Das Loch ist 70 Meter tief. Die ersten davon erschließen sich dem unbedarften Höhlengänger allerdings erst, nachdem er eine beeindruckende Verschlußeinrichtung überwunden hat.
Diese Verschlusseinrichtung befindet sich nur sehr angenehme 2 Meter von einem geräumigen Firmenparkplatz entfernt. Die zugehörige Firma kümmert sich erfolgreich um den Abbau der örtlichen Tropf- und Kalksteinvorkommen.
Hat der CaveSeeker einige Zeit darauf verwendet, die Metallplatte zu entfernen, und ein Seil an der bemerkenswerten Metallkonstruktion über dem Eingang angebracht, fährt er schnell die ersten Meter senkrecht durch eine Kanalrohrkonstruktion (ähnlich Fellner Doline) ab. Danach schrammt er beim weiteren Abseilen durch den nicht ganz senkrechten Schacht an der Wand entlang, bis er bei ca. 15 Meter unter dem Eingang auf einem kleinen Vorsprung Platz findet.
Hier entdeckt er drei vorbildlich installierte Haken, von denen - natürlich aus Sicherheitsgründen - alle verwendet werden, um die Umsteigestelle einzubauen. Das Umsteigen selbst muss nicht frei stattfinden - man kann seine Füße beinahe bequem im Schacht abstellen. Ein freier Fall an dieser Stelle würde allerdings bereits ohne weiteren Wandkontakt zum Boden den Lochs führen. Hinweis: Der Haken, um frei abzuseilen befindet sich ganz hinten links. Also keinesfalls versuchen, in eins der anderen Löcher auf dem Absatz abzuseilen, nur weil man denkt darunter würde man stehen können. Fehlschlag vorprogrammiert.
Von hier aus geht es dann - wie bereits erwähnt - direkt und ohne Komplikationen weiter senkrecht und weitgehend frei nach unten. Nach 15 Metern hängt man bereits unter der Decke des - an dieser Stelle unangenehm - großen Raumes.
Hat man sich von den Strapazen der Abfahrt erholt, fällt zunächst auf, dass es neben einem unübersichtlichen Meer aus Verbruchblöcken und einer weit entfernten Decke nichts weiter zu sehen gibt. Selbst mit der unfassbaren Kraft von drei vereinten Scurions.
Überwindet man aber die anfängliche Enttäuschung ob der Tristess, und begibt sich an eine der Höhlenwände, so können dort durchaus ein paar interessante "Speleotheme" besichtigt werden. Auch im Zentrum der Halle können einige durchaus spannende - wenn auch kleine - Formationen begutachtet werden.
An der tiefsten Stelle darf man sich kurz Bücken, und schon steht man in einer kleineren Halle - welche allerdings vollständig uninteressant ist. Also weiter an der Wand lang. Schon findet sich der versinterte Höhepunkt der guten Puits aux Lampes - schön weiss, eine Sinterfahne - und sogar ein kleiner Krüppel. Das alles spielt sich auf einer Fläche von ca. 2qm statt.
Beim Aufstieg kann man sich lange Gedanken dazu machen, warum dieser sehr, sehr schwer fällt - und warum gerade hier der Schweiß in schlimmen Strömen fließt. Schließlich kommt man zur Erkenntnis, dass im Loch schlechte Luft vorherrscht - keinesfalls ist der eigene, bemitleidenswerte körperliche Zustand verantwortlich. Und das ist die Wahrheit.