Nach einer nahezu beispiellosen Irrfahrt im historischen KFZ endlich an der Talstation des Loches angekommen, teilt die hübsche Dame an der Kasse in teilweise erbrochenem Englisch mit, dass es zwar nett von uns gewesen war, uns bereits am Vortag für die Tour angemeldet zu haben, dass es allerdings von höchster Wichtigkeit gewesen wäre, pünktlich zum ausgemachten Termin zu erscheinen. Andernfalls könne man ihr
Nach kurzer Diskussion - die Brüste wippen angenehm - lässt sie sich - vermutlich aus Angst - aber doch erweichen, den Tschechien-Helden nicht die Tour zu vermasseln: sie händigt mit zitternden Händen die Tickets aus.
Aber nur um dann umgehend die nächste Hiobsbotschaft zu verkünden: Der Eingang zur Höhle befände sich in 2,5 km Entfernung zum Kassenhäuschen. Bereits beim Gedanken daran bricht der Schweiss aus und strömt spritzend von der Stirn. Die Dame eröffnet sichtlich beeindruckt, dass eine kleine Bahn - der Pleasuretrain - die stattlichen Männer zum Loch verbringen könne. Diese Option wird freudig angenommen und gegen ein kleines zusätzliches Salär darf man seine geschundenen Knochen in den Pleasuretrain wuchten - wobei Herrn Wipplinger beim Einsteigen unter den pikierten Blicken der Einheimischen einige tolle Kunststückchen gelingen - bis er endlich stöhnend auf der Achse des Pleasuretrain zur Ruhe kommt und vor Freude zu weinen beginnt.
Nach einem unvergesslichen Pleasureride mit dem Pleasuretrain erreicht man das Loch. Nach kurzer Wartezeit - zusammen mit ca. 50 anderen Personen - wird man über eine beeindruckende Brückenkonstruktion in die Höhle getrieben.
Gewohnheitsmäßig fällt man zurück - und beginnt zu blitzen. Denn es ziehen einige durchaus sehenswerte Tropfsteine am Gesichtsfeld vorbei. Wie immer hat man Mühe, den Anschluss an die Gruppe nicht zu verlieren.
Dann aber ist es plötzlich vorbei mit der Pracht. Man eilt durch einen bergmännisch erstellten Gang, der unerfreulich lang erscheint - und steht plötzlich im Freien. Am Grund einer 137 Meter tiefen Doline, dem Schwiegermutterschlucht.
Hier werden die Männer auf eine Dame aufmerksam, deren Jogginghose sehr tief in Dies gefällt. Und zwar so gut, dass das penetrante Geplapper der Führerin erstmals nicht mehr als störend empfunden wird - denn die Helden starren hochkonzentriert auf die Doline. Dennoch wird darauf verzichtet allerlei Bilder anzufertigen. Es existiert nur eines. Und das ist unscharf. Schade.
Wegen unangenehm starken Andrang - welchen der CaveSeeker so noch nie innerhalb eines Lochs durchzustehen hatte - haben die Helden keine Chance, sich zusammen in einem Boot zum sitzen zu bringen. So muss Herr Warnick - ganz alleine - im nächsten Boot Platz nehmen, während die beiden anderen bereits bange Minuten vorher von dannen geschippert wurden.
Hilflos im Boot genießt er es in vollen Zügen, einer jungen Mutter zuhören zu können, die versucht ihrem 2 jährigen Balg das Konzept 'Höhle' zu erläutern. Schnell wird klar, dass sie genau keine Ahnung davon hat. Macht aber nichts. Man versteht ja eh nichts. Dennoch scheint mit ihrer Ansprache allen geholfen - nur der versprengte CaveSeeker stellt fest, dass ihm ein kleines bisschen Blut aus den Ohren läuft. Aus beiden Ohren.
Die Fahrt mit dem Boot ist zunächst eindrucksvoll. Es geht durch engste "Gänge" - und der Steuermann ist in der Lage das Boot nanometergenau hindurch zu steuern. Diese Kunst beeindruckt zu diesem Zeitpunkt mehr als der Hohlraum.
Leider wird auch die größte Kunst irgendwann langweilig - und so vergeht eine gefühlte Ewigkeit, bis endlich eine Anlegestelle naht. Hier wird kurz das Boot verlassen um eine Halle zu inspizieren. Es findet sich großer, weißer Sinter. Deutsche Stimmen können vernommen werden, dieses Weiß könne nicht ganz natürlichen Ursprungs sein. Denn es wirkt ein wenig ... osteuropäisch. Kurz bevor ein Foto vom dem Prunkstück gemacht werden kann, verebbt die viel zu laute Ansage vom Band und das Licht geht aus. Offenbar ist es an der Zeit sich wieder ins Boot zu begeben.
Die letzten Minuten verbringt man wieder im Boot. Wieder mit viel zu vielen Menschen. Ohne Sinter. Und schon steht man wieder vor dem Toilettenhäuschen am Höhleneingang, besteigt den Pleasuretrain und fährt zurück nach Franken.