen pro Person - welche auf bayerische Maßeinheiten umgerechnet
etwa einer Halben entsprechen - wurden verschiedene Grubenrisse auf dem Tisch ausgebreitet
und auf individuelle Wünsche achtend die bevorstehende Befahrungsroute abgesprochen.
Kameradin Hehenberger, welche ordinärem Bier generell abgeneigt ist und solches aus
dem Sauerland schon gar nicht mag, bestellte zum Auflockern zwischendurch mal eine
Runde Slibowicz, also jugoslawischen Schnaps. Gefühlte zwei Stunden später stand
der vermutliche Tourverlauf fest und da ein für echte CaveSeekers sehr früher Start
am nächsten Tag vereinbart wurde - kurz nach Mitternacht um 9:00 Uhr morgens - beschloss
man nach weiteren sechs kurzen Bierchen die Suiten aufzusuchen, um tags darauf nicht
allzu verkatert und einigermaßen frisch die lange ersehnte Befahrung vorzunehmen.
Morgens um halb Acht in Deutschland
- bei manchem Gesicht hilft auch kein Knoppers. Nach und nach erschienen die Kameraden
am Frühstückstisch. Kaffe, Tee und belegte Brötchen verschwanden in den Verdauungstrakten,
nach einem frisch gezapften Bier war noch keinem zumute. Eine Stunde später war auch
der letzte Held wach und so wurde die Ausrüstung zusammengepackt und sich zu den
Fahrzeugen begeben. Dank der morgendlichen Zeit und einiger Verwirrtheit fuhren die
einen rechts und die anderen links rum zur
Grube, um sich dann jedoch gekonnt dort zu treffen. Alte Männer und Oberpfälzer parkten
ihre Mobile brav am
, während der Fasthesse und die
Fußfaulen direkt am Bergwerksgelände vorfuhren. Während einige unserer Truppe in
Zivilkleidung die Befahrung unternehmen wollten, schritten die wahren CaveSeekers
unauffällig komplett eingeschlazt und ohne
und sogleich zum
.
Hier wurden wir schon von
Herrn Allwissend und seinem Kameraden erwartet. Schnell ergatterten wir uns die jeweils
besten Plätze in dem nur für uns bestimmten
.
Allwissend stellte sicher, dass wir vollzählig waren und kein
zu erwarten war. Dann wurden die dem versehentlichen
geschlossen und
schon ging es rumpelnd und quietschend über den sogenannten
in den Berg. Fast wie mit der Nürnberger U-Bahn. Nur schöner.
Eineinhalb Kilometer weiter
und
Minuten später erreichten wir dann ohne Zwischenfälle
die
. Hier erschien aus einer der vielen
abzweigenden Strecken ein
, in Franken auch
Robbern genannt. Um unsere mitgeführten Wathosen nicht unnötig auf der gesamten Exkursion
tragen zu müssen, bot uns Herr Allwissend als besonderen Service
für --blod--besondere Gäste an,
.
Perfekt! Nach einer kurzen Einführung und dem obligatorischem "Glück auf" - was bei
den Bergleuten etwa so viel heißt wie "Viel Glück" oder "alles Gute" oder auch "Leck
mich am Arsch" - schritten wir unserem Führer folgend einige Meter in den
zurück bis zu einem vergittertem Querschlag. Nach einigem Suchen fand unser Expeditionsleiter
auch
hinein.
Wenige Meter weiter konnten wir uns hier ein mit Stufen versehenes Gesenk anschauen,
welches als Notausgang des
dient und auf eine höher
liegende Sohle führt. Da bei uns jedoch ausnahmsweise kein Notfall herrschte, begaben
wir uns zurück zum
und von diesem ohne große Umwege direkt
zum großen Förderband. Dieses diente zu Betriebszeiten dem Abtransport des gewonnenen
Erzes zur einhundertachtzig Meter höher liegenden übertägigen Aufbereitung. Ein für
alte Männer beschwerlicher Aufstieg durch diesen rund sechshundert Meter langen,
steil nach oben führenden
begann. Mitten in diesem sogenannten
konnten wir in einen hübschen, im festen Fels stehenden Schacht
blicken, in welchen wir uns vermutlich einmal bei nächster Gelegenheit abseilen werden
wollen dürfen. Überall in diesem
sichtbar sind auch noch die
Spuren früherer
, bei denen unter anderem die Auswirkungen
der
getestet wurden.
Am oberen Ende des
angekommen - die Lungenflügel bereits auf Notstrom geschaltet - können wir eine unter
Wasser stehende Brecheranlage bewundern. Aufgrund der Nähe zum Stollenmund und der
außen vorherrschenden Minusgrade trägt das Wasser eine dünne Eisschicht, welche selbst
von Herrn Allwissend so noch nie beobachtet werden konnte. Wir folgten dem Stollenverlauf
weiter und erreichten kurze Zeit später den hier vom
ausgehenden
. Eine große Eissäule mitten im Stollen beeindruckte.
Ein Stück weiter sahen wir nun das Mundlochgitter von innen, welches uns bei der
Vortour vor einigen Monaten kurz an den Einsatz eines Kettenzuges denken ließ.
Wieder entstehen ein paar Bildlein,
die kühlen Temperaturen hier nahe des Ausganges lassen uns aber nicht zu lange verweilen.
Herr Allwissend und sein Kamerad streben weiter bergwärts in den
, gefolgt von acht tapferen CaveSeekers. Erneut passieren wir einen in die Tiefe
führenden Schacht und weiter entlang lange nicht mehr benutzter Gleise dringen wir
tiefer in den Berg vor. An vielen Streckenkreuzungen und Abzweigungen vorbei erreichen
wir so eine geschätzte dreiviertel Stunde später den Bereich des alten Blindschachtes
I. Dieser komplett erhaltene Förderschacht zeigt sich immer noch mit Förderkorb,
Spurlatten, Schachttoren, dem Förderseil und zugehöriger Fördermaschine. Fast wie
gestern erst zum letzten Mal benützt. Auch zwei riesige Lüfter - den Düsen eines
Flugzeuges nicht unähnlich - können hinter dem Schacht bewundert werden. Ein hinter
der Fördermaschine eingerichteter Pausenplatz lädt zu einer ersten größeren Pause
ein und Herr Big Brother spendiert mitgebrachten Roséwein. Oberpfälzer Würstchen
und Müsliriegel ergänzen die Bergmannsbrotzeit. Als nach zwanzig Minuten die ersten
Kamera den unruhig w urden - es warten schließlich noch einige Kilometer Unterwelt
auf uns - erging der Beschluss, weiter vorzurücken. Unser Herr Allwissend übernahm
abermals mutig die Führung und wir ebenso mutig hinterher. Weiter dem
folgend, kam an einer der vielen Streckenkreuzungen einmal kurz ein wenig Orientierungslosigkeit
seitens der Expeditionsleiter auf - was aber nicht weiter beunruhigend war, denn
Kamerad Lanig kannte sich bestens aus. Die Strecken wurden nun enger und waren auch
nicht mehr so geradlinig. Durch alte Abbauörter ging es nun wieder nach unten, dem
Niveau des
entgegen. Die zwischen den Abbauen stehengelassenen
Pfeiler zeigten beeindruckend, anhand von armdicken bandähnlichen Ablösungen, den
auf ihnen lastenden Bergdruck. Auch ganze Gesteinsschichten, welche gerade im Begriff
waren, sich vom Hangenden zu verabschieden, erzeugten bei manchen der Kameraden den
Eindruck, nicht lange leiden zu müssen. An vielen Stellen der schräg nach unten führenden
Gewinnungsorte setzte sich im Laufe der Jahre eine sinterartige weiße Kalkschicht
ab und bildet stellenweise kleine Sinterterrassen. Auch durch Manganoxid bräunlich
gefärbte Stalagtitlein können an mancher Stelle bewundert werden. Beeindruckend auch
die oft meterhohen Bruchsteinmauern, welche von den damaligen Bergleuten in mühevoller
Handarbeit geschickt und bis heute dem oft gewaltigen Bergdruck standhaltend aufgeschlichtet
wurden. Hinter diesen Mauern befinden sich meist tonnenschwere Bergemassen. Die damals
an mehreren Stellen eingebrachten hölzernen Ausbauten und Stempel dienen heute jedoch
nur noch Dekorationszwecken.
Immer wieder kurz querend und
dann wieder absteigend erreichten wir schließlich erneut den
, den Haupt- u. Wasserlösungsstollen des gesamten Grubengebäudes. Bis zu zwanzig
Zentimeter hohes Wasser auf dessen Sohle ließ uns ahnen, dass nun wohl bald unsere
Wathosen zum Einsatz kommen würden. Doch zunächst ging es erst mal ein kurzes Stück
in Richtung
zurück zur sogenannten
, eine am Ende des
gelegene Kammer, in welcher
und eine kleine
den hungrigen und durstigen Befahrer zum Verweilen
einladen. Auch unsere Hochwasserbekleidung wurde hier
deponiert. Diese
secret:alter
Grubenlampen -- schmückt den Raum. Eine Türe schützt den Besucher vor dem fast überall
vorherrschendem kühlen Wetterzug, auch an das anrüchige Geschäft wurde gedacht. In
einer kleinen Seitennische
secret:von den Bergleuten zur Verfügung gestellten-- Watstiefeln
begnügen. Wobei letztere bei Kameradin Hehenberger auf den männlichen Betrachter
sogar sehr sexy wirkten.
Hochwassermäßig eingekleidet
ging es nun weiter dem Hauptstollen entlang. An dem Überhauen vorbei, aus welchem
wir kurz zuvor von den höher liegenden Strecken herunter gekommen waren, schreiteten
wir durch zunächst knietiefes und wenige Meter später bereits hüfthohes Wasser. In
einem links abgehenden Querschlag stehen - die Räder unter Wasser - mehrere dort
vergessene Hunte. Der Grund für die Wasseraufstauung in diesem Bereich des
ist eine großflächige Bergsenkung, so dass das Wasser auf seinem natürlichem Weg
nicht mehr abfließen kann. Laut Herrn Allwissend entstand diese Senkung bereits zu
Betriebszeiten, damals konnte der Wasserstand jedoch mit Hilfe von heute noch sichtbaren
Pumpen reguliert werden. Kurz darauf erreichen wir nun durch hüfthohes Wasser watend
eine der riesigen Kompressorenstationen. In einem gut sieben Meter hohen und geschätzten
dreißig Meter langen Raum neben dem Hauptstollen befinden sich mehrere große Kompressoren,
begleitet von einem Gewirr von Rohren. In einigen Seitennischen stehen die zugehörigen
Schaltschränke - dem Schöpfer sei Dank jedoch stromlos, was sonst bei einer Wasserhöhe
von einem Meter bestimmt dem einen oder anderen Herzschrittmacher geschadet hätte.
Als auch diese endzeitlich wirkende
Szenerie im Bild festgehalten wurde, rückten wir weiter zum
-Blindschacht.
Dort steht auf der Bühne zum Schacht noch ein Förderwagen, wartend auf den Förderkorb,
welcher einige Meter tiefer sichtbar ist. Seitlich des Schachtquerschlages befindet
sich die zugehörige Fördermaschine, die auch hier den Eindruck erweckt, als ob die
letzte Schicht erst gestern verfahren wurde. Wieder entstehen einige Beweisbilder.
Weiter geht es ein kurzes Stück zum
zurück. Der Wasserstand
wird nun wieder etwas niedriger und wenige Meter nach dem hinter uns liegendem Rieser-Querschlag
können wir uns der Hochwasserutensilien entledigen. Kamerad Klampfl erfand für die
an den Stollenstößen entlang führenden Druckluftrohre eine neue Funktion als Wathosentrocknungsaufhängung.
Was natürlich Nachahmer findet. Dermaßen erleichtert marschieren wir unseren Exkursionsführern
hinterher zum gefühlten zweihundert Meter entfernten
-Blindschacht.
Auch an diesem Schacht könnte der Eindruck entstehen, dass erst vor einigen Tagen
die letzte Förderung gehoben wurde.
Kamerad Schmolin besetzt
den Maschinistensitz an der äußerst gepflegt wirkenden Fördermaschine und versucht
- natürlich vergeblich - die Seilfahrt in Gang zu bringen. Ohne Saft nix los. Bei
einem Blick in den Schacht kann der Betrachter ungefähr fünfzehn Meter tiefer das
Wasser stehen sehen. Zu Betriebszeiten ging es hier ursprünglich rund zweihundert
Meter weiter hinab. Vielleicht dürfen eines Tages einmal unsere CaveSeekers Spezialtaucher
hier nach dem Rechten sehen. Wieder dem
folgend streben
wir dem
entgegen. Dieser ist einer der drei Schächte, welche
früher bis nach Übertage durchschlägig waren - also nicht "blind" endeten. Ein großer
Verbruch im
zwingt uns, über ein Gesenk und einige Abbauorte
höher zu oberen Sohlen zu steigen. Die wiederum strapazierten Lungen werden in den
vor einhundertfünfzig Jahren enstandenen Örtern durch eine ansprechende Optik entschädigt.
Großflächige, schneeweiße Kalkablagerungen zieren hier die schräg angelegten Baue.
Am Grund einer dieser Abbauhohlräume hat sich ein kleiner, im Licht der Lampen grünlich
schimmernder See gebildet. Nachdem wir diesen älteren Strecken einige hundert Meter
gefolgt sind, erkundet Herr
ein wieder nach unten führendes Gesenk,
in der Hoffnung, den Bruchbereich im Hauptstollen bereits passiert zu haben, während
der Rest der Truppe diese Zeit zu einer kleinen Pause nützt. Wenig später taucht
der Kollege des Herrn Allwissend wieder auf und erklärt uns, noch ein kurzes Stück
auf dieser Ebene weiter zu müssen, um später über eines der nächsten Gesenke zurück
auf den
zu kommen. Gesagt, getan. So legen wir noch ein
paar Meter in diesem Stockwerk hin und steigen dann wieder über Abbauörter und Überhauen
tiefer zum Hauptstollen. Durch den Verbruch in diesem ist der angestrebte
schacht vorübergehend nicht zu erreichen und wir beschließen deshalb, dem Stollen
bergwärts zum nächsten Schachtbereich zu folgen. Ein in verschiedenen Brauntönen
übersintertes hölzernes Rollloch lässt uns kurz für einige B ilder verweilen. Drei
auf der Sohle liegende und ebenfalls versinterte Bierflaschen zeugen vom Alkoholverbot
am Arbeitsplatz. Von Alkohol benebelte und übersinterte Bergleute konnten jedoch
nicht entdeckt werden. Und wieder folgen wir dem uns so vertraut gewordenen
. Auf dessen Sohle liegt in diesem Bereich eine gut erhaltene hölzerne Rösche, welche
der Ableitung der zusitzenden Grubenwässer diente.
Nach einer Gabelung und einem
weiteren Querschlag erreichen wir den
. Der diesen Schacht
ehemals stützende Holzausbau gab dem Zahn der Zeit und der auch hier herrschenden
Erdanziehung nach und versammelte sich - einem riesigem Mikadohaufen gleichend -
neben und über dem Füllort, der Schachtbereich unter dem Füllort ist allerdings erstaunlich
gut erhalten und lässt sogar einen Blick in die Tiefe zu. Wieder entstehen einige
Fotos fürs Familienalbum und schon geht es weiter, dem letzten Schacht auf dieser
Sohle entgegen. Auffallend: Bisher waren unsere Exkursionsleiter immer an der Spitze
der Truppe. Nun sind immer öfter irgendwelche Kameradengesichter am Anfang und die
eigentlichen Führer hintendran. Schwäche? Oder liegt es gar am Roséwein? Leichte
Schweißperlen zieren die Stirn des Herrn Allwissend. Nach rund sieben Stunden untertage
endet gewöhnlich die Schicht eines Bergmannes. Nicht aber die eines CaveSeekers.
Der wird jetzt erst wach. Und verlangt nach mehr.
So erreichen wir nach einer
weiteren viertel Stunde den letzten Schacht und somit auch das Ende des
, der in einer kurzen Blindstrecke über den Schachtbereich hinaus geht. An dessen
Ortsbrust legen wir vor dem Rückmarsch unseren Expeditionsleitern zuliebe eine kleine
Rast ein. Wir haben nun den gesamten Grubenkomplex von West nach Ost befahren und
dabei auch zwei Höhenzüge und ein Tal unterquert. Respekt! Der Rückweg bis zur
gestaltete sich bis auf einen kleinen Abzweig über Querschlag 6 und hier angrenzende
Örter ähnlich. Unser Führungsduo war vermutlich selbst schon am Ende seiner Kräfte,
doch wollten diese wohl unbedingt einmal CaveSeekers in der dritten Dimension erleben.
Was natürlich nicht gelang, denn ein wahrer CaveSeeker gibt niemals auf. Schon gar
nicht vor Zeugen. Und so ergötzten wir uns nochmals an wundersamen Abbaugrotten,
seltsam unterhöhlten Pfeilern und einem mit einer rätselhaften Schicht überzogenem
Wasserloch. Geraume Zeit später erreichten wir dann wieder den
, zogen die Wathosen und Stiefel wieder an und strebten der
entgegen. Eine große Pause mit allerlei Getränken und einem Bockwursteintopf - welcher
nach der doch langen Befahrung sehr wohltuend empfunden wurde - beendete nun die
eigentliche Exkursion. Ein letzter Versuch, uns durch Berieselung mit volkstümlicher
Hintergrundmusik auf den Boden zu zwingen, scheiterte ebenfalls.
Eine Stunde später blies unser
Herr Allwissend zum geordneten Ausfahren. Auf dem Weg zum
bot sich noch die Gelegenheit, die im
der Grube stehende ehemals
größte untertägige
zu bestaunen. Herr Klampfl
demonstrierte den staunenden Kameraden noch die funktionsfähige Seilfahrtglocke am
neuen
und dann gings zum Gruben-
. Mit
einer atemberaubenden Geschwindigkeit - Herr Allwissend am
- flogen wir rumpelnd durchs Gebirge der Gegenwart entgegen.
Minuten später erreichten wir vollzählig und ein großartiges Untertageerlebnis reicher
den
. Kamerad Lanig ließ seinen sehr großen
Helm herum gehen und sammelte Perlen, Muscheln und auch ein paar Euronen für unsere
, welche sich in der Organisation und der Führung
dieser Exkursion große Mühe gaben. Wären die beiden zudem auch noch echte CaveSeekers,
würde ihnen der ein oder andere Punkt sicher sein. Mit dem Versprechen, bald wieder
die Kondition der beiden Kumpels prüfen und nochmals eine Tour in diese Grube unternehmen
zu wollen, verabschiedeten wir uns von unserem "Großen Bruder" und seinem Begleiter.
Fazit: Schee wars, interessant wars und nochmals ein herzliches Danke an die Organisatoren.
GLÜCK AUF !