Die Puffoczkikrass, will mit wenigstens
90 Metern Seil bezwungen werden. Dieses Seil ist direkt am Einstieg notwendig - und
schützt den CaveSeeker davor, seine letzten Sekunden in ca. 80 Meter freiem Fall
zu verleben.
Das Loch wirkt - unter Betrachtung seiner sehr sehr zahlreichen Nachbarlöcher - zunächst wenig spektakulär. Schnell steht also fest: Hopp, rein.
Das Seil wird standesgemäß an einen Baum gebunden. Dann erst 2 Meter beinahe senkrecht bis auf eine Schräge, welche ca. 8 Meter breit ist, und weitere 2 Meter nach unten führt. An der Kante stehend, kann der Blick dann ungehindert nach unten schweifen: 30 Meter senkrecht an einer vermosten Wand entlang, dann nochmal eine Schräge, und dann gehts nochmal 40 Meter senkrecht nach unten. Ca. 11,50 Meter über Grund öffnet sich das Loch, und man hat frei zu hängen. Egal wie voll die Hose ist.
Die Anzahl der Befahrungen innerhalb
der letzten Jahre scheint nur sehr gering gewesen zu sein, denn bis dato ungestört
gebliebene lockere Steine harren der Dinge und warten auf ihren grossen Moment, um
endlich haarscharf an den Helmen der sich abseilenden Helden vorbei zu stürzen. Auch
beängstigend große Brocken lösen aus Freude über den unüblichen Besuch gerne aus
den mit Moos überzogenen Wänden - und stürzen unter beängstigenden Geräuschen in
den Abgrund.
Unten angekommen darf sich der SRT Ausrüstung
entledigt werden - doch Vorsicht: Solange noch weitere Gesichter dabei sind, sich
abzuseilen, sollte man auf möglichst großen Abstand zwischen sich und dem Schacht
achten. Im Schuttkegel am Schachtgrund finden sich unangenehm riechende Leichen und
rostige Munition aus längst vergessenen Kriegen. Die Ausmaße dieses Schuttkegels
sind schrecklich. Man ist viele schlimme Minuten unterwegs, um ihn zu überwinden.
Glücklicherweise geht dies nur in eine Richtung. Verlaufen sehr schwierig.
öffnet sich dann aber ein Schluf, welcher weiter
in die Tiefe führt. Die Höhle erfordert sicheres Auftreten und einwandfreies Verhalten
gegenüber dem Steintropf. Alkohol vermeiden! Denn ab diesem Schluf, kommen sich Tropfstein
und CaveSeeker gezwungenermaßen sehr nah.
Am tiefsten Punkt, nach einem engen Schluf,
befiehlt es der Respekt vor dem Hohlraum, sich Handschuhe, Schlaz und Stiefel
auszuziehen. Der Tropfstein dankt - schweigend. Leider
haben vorangegangene Besucher,
teils
Vereine, den Tropfstein mit Lehm verunstaltet. Vermutlich waren aber bislang jedoch
nicht mehr als 10 Steintropfsäue vor Ort. D.h. alles weitgehend Unberührt.
Schließlich steht man ohne Schlaz und Schuhen in einem Wald aus unberührten baumhohen Stalgmiten, zwischen denen man auf Zehenspitzen versuchen kann, möglichst wenig Sinterbecken zu deren Füßen zu zerstören, während man - in unserem Fall leider weitgehend erfolglos - versucht, die unfassbare Pracht abzulichten. Da sich alles auf einer ausgedehnten Schräge abspielt, fällt der Blick manchesmal dorthin, wo das Ende der Schräge sein sollte. Nur ist dort nichts zu sehen - ausser ein Hohlraum, dessen Größe selbst mit drei Scurions nicht beurteilt werden kann.
Vorbildlich wurde aus Mangel an Wechselschuhen wurde der Vortrieb im Sinterwald abgebrochen.
Auf dem Rückweg wurden dann noch einige
namensgebende "Puffoczkis" fotografiert: Pyramidenförmige Kristalle, welche das untere
Ende eines Stalagtiten bilden. Generell sehr ungewöhnlich - und mit dem Wissen ob
eines unmittelbar bevorstehenden und äusserst unangenehmen Aufstiegs auch nur sehr
schwer anständige zu fotografieren. Hier muss der Schöpfer vor unserer Zeit
sehr viel von seiner verbracht haben.
Die Höhle ist ein slowenisches Großod (vergleiche "Kleinod") und schreit nach strengstem Verschluss und massiver Trassierung. Wenngleich der Eingang schwer zu verschließen erscheint. Einer der beiden Schlufe würde sich aber anbieten. Schnell einen kleinen 20kg Stein davorgerollt, und schon isses dicht. Blöd für den, der nicht weis, welcher der Millionen Steine der richtige ist...