Wissend, dass es in der unmittelbaren Umgebung
dieser Höhle ca. 1000 andere Löcher gibt, darf sie durchaus und mit Recht als "Ugliest
Cave in Slovenia" bezeichnt werden. Auch wenn dies die Standardauskunft für italienische
Wanderer bei jedem Loch in Slowenien ist. Da aber der An- und Aufstieg - insbesondere
wenn man von der falschen Seite anrückt - recht anspruchsvoll ist und das Loch auch
fotografisch dokumentiert wurde, folgt nun eine kurze Abrechnung
:
Minuspunkt 1 bis 16 : Man
kann nicht direkt vors Loch fahren. Egal mit welchem Fahrzeug - selbst im Konokrassmobil
wäre man gescheitert. Außer man wäre von der richtigen Seite angereist. So parkt
man das Fahrzeug an einem stark frequentierten Parkplatz. Als Vöglein hätte man vom
Parkplatz ca. 500m zu fliegen - als CaveSeeker aber hat man zusätzlich noch ca. 150m
Höhenmeter durch Brombeergestrüpp zu überwinden, Bahngleise zu überqueren, einen
mit Drahtgeflecht gesicherten Abhang zu erklettern, Zecken zu bekämpfen und angriffslustigen
Eulen auszuweichen.
Als kleine Entschädigung für die Strapazen hat man einen gigantischen Ausblick auf eine slowenische Brücke und das merkwürdigerweise blaue Meer.
Minuspunkt Nummer 17 : Der Hohlraum selbst besteht aus einem Hauptraum, der in etwa den Abmessungen der Halle in der Rostnagelhöhle entspricht - nur etwa doppelt so groß und dreimal höher. Sinter ist nur in unansehnlicher und toter Form vorhanden. Das wird in einem kleinen angeschlossenen Nebenraum auch nicht besser.
Generell wird hier wieder verheimlicht,
dass die Höhle auf den Fotos besser aussieht als in der Realität. Das Highlight ist
daher ein halber Liter (!) Uhu-Kot auf einem toten Tropfstein, neben dem man sich
grinsend ablichten lassen kann.
Um sich nicht wieder durch die Brombeerbüsche
zurückquälen zu müssen, hat man die Option auf der Bahntrasse zurückzulaufen, was
weitere idyllische Aussichten auf die Brücke, das Meer und auf mit Menschtrauben
behangene Kletterfelsen ermöglicht. Nachteil: Von Zeit zu Zeit muss Zügen ausgewichen
werden.
Fazit : Es gibt mit Sicherheit schönere Zugstrecken in Slowenien zu bewandern. Aber auch der Besuch der Höhle lohnt in keinster Weise. Das soll auch dadurch verdeutlicht werden, dass die Jegliška Jama das erste Loch auf CaveSeekers.com mit negativer Bepunktung ist: Minus 17 Punkte.