Es mag abgedroschen klingen, aber es existieren Dinge zwischen Heimat und Hohlraum, die nicht dazu geeignet sind, einen Hohlraumvorstoss leichter zu machen. Es gibt Dinge, die sich nur Nachts - im vermeintlichen Schutze der anerzogenen Menschlichkeit - zutragen. Und es gibt das Leiden, die Pein und das Verzweifeln. Auch im Deutschland des Jahres 2006. Es gibt das Schnarchen. Echtes Schnarchen ist, wenn - ungelogen - der Boden zittert, der Schnarcher gerade noch Worte von sich gebend nur Sekunden später beginnt Geräusche abzusondern, die nur schwer menschlichem Ursprung zugeordnet werden können. Der Betrag des Schnarchens ist definiert durch den Anstieg des Adrenalinspiegels der Zuhöhrerschaft und seine Einheit ist der Hass.
Alles begann überraschend harmlos bereits am Vortag. Entspannt wurde mit dem Truppentransporter in Ingolstadt vorgefahren, Unmengen an Material eingeladen, und der Kurs Richtung Reutlingen gesetzt. Bereits auf halber Strecke konnten zahlreiche polnische, tschechische und ukrainische LKW Fahrer auf der Gegenfahrbahn dabei beobachtet werden, wie sie mitten auf der Autobahn fröhlich rauchend beeinander Standen. Keine Spur von irgendwelchen PKWs. Ein unheimlicher Anblick. Eine urplötzlich eingesetztes PKW-Fahrer-Sterben in Baden Württemberg? Die Rache des Ostblocks?
An dieser Stelle sollte erwähnt werden, dass an diesem schönen Tage das Wetter in einem bis dahin unbekannten Ausmaß dazu neigte, Schnee vom Himmel fallen zu lassen. Der Truppentransporter konnte stellenweise nur durch achserschwerende Maßnahmen und Fitznersche Schubkünste auf der Straße gehalten werden. Bei einer dieser Aktionen wurde es notwendig, dass die Achserschwerung - Herrn Wipplinger - und der Schieber - Herr Fitzner - 45 Minuten auf der ungesicherten Ladefläche des Mobils zubringen mussten. Und das bei garantiert unangenehmen Temperaturen.
Angekommen im Ländle wurde dann nach einem Umweg über zwei 'Ossi-Schnitzel' das Haus, welches zu Hölle wurde, aufgesucht...
Nach sechs Stunden, von denen zwei aufgrund von totaler ermattung tatsächlich zum schlafen genutzt werdne konnten, wurde nach einem weiteren kleinen Umweg die Austragungsstätte aufgesucht - und siehe da, der Rest der Fraktion Franken war bereits völlig entspannt und ausgeruht vor Ort. Nach der bereits üblichen beinahe-begrüßungs-schlägerei wurde ins Loch eingewatet.
Keine Spur von dem erwarteten Hochwasser. Falkensteiner Höhle in Normalform. Erster Siphon zwar zu, aber nur ca. 2 Meter lang, Zweiter Siphon zu wie immer, dritter Siphon zu, umkehr.
Ohne Ausnahme waren nun alle Teilnehmer auf der anderen Seite - wenngleich auch nur einer dazu Pressluft und Atemregler benötigt hat.
Fazit: Sollte es ein nächstes Mal geben, muss es ohne Schnarchen klappen - denn nach 2 Stunden schlaf fallen 9 Stunden Wasserhöhlerei doch tatsächlich eher schwer.