Definition: Ein für den gefestigten CaveSeeker
tauglicher Kraftwagen sollte über Allradantrieb verfügen. Ersatzweise sind auch im
Sommer Schneeketten mitzuführen.
Von den kichernden Leichtmatrosen abgesehen, nähert sich der Altersdurchschnitt schließlich dem des Zentralkommitees der SED und man fährt gerne mal direkt bis vor's Loch.
Seine natürlichen Feinde schlägt der CaveSeeker durch bloßes
Markieren seines Reviers in die Flucht, alternativ durch Monologe über Modelleisenbahnen.
Da der CaveSeeker im Loch naturgemäß schlecht auszumachen ist und dort auch ungestört
bleiben möchte, signalisiert er an seinem selbstbewusst vor dem Eingang geparkten
Mobil, dass jeder Schritt weiter die Aussicht auf ein natürliches Ableben unwahrscheinlicher
werden lässt.
Der eher spießige CaveSeeker benutzt dazu dümmliche Aufkleber,
der ängstliche Typus klebt diese sicherheitshalber unter die Stoßstange, der Schizophrene
benutzt welche aus Magnetfolie um am nächsten Tag unerkannt den Gutmenschen spielen
zu können. Der echte CaveSeeker hat solche potenzsteigernden Hilfsmittel nicht nötig,
sein Kraftwagen sieht aus, wie vom Russlandfeldzug übriggeblieben. Nur komplette
Ignoranten, wie der Herr Bohrer, kommen auf solch lebensverkürzende Einfälle, wie
dem Gesamtkunstwerk, der rasenden Mülltonne des Herrn Arendt, ECHTEN Müll hinzuzufügen.
Auf der Suche nach behindertengerechten Hohlräumen wurde man
in den südlichen Ausläufern des Frankenwaldes fündig. Durch Nebel und nasses Laub
kamen auch die zweiradgetriebenen Fahrzeuge ohne Ketten ans Ziel, nachdem genug Luft
aus den Reifen gelassen worden war. Die Abschreckungsstrategie bewährte sich Minuten
später, als ein Trupp Raubgräber unter halsbrecherischen Manövern die Flucht ergriff.
Enttäuscht über die ausgebliebene Schlägerei zettelte Herr Bunk ein Blutvergießen
an, indem er im Zeitraffertempo das nagelneue Mobil von Herrn Klampfel in ein Mad-Max-taugliches
zu pimpen versuchte. Dazu musste erst mal der Lack ab. Durch die Kratzgeräusche aufgeschreckt,
fiel der Besitzer der schwarzen Farbe diesem Bilderstürmer in den Arm und trachtete
ihm nach dem Leben. Herr Bunk wollte jedoch noch nicht sterben und floh in die Stollen,
den messerschwingenden Lackfetischisten auf den Fersen.
Ungerührt von den langsam abklingenden Schreien kroch der Rest
in die Schlaze, spielte mit dem Hund oder wurde vom spielenden Hund beim Pinkeln
verbellt. Im Geiste schon die Taucherausrüstung des Herrn Bunk verteilend, folgte
man schließlich den Kombattanten, wobei Herr Arendt bereits nach 10 Millisekunden
seinen ersten großen Auftritt hatte und Herrn Kreils erstes Photo verhinderte, indem
er in das dann nicht mehr giftigblaue Wasser platschte.
In der Überzeugung, besser im Bett geblieben zu sein, schlich man weiter, den Boden nach herumliegenden Körperteilen absuchend. Da man aufrecht gehen konnte, bestand glücklicherweise nur die Gefahr, auf etwas unangenehmes zu treten, anstatt wie sonst leider der Fall, gleich mit der Nase darin zu stecken. Da nichts gefunden wurde, stieg die Hoffnung, die Kameraden wenigstens am Stück hinaustragen zu können.
Das Verschwinden von Herrn Arendt löste nur kurzzeitig Panik
aus, sich an seine Vergangenheit als Modelleisenbahner erinnernd, brauchte der Rest
nur den Schienen zu folgen um diesen Bürgerschreck mit der Nase im Dreck unwürdig
vor etwas rostigem kniend vorzufinden. Ein Tritt in den Hintern brachte ihn wieder
zu Verstand. Frau Prediger waren diese Männlichkeitsrituale irgendwie peinlich, so
das sie sich davonschlich und prompt auf Herrn Bunk trat. Auf Grund der dabei plötzlich
auftretenden Schmerzen stellte dieser fest, dass er wieder erwarten noch am Leben
war und konnte brauchbare Hinweise auf den Aufenthaltsort der anderen Hälfte des
Duo Infernale liefern.
Der nur leicht verschüttete Herr Klampfl war glücklicherweise
noch in der Lage zu sprechen, schließlich hatte man sich in dem kilometerlangen Labyrinth
inzwischen gründlich verlaufen. Diese eher peinliche Situation verbesserte sich nicht
grundlegend, als allmählich ins Bewusstsein sickerte, dass man auf einer größeren
Menge Holz herumspazierte. Die Frage, ob es sich dabei um die eingestürzten Reste
der Stollenwände handelte, musste nach einem Blick nach oben leider mit ja beantwortet
werden. Frau Predigers Feststellung, dass so etwas schnell ins Auge gehen könne,
wurde als typisch weibliches Denken eingestuft, da sie die Möglichkeit, nach unten
zu gucken, offenbar völlig außer acht gelassen hatte.
Einige Verbruchstellen später dämmerte langsam, dass die obere
Sohle so auf keinen Fall oder zumindest nur unter größeren Verlusten zu erreichen
war. Damit war der Ehrgeiz der Herren Lanig und Weiss nun ebenfalls geweckt, die
sich inzwischen mit Wasserschlachten die Zeit vertrieben hatten. Allerdings reduzierte
sich dieser Ehrgeiz inzwischen darauf, nicht erschlagen zu werden, in bodenlosem
Schlamm zu versinken, an Faulgasen zu ersticken, in versteckte Schächte zu stürzen,
sich mit irgendeinem blauen, sicher radioaktivem Glibber zu kontaminieren oder mit
gefährlich aussehenden Wasserpilzen in Berührung zu kommen.
Dieser geballten Ladung Megatöt entkommen, blieb die Wahl,
im langweiligeren Teil mit der Eisenbahn zu spielen oder das nächste Mal mit einer
Feuerwehrleiter anzurücken. Am krassen Mißverhältnis zwischen den Dimensionen der
Hallen und der mitgeschleppten Fuchsbaubeleuchtung war inzwischen selbst die Bildstelle
verzweifelt, mit dem festen Vorsatz, hier ein Trainingscamp für Großhöhlenphotographie
abzuhalten, wurde die Photoschachtel zugeknallt. Der langen Liste der guten Vorsätze
wurde so ein weiterer hinzugefügt.