Missionsbeschreibung -

Salzgrabenhöhle

ÖFFENTLICH
Höhle: Link zur Hohlraum-Hauptseite Salzgrabenhöhle
Mission: 504 - Die Kackstelle
Datum: [Mittwoch]
Zeitrahmen: 11:11-20:53 [13:33-20:11]
Nettozeit: 6:38 Stunden
Prozentsatz: 100%
Mobil: Alle
Mannschaft: Oliver ArendtJürgen WipplingerThomas WarnickUlrich HenschkerAgentJohanna Bartos
Besprechung:

Salzgrabenhöhle

Der Wecker klingelt um 2:15 Uhr. Was aber weiter nicht so schlimm ist, weil man ist eh noch wach - musste man doch bis um 1:30 Uhr noch das allernötigste Material zusammensuchen und einpacken. Plus - als kleiner Luxus - ein paar Dosen Red Bull. Denn: Ausflüge in die Salzgrabenhöhle kommen immer überraschend. In diesem Falle wurde erst 6 Wochen vorher Bescheid gegeben. Ein Skandal.

Dennoch springt man frisch im Hause umher, bis vor der Tür der bereits seit geraumer Zeit herumlungernde Herr Arendt - diesmal nicht nur mit Bart, sondern auch mit nur noch halblangem Haar - bemerkt wird. Dem Impuls ihn durch Tritte zu vertreiben (man befindet sich in Nürnberg, 2016) wird widerstanden. Trotzdem ein kurzes Handgemenge - und dann der erstmalige Versuch des Tages, sich von den missionstitelgebenden Ringen mit Spitze zu verabschieden. Nicht zum ersten Mal ohne jeden Erfolg.

Salzgrabenhöhle

Kaum ist der Rucksack und sind die zahlreichen Peliboxen ins KFZ verbracht, werden diese in Schwabach auch schon wieder ausgeladen. Schließlich fährt man diesmal standesgemäß im Großraum-Mietwagen am Loch vor. Es wird ein weiteres Mal am Projekt "Ringe mit Spitze" gearbeitet. Wieder ohne Vollzug. Nicht mal die Spitze wurde ruchbar. Panik keimt auf.

Um ca. 3:30 Uhr beginnt die Reise auf der A9 endlich Fahrt aufzunehmen. Es muss angemerkt werden, dass Fahrten auf der A9 vom Schwabacher immer mit besonderer Freude getätigt werden. Hat es der Schwabacher doch von Kindesbeinen an nur mit der minderwertigen A6 zu tun.

Der junge Schwabacher - stark gezeichnet von schlimmem, rundem Rücken und extra-breiter Brust (und daher kaum zum Lenken fähig) - gibt alles was möglich ist, während der Beifahrende nicht noch müder wird und ununterbrochen Beschimpfungen ausstößt, die stark geschönt in etwa bedeuten sollen "Fahre bitte etwas langsamer, mein lieber Freund. Du weißt doch, dass ich mich bei diesen hohen Geschwindgkeiten ängstige." - oder auf fränkisch: " Wenn du Arschloch nicht sofort langsamer fährst, hau ich dir auf die Fresse - und zwar hart. Hopp etz! ".

Salzgrabenhöhle

Neben überhöhter Geschwindigkeit drehen sich die einzig relevanten Gespräche während der gesamten Fahrt - genauso so wie später am Berg, im Loch und auf der Rückfahrt - um die Angst unvorbereitet von der eigenen Notdurft übermannt zu werden.

Am wohl schönsten Mc Donalds Deutschlands - weit hinter Rosenheim - wird ein weiterer Versuch unternommen, braune Masse abzuschlagen. Wieder ohne Erfolg. So kurz vor dem Ziel - und dem Verlassen der Zivilisation - wird die Panik noch größer. Gleichzeitig steigt der Druck.

Neues wird in Berchtesgaden gelernt: Hier haben Häuser - nicht wie gewöhnlich - einfach nur Hausnummern. Nein - sie haben auch noch Hausseiten. Und wer auf der falschen Seite des Hauses steht, wähnt sich zwar am Ziel, ist aber dennoch noch einige Kilometer davon entfernt. Denn die Straße zur anderen Hausseite ist lang.

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Endlich auf der richtigen Hausseite angekommen, wird schnell ein "hiermit vermache ich mein gesamtes Vermögen Herrn Edmund Stoiber oder einem oder allen seiner legitimen Nachfolger..." - Zettel unterschrieben und dem bayerischen Staat übergeben, der sich - wie immer - nicht mit einer einzigen Silbe bedankt.

Am Königssee angekommen, fallen die in Hundertschaften der dort mit billigen Android-Telefonen fotografierenden Touristen nicht weiter auf - denn der fotografierte Nebel verschleiert glücklicherweise ihren Anblick. Mit großer Freude hinterlegt man 14,50 Euro an der Kasse, und bekommt dafür als Gegenleistung einen Zettel auf dem steht, dass man mit dem Boot nach St. Bartholomä und zurück gefahren wird. Von Bespaßung während Fahrt ist nichts zu lesen. Diese muss an Bord aber dennoch bezahlt werden. Der Druck hat ein wenig Nachgelassen.

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Ankunft Bartholomä. Im Nebel. Der lange Marsch beginnt.

Zunächst kann man etliche Höhlengänger dabei beobachten, wie sie sich - trotz teilweise biblischen Alters - in atemberaubender Geschwindigkeit dem Berg entgegenschmeißen. Nur der CaveSeeker setzt gemächlich einen Senk- und Spreizfuß vor den anderen, und verliert dadurch sehr schnell den Anschluss ans Feld.

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Bei zunächst genau gar keiner Steigung bleibt das auch so. Aber als sich der Weg ein wenig nach oben neigt, kehren sich die Verhältnisse um. Beinahe. Der Caveseeker stürmt dem Loch entgegen, während der Rest der Mannschaft nach Atem ringt. Doof ist nur, dass der Caveseeker den Weg zum Loch nicht kennt. Macht aber nichts, weil auch die anderen Menschen den Weg offenbar nicht kennen - und so trifft man sich planlos, triefend und verwirrt am Berg wieder.

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Nach gefühlt vier Stunden des Umherstolperns am Abhang steht man dann endlich vor dem Loch. Die alten Herren beobachten gebannt die jungen Mädchen, die jungen Mädchen wenden sich angewidert ab. Schliesslich erscheint auch Herr Arendt am Loch. Mit Einliegerwohnung, Waschmaschine und zwei Kästen Öttinger im Rucksack. Es kann losgehen. Der Druck wird wieder stärker; aber die Panik ist verflogen.

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Während es am Berg ca. 30 Grad Celsius hat, weht aus dem Höhleneingang ein starker, nur ca. 8 Grad kalter Wind. Dies wird zunächst begrüßt - aber als der Schweiß verflogen ist, wird es ein wenig unangenehm.

Der CaveSeeker plant, nur ein paar wenige Meter weit ins Loch einzudringen, um dann seine 16 Bilder zu gestalten. Schließlich ist draußen bestes Wetter. Und draußen ist der Königssee.

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Stattdessen beginnt die große Stunde des Herrn Arendt:

Wenn sich jemand einen Helm übers schütter werdende Haar stülpt - dessen vorheriger Träger durch bisweilen merkwürdiges Gebaren von sich reden gemacht hat - stehen den nichts ahnenden Kameraden meist recht interessante Momente bevor.

Als Ziel im Loch wurde ein auch für untrainierte, kraftlose Gestalten leicht erreichbarer Ort namens "Wasserfall" definiert, an dem tatsächlich Dihydrogenmonoxid der Schwerkraft nach unten folgen sollte. Der Ortskundige murmelte den ersten von zwei folgenschweren Sätzen; Ins Hochdeutsche übersetzt sinngemäß: "Ich war schon mal da, ich hab aber keine Ahnung wie."

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Das sich die Truppe darauf an einem Ort wiederfand, der eindeutig keinen Wasserfall vorwies, überrascht nicht wirklich. Der weitere Verlauf wird von verschiedenen Menschen durchaus unterschiedlich geschildert. Die Schilderung des Hirns unter Bunks Helm aber sind dem Rest unter dem mehrfach laut geäußerten Begriff "Dachschaden" bekannt:

Neoprensockenbewehrt kann Herr Arendt recht schnell auch den letzten Verfolger abschütteln - selbstredend ausgerechnet den Ortskundigen - und verbringt eine schöne Zeit allein im Loch.

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Zwischenzeitlich wird vom Rest der Gruppe ein Suchtrupp organisiert, um den verloren gegangenen Herrn Arendt - oder zumindest seine gelben Gummistiefel - im Loch zu lokalisieren.

Wie vom ursprünglichen Träger des Helms vor geraumer Zeit bereits vorgemacht, schließt sich der unerwartet wieder aufgetauchte Dachschädling - in der grundfalschen Annahme die zahlreichen anderen Menschen wollten nun auch zum Wasserfall - spontan und unbemerkt seinem eigenen Suchtrupp an - findet sich aber auch nicht.

Auf dem Weg zurück zum Eingang drehen sich die Gespräche - neben Herrn Hauselt - ausschließlich um Kackstellen, drei Ringe mit Spitze, und Höhlenpiesler. Der Hauptsprecher - welcher dem Autor natürlich persönlich bekannt ist - pocht darauf, dass nicht in Höhlen geschissen zu werden hat. Der Autor hingegen versucht - erfolglos - zu argumentieren, dass Alpenhöhlen vom Schöpfer doch offensichtlich als Kackstellen erdacht wurden - so Scheiße wie sie sind. Und so stieg der Druck weiter.

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Der Abstieg vom Berg war die Hölle - noch schlimmer als der Aufstieg. Viele Tränen. Viel Schweiß.

An der Bootsanlegestelle angekommen, wird man mit einer gewaltigen Touristenmasse konfrontiert, welche nicht einmal mit der dem CaveSeeker latent innewohnenden Aggressivität und Körpergewalt fortgescheucht werden kann. Und so fügt man sich in sein Schicksal, und konsumiert, statt anzustehen, erstmal ein paar Bier (die Dicken), oder ein paar Red Bulls (die jungebliebenen Extremsportler).

Danach gehen dem Autor im Minutentakt die Lichter aus. Bei jedem kurzen Aufschrecken postuliert er halblaut "Fahr' nicht so schnell!” ins KFZ. Hunderte Male. Bis zum Schluss.

Erzeuger: Autor: Jürgen WipplingerBilder: Jürgen WipplingerBildassistenz: Ulrich HenschkerBildassistenz: Thomas WarnickBildassistenz: Oliver ArendtAnfahrt: Thomas WarnickAnfahrt: Ulrich Henschker 01.10.2016 - 16:42:40
Speläotheme: Versturz [ ]
Halle [ ]
Lebensformen: Mensch [ ]
Bilder: SalzgrabenhöhleSalzgrabenhöhle - Hier entspann sich eine angeregte Diskussion zum Thema Salzgrabenhöhle - Der Salzgrabenhöhle - Sogar mit bewegtem Wasser.SalzgrabenhöhleSalzgrabenhöhle - Recht schon anzusehen: Boden und Decke.Salzgrabenhöhle - Eins der schönsten Motive im Loch: Eine Leiter.Salzgrabenhöhle - Schöner Verbruchbrocken.SalzgrabenhöhleSalzgrabenhöhleSalzgrabenhöhleSalzgrabenhöhleSalzgrabenhöhleSalzgrabenhöhleSalzgrabenhöhleSalzgrabenhöhle