Missionsbeschreibung -

Hennerloch

ÖFFENTLICH
Höhle: Link zur Hohlraum-Hauptseite Hennerloch
Mission: 363 - Initiations-Riten
Datum: [Sonntag]
Zeitrahmen: 14:25-22:26 [17:09-19:08]
Nettozeit: 1:59 Stunden
Prozentsatz: 100%
Mobil: PesahlMobil, Kroiss'sches Hohlraumgefährt
Mannschaft: Jochen PesahlDaniel BohrerAgentAgentAgent
Besprechung:

Hennerloch - Hauptgang, rechts mit aufgeschrecktem EingeborenenDie Mission begann obligatorisch damit, dass sich erst einmal - außer Herrn Kroiss - die gesamte Belegschaft kollektiv verspätete, womit sie einer althergebrachten Caveseekers-Tradition nachging. Nachdem endlich die komplette Kameradschaft beim vereinbarten Treffpunkt angekommen war - Familie Kroiss übrigens als Letzte, weil sie zwar zur richtigen Zeit, aber am falschen Ort war - verteilte man die Nasen auf die vorhandenen Gefährte und machte sich auf den Weg zum Hennerloch.

Nach 800m bequemer Teerstraße ging es die letzten 500m auf einer wahren Rutschbahn aus Schotter zur angepeilten Stelle, wo man dann zum ersten Tagesordnungspunkt überging: Noch vor der Bekriechung des Hennerlochs war ein kleines Kletter- und SRT-Training trotz anberaumt.

Hennerloch - Der TropfsteinschlufFamilie Kroiss nebst den Herren Pesahl und Prücklmaier machten sich zu einem Felsen mit Überhang auf, an dem die fachmännische Nutzung des Stops und der Steigklemmen trainiert wurden. Während sich Herr Bohrer die Caveseekers-Neuerwerbungen (namentlich: die Herren Brewka und Gebhardt) krallte, um ihnen an einem geeigneten 100%-Abhang (lt. Pro7 Galileo ist das senkrecht!) zuerst den Nutzen einer zusätzlichen Sicherung beim Abseilen mittels Prusik nahelegte.

Hennerloch - Der mäßig niedrige Seitengang zu den beschädigten SinterbeckenNachdem der junge alte Hase den direkten Weg nach unten nahm, wurde vom Jungblut der etwas umständlichere Weg über den umliegenden Hang eingeschlagen, was sich allerdings als deutlich schwieriger und auch gefährlicher erwies. Nach zahlreichen Stürzen kam man schlussendlich doch noch wohlbehalten am Fuße des Felsens an, wo man mit einer Demonstration der Steigklemmenbenutzung fortfuhr. Herr Gebhardt war als Erster an der Reihe und war auf den ersten Metern gar schrecklich langsam, bis er den Bogen raushatte und sich fast mit Überschallgeschwindigkeit zu einem Vorsprung im unteren Drittel des Felsens aufseilte.

Hennerloch - Der niedere lehmige Gang kurz vor dem Ende des LochsAuch das Abseilgerät war schnell eingehängt, worauf er zwar leicht erschöpft aber stolz wieder am Boden ankam. Herr Brewka war zwar auf die ersten Meter schneller als Herr Gebhardt, schaffte es jedoch leider nicht sein Tempo wie zuvor Herr Gebhardt mit jedem Meter exponentiell zu steigern, wodurch der Aufstieg dementsprechend etwas dauerte. Herr Bohrer und Herr Gebhardt gingen derweil in ein nahegelegenes Wirtshaus, ließen sich ein Schnitzel und zwei Weizen schmecken... Spaß beiseite: Nach etwa 8min war auch Herr Brewka auf dem Vorsprung und begann den Abstieg. Nachdem er von unten durch Herrn Bohrer in die Benutzung des Abseilgeräts eingewiesen wurde, seilte er sich zügig und gleich einer erfahrenen Höhlenkreuzspinne auf den sicheren, fast ebenen Ausgangspunkt ab.

Hennerloch - Vermodernder FalterAus Gründen der Einfachheit musste allerdings vom Benutzen des zuvor erwähnten Sicherungs-Prusiks abgesehen werden, was ein durchaus unangenehmes Gefühl in der Magengegend des Paten verursachte, welches sich jedoch nach der Ankunft des Neulings in Erleichterung verwandelte. Ein großes Lob an dieser Stelle an unsere beiden Neuerwerbungen, welche nach anfänglichem Zaudern einen geradezu heroischen Pioniergang zelebrierten.

Hennerloch - MottenansammlungNachdem man nun um ein paar Weisheiten reicher war, machte man sich endlich auf zum Hennerloch. Die eigentlich schnelle Abschreitung der größtenteils einfachst begehbaren (von Bekriechen kann hier nur im hinteren 5tel die Rede sein) Höhle wurde durch die bereits über die Grenzen Deutschlands hinaus bekannten Pesahlschen Photosessions kompensiert. Familie Kroiss schaffte es, die Höhle schlazlos, in Sonntagsklammotten und mithilfe bereitgestellter Nottaschenlampen aus Herrn Pesahl's Auto zu ca. 75% zu erforschen. Durchaus angenehm wurde die der Höhle empfunden: Sobald man die ersten beiden Drittel hinter sich gebracht hatte, . Man konnte sozusagen bequem sitzen und seine strecken. Aufgrund der mangelnden Höhlenausrüstung der meisten Kameraden, bekrochen lediglich Herr Pesahl und Herr Prückelmaier den letzten richtig lehmigen Teil der Höhle und bestaunten dort die zahlreichen Excentriques an der recht niederen Decke.

Hennerloch - Nochmal die DeckeWährend das Blitzlichtgewitter im Hennerloch in vollem Gange war, machte sich Herr Bohrer auf, die nahegelegene Osterstube zu suchen, was nach zahlreichen unfreiwilligen Rutschpartien auch mit der Auffindung des Hohlraums belohnt wurde. Sein Fazit: "Schaut aus wie's Osterloch, bloß staubiger." Bei der oberpfälzischen Hohlraum-Namensgebung entspricht die Präposition "Oster-" wohl einer Bezeichnung für zahlreiche großen Verbruchblöcke. Nachdem man das Hennerloch am Ende etwa 5mal komplett durchschritten hatte und Herr Kroiss schon begann den Faltern an der Decke Namen zu geben, machte man sich noch zum nahegelegenen Osterloch auf. (Dieses schaut aus wie die Osterstube, bloß lochiger.)

Hennerloch - Recht unansehnliche Sinterbecken am Ende des SeitengangesDie Herren Brewka und Gebhardt waren schon vorausgefahren, und ins Loch eingefallen. Familie Kroiss beschloss hier leider der Höhlerei für diesen Tag den Rücken zu kehren, angesichts des folgenden trostlosen Lochs eine weise Entscheidung. Bei der Ankunft der etwas älter eingesessenen Kameraden erlaubte sich Herr Bohrer einen bösen Scherz mit unangenehmen Folgen: Sein Schrei "Polizei! Kommen Sie sofort da runter!" versetzte das junge Blut leicht in Panik, dass sie ein angefügtes "Naa, Spaß! Bleibts oben!" leider überhörten, und nach anfänglichem Zögern stolperten sie den Hang hinunter, wobei sich Herr Gebhardt eine leichte Verstauchung zuzog, was ihn für den Rest der Mission in nicht geringem Maße behinderte.

Hennerloch - Raum vor dem Schluf in den dreckigen BereichAls man dann - die einen mehr, der eine weniger - wohlbehalten erneut ins Osterloch einfiel, verteilte man sich zunächst großzügig auf das Areal. Herr Bohrer war willens, in eine im vorhergegangenen Alleingang entdeckte ca. 12m tiefe, senkrechte Spalte vorzustoßen, was sich als deutlich leichter erwies als zuerst angenommen. Wirklich Neues kam dabei jedoch nicht zu Tage, im Grunde sieht einfach jede Spalte im Osterloch irgendwie gleich aus, nicht gerade ein Paradebeispiel für die Kreativität des Schöpfers...

Hennerloch - Schimmelfäden aus einem AstBeim Durchzählen der Kameraden stellte man plötzlich fest, dass die Gruppe seit dem Einstieg um eine Person geschrumpft war. Nach einer Diskussion über Kollateral-Schäden und die Auffassung "Einer ist keiner", wurde schlussendlich doch beschlossen, eine Suchaktion nach dem Betroffenen einzuleiten. In der berühmten tiefen Spalte wurde ein Abgesandter des Suchtrupps endlich fündig. Herr Pesahl hatte das "verlockende Loch im Boden" (siehe Hohlraumbeschreibung Osterloch Rohrbach) etwas unterschätzt, und war zwar mit Hilfe der Schwerkraft erfolgreich eingefahren, hat ab er offensichtlich in der Zeit da unten nen halben Schweinsbraten gefuttert, und passte nun nicht mehr durchs Loch. Nachdem er von Schlaz, Helm und den übrigen unnötigen Höhlen-Gimmicks befreit war, presste er schlussendlich seinen Ranzen doch noch durch das - zugegeben: brutal - enge Loch.

Hennerloch - Seitliche SpalteWieder oben angekommen, wurde erneut durchgezählt. Als die gewünscht Zahl beim dritten Versuch zustande kam, beschloss man den unangenehmen Hohlraum ein für alle mal sich selbst zu überlassen. Man mag noch anmerken: Zu Großmutters Zeiten, als die Welt noch abergläubischer war, waren hier offensichtlich irgendwelche Freaks auf der Suche nach dem Teufel persönlich. Dies geht aus einer Innschrift aus dem Jahre 1932 im letzen, schwer zu erreichenden Raum des Osterlochs hervor.

Am Schluss hatten alle was gelernt vor allem Herr Brewka und Herr Pesahl. Herr Brewka hat gelernt, dass es manchmal rauf leichter ist, als wieder runter. Herr Pesahl hat gelernt dass es manchmal runter leichter ist, als wieder rauf.

Erzeuger: Autor: Daniel BohrerBilder: Jochen PesahlBildassistenz: Daniel Bohrer 29.01.2012 - 23:32:19
Bilder: Hennerloch - Die berühmte Deckenimpression, immer wieder gern verwendet, wenn sich am Boden nichts Fotogenes mehr findetHennerloch - Excentriques an der DeckeHennerloch - Der TropfsteinschlufHennerloch - Der niedere lehmige Gang kurz vor dem Ende des LochsHennerloch - Vermodernder FalterHennerloch - Der dicke Tropfstein von der anderen Seite, hier leider beschädigtHennerloch - Schimmelfäden aus einem AstHennerloch - Recht unansehnliche Sinterbecken am Ende des SeitengangesHennerloch - Geräumiger FelsengangHennerloch - Waren früher besimmt mal beeindruckendHennerloch - Seitliche SpalteHennerloch - MottenansammlungHennerloch - Raum vor dem Schluf in den dreckigen BereichHennerloch - Etwas ramponierter SinterHennerloch - Schönes GewurschtelHennerloch - Nochmal die Decke