Fehlerhaftes Verhalten hat schwerwiegende Konsequenzen für den Lebensraum Höhle. Höhlen sind empfindlich!
Auf den Caveseekers-Höhlenseiten sind - soweit uns spezielle Zeiten bekannt
sind - die Verschlusszeiten zu den einzelnen Objekten hinterlegt. Sofern bei einer Höhle unter dem Punkt
'Verschlossen' nie zu lesen steht, so heißt dies, dass die Höhle nicht durch einen physikalischen
Verschluss gegen das Eindringen von Menschen gesichert ist. Das bedeutet aber nicht, dass die gesetzlichen Regelungen zur
Fledermausschutzzeit vom 01. Oktober bis zum 31. März nicht beachtet werden müssen.
Gerne tragen wir - sofern dies uns mitgeteilt wird - bei einzelnen Höhlen, die als Winterquartiere
bekannt sind, die Wintersperrzeit nach.
Bei manchen Höhlen gelten strengere Regelungen zur
Winterschutzzeit oder auch eine ganzjährige Sperre. Man beachte dazu auch die Seite des
Bayerischen Landesverbandes für Höhlen- und Karstforschung.
Die Koordinaten solcher Höhlen sind in der Regel nicht öffentlich einsehbar, von ein paar besonders
kritischen Höhlen sind zusätzlich die Namen verfremdet.
Zu vielen Objekten gibt es Fledermaus-Beobachtungen. Fledermäuse werden bestimmt,
gezählt und im Verlauf des Jahres beobachtet. Diese und weitere Daten werden erfasst. Viele andere Quartiere
wurden noch nicht untersucht. Der Einsatz von
Lichtschranken und automatischen Rufaufzeichnungsgeräten zeigt in den letzten Jahren, dass einige
Arten in Spalten versteckt überwintern und wir die meisten Tiere bei Sichtkontrollen im Winter
gar nicht sehen können. Deshalb ist bei grundsätzlicher Zugänglichkeit für Fledermäuse eine
Nutzung durch Fledermäuse anzunehmen.
Da wir wissen, dass Höhleninteressierte diese Seiten als Informationsportal nutzen, folgt nachstehend eine
kurze Info zum Sinn und Zweck der Wintersperren.
Kopfüber hängend verschlafen Fledermäuse den Tag, um nachts zu flinken Insektenjägern zu werden.
Sie geben Laute von sich, die wir nicht hören können und 'sehen mit den Ohren'. Fledermäuse leben
in einer Welt, die uns weitgehend verborgen bleibt. Wer sich jedoch einmal mit Fledermäusen befasst
hat, wird schnell feststellen, dass es sich um eine Tiergruppe mit faszinierenden Fähigkeiten
handelt, die als nächtliche Insektenjäger auch für die Aufrechterhaltung unseres biologischen
Gleichgewichts sorgt. Dabei vertilgt jedes Tier pro Nacht mehrere tausend Mücken. Danke!
Höhlen sind mit die wichtigsten Winterquartiere für Fledermäuse. Sie finden im Winter kaum
Insektennahrung und halten deshalb bis zu sieben Monate lang Winterschlaf. In
dieser Zeit zehren sie von ihren Fettreserven und verlangsamen Atmung, Herzschlag und alle Stoffwechselvorgänge.
Jedes Aufwachen kostet viel Energie. Aufwachreize, wie z. B. Geräusche, Licht, Erschütterungen
oder Wärme, können auch vorsichtige Höhlengeher nie ganz vermeiden. Um auf Betriebstemperatur zu kommen
und sich bewegen zu können, benötigen tiefschlafende Fledermäuse bis zu 30 Minuten. Deshalb verbleiben
die Tiere oft im Moment der Störung regungslos, fliegen jedoch weg, wenn die Besucher längst die
Höhle verlassen haben. Auch verstecken sie sich oft in Felsspalten und sind dann nicht auf den ersten
Blick erkennbar. Störungen können dazu führen, dass die Fettreserven zu schnell aufgebraucht
werden und die Tiere den Winter nicht überleben.
Alle heimischen Fledermausarten sind geschützt. Die meisten Arten sind in ihrem Bestand gefährdet
und auf der Roten Liste der bedrohten Arten. Um ihnen eine Überwinterung in unseren Höhlen zu
ermöglichen, dürfen Fledermauswinterquartiere in der Fledermausschutzzeit vom 01. Oktober bis zum 31. März
nicht betreten werden (Bundesnaturschutzgesetz §39).
Kleine Verknüpfung: Fledermausschutz.de
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