Das Hennerloch befindet sich genau an der Schnittstelle zwischen
dem schönen Naab- und Vilstal unweit des Labertals. Bereits bei der Anfahrt erkennt
man anhand von großen Schlaglöchern auf der Autobahn und überwiegend grünen Ortsschildern,
dass man sich in der Gegend Labertal/Naabtal befindet.An einem steil abfallenden
Schattenhang mit einigen herrlichen Kletterfelsen hinter Kallmünz liegt der deutlich
sichtbare und große Eingang des Lochs am Fuße einer Felswand.
Die nahe Gegend bietet auch noch einige andere, jedoch weitgehend
uninteressante Löcher, von denen zwei bevorzugt von Geochachern heimgesucht werden.
Die Höhe ist in der Gegend scheinbar ein beliebtes Etappenziel für Wanderer. Die
Tatsache, nur ca. 200m unterhalb des Loches parken zu können, erfreut den angereisten
CaveSeeker. Weniger erfreulich ist allerdings der steile Anstieg zum Loch, der bei
schlechter Witterung den Anspruch um das bis zu 3-fache nach oben treibt und somit
eigentlich die größte Schwierigkeit darstellt. Unter der örtlich relativ hohen Bekanntheit
des Lochs und dem niedrigen Schwierigkeitsgrad hat das Ansehen der Höhle stark gelitten.
Früher scheint dieses Loch wirklich sehr ansehnlich gewesen zu sein, heute sind leider
sämtliche Tropfsteine beschädigt oder entfernt.
Durchschreitet man durch den überaus geräumigen Eingang
des Lochs kann man ungebremst in etwa 75% des Lochs theoretisch nur mit einer Handlampe
bewaffnet und in Sonntagsklamotten erforschen. Ein recht hoher Gang windet sich mit
leichter Steigung durch den Berg. Der Boden ist bis auf den hinteren Bereich staubtrocken,
für den offensichtlich hohen Besuchergrad liegt verhältnismäßig wenig Müll. Nach
ca. 20m teilt sich der große Felsengang in drei Richtungen auf, der rechte Weg ist
nur eine kurze enge Spalte, im linken Weg wird der Gang schnell recht niedrig, was
einen aufrechten Gang unmöglich macht. An dessen Ende finden sich wenige beschädigte
Sinterbecken. Wählt man den geradeaus verlaufenden Weg, findet man sich vor einem
Schluf wieder, dessen rechte Seite ein durchaus großer ansehnlicher Tropfstein bildet.
Hinter dem Tropfstein ändert sich das Bild der Höhle etwas,
der Gang bleibt konstant eng und der Boden ist mit zähem Lehm bedeckt. An der verrußten
Decke kurz hinter dem großen Tropfstein finden sich sehr unerwartet zahlreiche kleine
Excentriques. Erstaunlich, solche Dinger so zahlreich auf einem Fleck in einer Höhle
der Oberpfalz anzutreffen, leider sind ein Großteil bereits zerstört worden. Der
folgende enge lehmige Gang knickt leider relativ schnell nach unten ab und endet
verfüllt. Hobbygräber könnten hier eventuell noch den ein oder anderen Meter Neuland
gewinnen.
Zusammengefasst: Das Hennerloch ist, sofern man sich gerade
in der Gegend befindet oder an den hervorragenden Kletterfelsen unterwegs ist, einen
Abstecher wert. Aufgrund des weitgehend extremst einfachen Schwierigkeitsgrades und
der Trockenheit des Lochs, auch ein lohnenswertes Etappenziel für Wanderer inmitten
einer herrlichen Gegend.