Versteckt, aber denoch gut erreichbar, findet sich im südlichen Frankenwald ein bis in die sechziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts betriebenes Talkschieferbergwerk.
Die Grube liegt am Rand eines großen alten Kupferschieferbergbaues und schneidet diesen an. Durch einen ca. 300m langen Stollen gelangt man in das Herz des Berges. Schon wenige Meter nach dem Mundloch befinden sich links und rechts des Stollens die ersten großen Abbaukammern des Talkschieferbergbaus. Diese ereichen Längen von 250m und Höhen bis zu 20m. Zahlreiche, teils große Versturzblöcke prägen das Bild in einer der Kammern. An anderen Stellen im schiefrig grauen Fels haben sich, durch Oxydation des im Gestein enthaltenen Kupfers, türkisgrüne sinterartige Ablagerungen gebildet. Diese werden oft noch begleitet von rotbraunen Eisenoxyden und weißen Kalkausscheidungen, so das hier stellenweise eine recht farbenprächtige Szenerie vorhanden ist. Auch einige große flache Seen haben sich in den Hallen gebildet, in denen man lustige Wasserspiele unternehmen kann. Überall liegen noch die Gleise der alten Lorenbahn - auch die Spuren der kleinen Kettenlader sind noch am Boden erkennbar. Reste von Druckluftleitungen und Kabeln zieren die Seitenwände.
Eine dieser großen Abbaukammern des Talkschieferbergbaus schneidet Teile eines älteren Kupferschieferbergbaues an. Durch zwei an der Rückwand dieser Kammer gelegenen Durchbrüche gelangt man in ein aus dem Ende des 19. Jahrhunderts stammendes Stollensystem. Hier ändert sich das Bild schlagartig. Vermoderte und eingebrochene Holzeinbauten blockieren die hier ohnehin niedrigeren Stollen. Über Verbrüche steigend können zwei ebenfalls nicht besonders einladende Überhauen erreicht werden, auch diese geprägt von verfaultem Holz und auf diesem lauerndes loses Geröll. Eine verlockende rostige Leiter führt in einen dieser schrägen Schächte nach oben zu einer höheren Sohle - doch eigentlich recht selten - hier hat die Vernunft gesiegt!
Die riesigen Dimensionen der Hallen des letzten Bergbaus sowie die noch befahrbaren Teile des älteren Kupferschieferbergbaues vermitteln ein eindrucksvolles Bild von der Leistung der alten Bergleute. Beim Betrachten des großen Tagesbruches, welcher in eine der Großkammern mündet, und der ein riesiges unterirdisches Blockmeer bildet, keimt auch beim flüchtigen Beobachter ein gewisses Quantum Angst auf.