Alle zwei Jahre findet in Belgien das gute Höhlenwochenende statt. An jedem dieser überschaubaren Wochenenden wird am Samstag massenhaft über zahlreiche Löcher hergefallen. Und ausgerechnet an einem dieser Samstage - von denen die Welt bisher nur sehr wenige gesehen hat - entschließt sich der CaveSeeker eine offene Rechnung mit der Puits aux Lampes zu begleichen.
Nach einer unruhigen Nacht im Wald - das Wort "Belgien" steht quasi als Synonym für "Angst im Wald" - erwachte man im kalten, feuchten Gras. Kurz den Horizont erweitert, markiert, das Material ins Auto geschmissen und schon war man um 11:45 Uhr am 2km entfernt gelegenen Loch.
Der letzte Vorstoß ins Loch endete vor wenigen Wochen im Desaster : Unverrichteter Dinge brach man - von geplagt - das Vordringen bei ca. 50% der Abseilstrecke ab. Die Hoffnung ging um, dass der seinerzeit erfragte funktionieren möge. darüber Bescheid, dass es eventuell angebracht gewesen wäre, .
Aber egal - , die ca. 100 Kilo schwere Stahlplatte wurde routiniert vom Eingang gewuchtet und Seilmeister Wolfram fuhr ein, um den Weg zu spuren.
Die anderen beiden Herren - bereits stark bewandert in Sachen Puits aux Lampes - folgten schweigend seinem Seil. Der offenbar billige RACK Nachbau aus Polen, den Herr Wipplinger sein Eigen nennt, gab klägliche Geräusche von sich, die ein notwendiges Vertrauensverhältnis zwischen Mensch und Technik nicht aufkommen lassen wollten. Aber auch das war egal.
Allzu ausführliche Blicke in die Tiefe vermeidend, war schließlich die drei Mann starke Gruppe am Grund angekommen. "Hier gibts genau nichts zu fotografieren" waren die ersten Worte, die gesprochen wurden. "16 müssen aber her" die nächsten.
Und so schwärmte man aus, nur um 15 Minuten später am Ausgangspunkt mit der Ablichtung des Lochs zu beginnen. Kaum waren die ersten drei Bilder gestaltet, wurde aus Richtung Deckenöffnung Lärm vernommen - in einer Sprache, die dem CaveSeeker keine Alternativen bei der Bestimmung der sexuellen Orientierung der Sprecher lässt. Zunächst noch von weit, weit oben, aber schon funzelte der erste Karbidbrenner an der Höhlendecke.
Unbeeindruckt wurde weiter fotografiert, bis der erste Einheimische begrüßt werden musste - drei Scurions neuester Bauart richteten sich auf den Karbidbrenner, der verschämt noch dunkler wurde und übelriechende Wolken ausstieß.
Überraschend freundlich wurde erläutert, dass es wäre, zu werden und dass heute der Samstag wäre, der alle zwei Jahre wiederkehrt. Und dass eine Gruppe von vier Mann in diesem Rahmen heute das Loch besuchen würde. ob des eigenen , wurde sich in einer Mischung aus Deutsch, Fränkisch und ein wenig Englisch . Wie sich später Es wurden uns weder die Seile , noch das Fahrzeug - so wie es in Franken zu vermuten gewesen wäre.
Als alle vier im Loch waren, schaute sich jeder kurz um, nur um nach ca. 10 Minuten wieder den Aufstieg anzugehen. Schließlich warteten "two not so experienced Germans" am Höhleneingang. Unfassbar . Aber verständlich. Der Autor hätte beim Aufstieg auch lieber am Höhleneingang gewartet...
Man selbst blitzte wie von Sinnen weiter, bis mit konventioneller Technik exakt 86 Bilder entstanden waren. Dann wurde die 7D und die beiden 580EX II ausgepackt - in der Hoffnung, die Dimensionen der Halle ablichten zu können. Das zweite Loch, in dem dies versucht werden sollte. Ergebnis: Üben, üben, üben.
Beim Aufstieg überraschte der eine oder andere mit extremem Körpergeruch , hängengebliebenen Schleifsäcken und dezenten Wutausbrüchen am Höhleneingang. Als der Gasbrenner friedlich pfiff, war alles wieder gut.
Fazit : Fahre keine 2400km für dieses eine Loch. Bleibe lieber zuhause. Mit oder ohne Deuter Exosphere.