Man wartet. Und zwar - zusammen mit hundert weiteren zahlungswilligen Touristen und einem Führer - darauf, dass sich die Tore öffnen und man endlich im Pulk in die Aven d'Orgnac hinabgespült wird.
Versüßt wird dieses Warten neben schreienden Kindern und einem auf französich wohl witzereisenden Führer durch eine lange bebilderte Schautalfel. Diese ist es, die dem CaveSeeker die Bedenken nimmt, hinsichtlich der immer mehr schrumpfenden Zeit, welche an der Ardeche verbleibt, man hätte diese in einem heroischen Loch besser verbringen können.
30ha Fläche, aufgeteilt auf verschiedenartigste Kammern und Ebenen werden in Disneylandmanier plastisch vor Augen geführt. Vor allem bei Herrn Wipplinger leuchten die Augen, als ihm in Kammer fünf extreme Exzentriques versprochen werden. Ein jähes Erwachen, als festgestellt wird, dass nur die erste der zehn Kammern besucht werden sollte. Man fragt sich also, ob die Schautafel nur ein sadistischer Versuch sein soll, den gemeinen Touristen zu tortieren, oder ein französischer Schwanzvergleich mit dem Franken darstellen sollte; womöglich aber handelt es sich nur um eine geschickte Marketingmaßnahme, da man für 50 Euro auch die nächste Kammer erspähen darf (Frischgewaschener Leihschlaz inklusive).
Unten angekommen hat Herr Wipplinger sogar gegen noch größere Probleme anzukämpfen. Sobald ein geeignetes Fotomotiv entdeckt und fokussiert ist, wird vom Franzosen in unterstellt sabotistischer Absicht an verschiedenen Reglern gedreht, um dem Caveseeker die benötigte Belichtung zu nehmen. Man entgegnet mit der immer mitgeführten Scurion und den Blitzen einer mitgebrachten Aldi Digitalkamera. Auf soviel Gegenwehr war der Franzose nicht vorbereitet, und es gelangen doch einige sehr gute Aufnahmen.