Wipplinger: "Ich hab keinen Bock nicht!"
Warnick: "Egal."
Wipplinger: "Hennermaahn hat sicher auch keinen Bock!"
Henschker: "Doch. Habe sogar ein Mofa dabei."
Wipplinger: "Na gut. Ich wart' dann halt vorm Loch. Man soll ja Nachts nicht
viel von Frankreich sehen müssen. Dann könnte es gehen."
Abfahrt überpünktlich um 10:12 Uhr in Nürnberg. Die Sonne lacht, es ist kalt und selbst die A6 ist frei. Zwischendurch kommt es kurz zur Bildung eines sehr runden Rückens, als Herr Warnick auf der Gegenfahrbahn erkennt, dass dort die Durchschnittsgeschwindigkeit (inkl. der LWK) auf unter 150 km/h sinkt. Staugefahr!
Aus Sicht des starken Essers ist das Primärziel dieses Ausflugs die Überprüfung des Gerüchts, dass in französischen McDonalds-Filialen anständige Burger erworben werden können. Und so wird direkt nach Grenzübertritt ein solches Etablissement aufgesucht - und tatsächlich: Es gibt andere - und teurere - Burger als in Nürnberg. Auch das Publikum erscheint insgesamt weniger und weniger abstoßend.
Dann wird - selbstredend - ein Supermarkt aufgesucht - um Zuckerwasser fürs Loch zu erstehen. Und eine Packung Snickers. Hier fällt dem CaveSeeker ein Mann auf, welcher zum einen offenbar der anhängt, und zum anderen die Funktion des Laubbläsers inne hat: Der Mann bewacht mit einem Benzin-Laubbläser bewaffnet (dessen Motor selbstverständlich permanent vollgas läuft) einen ca. 50 Meter breiten Bereich vor dem Eingang des Supermarkts. Hier patrouilliert er aufmerksam und stolz auf- und ab. Erkennt er ein Blatt, welches ihm während des langen Arbeitstages entgangen ist, so bläst er dieses sofort auf den Parkplatz - dem Bereich eines anderen Laubbläsers ähnlicher Couleur. der Gebetszeiten. Es steht zu befürchten, dass die Laubblasmänner mit Entwickungshilfegeldern aus Deutschland finanziert werden.
Nach dem Einkauf duftet es im Auto nun nach teurem Käse - zunächst irgendwie nach überreifer Leberwurst, später dann einfach nur noch nach Auswurf. Aber Herr Warnick ist glücklich. Und Herr Wipplinger fühlt sich in seiner Meinung über französische Nahrung bestärkt. Mit Recht.
Schon sieben Stunden nach der Abfahrt befinden sich die Helden dann endlich am Loch. Eine ganz kleine Vorhut erkundet den nahen Wald und schlägt erleichtert ab. Eine etwas größere Vorhut erkundet danach das eingezäunte Wäldchen - und bereits wenige Minuten später seilt man sich ab. Allerdings eher ungelenk - weil "das Seil krangelt" - und nicht etwa, weil man ca. 50kg zu schwer für seine hochtransparente Haarpracht ist.
Kurz keimt Unmut im Loch auf - weil der eigens organisierte Plan des Lochs nicht nur nicht laminiert wurde, sondern - als besonderes Bonbon - einfach komplett in Schwabach vergessen wurde. An dieser Stelle möchte der Autor anmerken, dass er sich nicht vorstellen kann, wie es ein Arbeitgeber schafft, solche Angestellten nicht so zu richten, wie es die Bibel vorgibt.
Und so beginnt planloses gestöbere im Loch, welches viel Zeit kostet - aber dennoch spaßig verläuft. Insbesondere als das WC gefunden wird. Und das erste Wasser.
Ein ganz besonderer Glücksmoment wird verlebt, als sich die Herren an den Sinterbecken des Grauens versuchen, und feststellen, auf welche wunderbare Art man hier kostengünstig das zeitliche Segnen kann. Sicher ist hier nur der, der eine besonders breite Brust sein eigen nennt.
Irgendwann wird dann auch tatsächlich die Umgehung gefunden - allerdings endet hier der Ausflug. Mangels SRT Ausrüstung - welche taktisch unklug am zentralen Versturz zurück gelassen wurde.
Die Ausfahrt gelingt überraschend komplikationsarm. Was aber für die Heimreise nicht gelten kann. Zwar wieder ohne jeden Stau auf der Autobahn, aber dafür mit vielen Hirnaussetzern bei den rotierenden Fahrzeugführern. Bis hin zu kleinen Kreislaufzusammenbrüchen.
Es bleibt festzuhalten: Im Alter kann man nicht mehr 26 Stunden am Stück wach bleiben und zwischendurch 11h rumhöhlen. Nicht mal mit zwei Litern Red Bull. Pro Mann.