Das Loch findet sich genau dort, wo man es niemals hinvermutet hätte. Mitten im Wald. Flacher Boden, kein Felsen weit und breit. Ein netter Mann und ein schlichtes Betonbauwerk mit Stahldeckel verraten dennoch seine Lage.
Die Verschlußeinrichtung ist weit weniger beeindruckend, als die der bombensicheren Zoolithenhöhle - ist aber wohl ähnlich stabil. Allerdings läßt sich das, was sich dahinter befindet, nicht wirklich miteinander vergleichen. Man vergliche zwar nicht Äpfel mit Birnen, aber dennoch in etwa Fürth (Zoolithenhöhle) mit Dubai (Gaisloch).
Hat man sich auf der Eisentreppe nicht den Hals gebrochen, so steht man zunächst ernüchtert in einer ausgesprochen normalen Höhle. Doch nach zwei recht engen Schlufen - in welchem einem ein Schlaz durchaus zum Vorteil gereicht - öffnet sich eine von uns in Franken so noch nie gesehene Pracht in frischen Farben. Es war dem Autor ausnahmsweise nicht möglich, sich neben dem fotografieren auch noch auf die Form der Höhle einzuprägen - einfach zu viele fantastische Sinterformen. Daher kann nur eine sehr vage Beschreibung der selben abgegeben werden.
Der relevante Höhlenteil besteht aus einer einzigen rießigen Halle mit vielen weiteren direkt angeschlossenen kleineren Hallen. Es ist nicht nötig sich auch nur ein einziges Mal zu bücken. Der Boden ist übersäht mit diversen Sinterformen - der Weg über sie ist durch Traversierbänder markiert.
Rießige Tropfsteine von bestimmt 8 Metern Höhe und ebensolcher Breite können in ihrer natürlichen Umgebung ungeniert beobachtet werden. Zahlreiche Sinterbecken sind mit dem noch frischen Sabber der Vor-Befahrer gefüllt - und jetzt auch mit unserem.
Es gibt in Franken nichts vergleichbares. Das Loch könnte in seiner Form genauso auch in Slovenien zu finden sein. Dort würde es wegen seiner doch recht bescheidenen Ausmaße zwar ein wenig aus dem Rahmen fallen, aber sie würde dort auf keinen Fall ein solch extremer Fremdkörper sein wie in Franken.
Unter den Höhlen hat diese bestimmt keine Freunde. Neid ist das Los der Besten.