Wir hatten einen schönen Freitag, es war nicht dieser, aber wir wollen nicht klagen. Man freute sich auf den Feierabend. Zugleich ist man auch erfreut vor dem (verdienten) Feierabend noch seine frisch gereinigte und gepflegte Höhlenausrüstung auspacken zu dürfen, um zu dem wahrhaftig schön in Erinnerung gebliebenen Sternponor auszurücken.
Also, nach der Arbeit noch zum vereinbarten Treffpunkt, um dort Herrn Kunz zu treffen, der mal wieder für dieses Unternehmen aquiriert werden konnte. Vor Ort dann die gemeinsame Weiterfahrt zum zweiten Treffpunkt angetreten. Recht flott in Forchheim am „Feierabend-In“-Lokal McDonalds mit Christian und Stine getroffen, um festzustellen, dass man nicht mal mehr auf den Toiletten einen Platz zum Aufnehmen oder ggf. Abwerfen der gesunden Nahrung findet. Ergo: Auf zum Brötchenkönig...
Unter erschwerten Bedingungen wurde die Weiterfahrt zum Zielort angetreten. Es war ausnahmsweise so matschig und neblig, dass das Auto kaum vorwärts kam und trotz der langsamen Fahrt fast die Ziellokation übersehen wurde. Irgendwann dann war jeder soweit und es ging rein ins Loch. Im Vergleich zum ersten Mal - ausgerüstet mit einem extrem genauen Plan des Loches. Wir hatten somit ein Ziel: Alles zu finden, was noch nicht bei der vorherigen Mission gefunden wurde. Daran hielten wir auch fest. Munter jagte Herr Bugelmüller jeden greifbaren oder einfach nur nutzlos herumstehenden Höhlenfreak in irgendwelche Engstellen, um die ominöse mittlere Etage der Höhle zu finden. Dies erschien irgendwann dann aussichtslos als niemand so recht wusste in welche Etage man sich überhaupt befand.
Durch Zufall - oder Schicksal - fand dann der Aufgabenverteiler selbst die fragliche Etage und wurde sodann gleich damit belohnt sich durch wahrhaftigen Dünnschiss seitlich liegend durch einen wiederlich engen Spalt zu drücken. Auch Herr Philipp sollte davor nicht verschont bleiben, er wollte ja unbedingt Fotografieren. Lediglich unsere weibliche Aufseherin Stine verweigerte sich verständlicher Weise.
Es entstanden massig prächtige Bilder einer Halle, in der alles gleichfarbig war. Selbst wir waren inzwischen farblich zum Rest der Höhle abgestimmt. Scheißefarben wo man nur hinsah. Nur meine Kamera war noch irgendwie schwarz. Genau an dieser Stelle traf dem einen oder andere der Gedanke „Warum, warum will ich eigentlich immer in diese Höhlen? Warum spiele ich nicht einfach Fußball, wie jeder andere Alkoholiker auch?" Wir entschieden nach der wunderschönen Halle schnellstmöglich aus dem Loch zu kommen. Die Engstelle und den Dünnschiss gemeistert, ging's ans Seilen.
Einem Kameraden fiel erst nach mehreren Metern Seil auf, dass das Gehänge irgendwie schmerzte. Ein Teufelskreis! Irgendwann dann draußen, viele gefühlte Stunden später, war nur noch eines wichtig: Raus aus dem Dünnschissschlaz und rein ins kalte Auto. Die Heimfahrt wurde noch kurz vor unterbrochen, um den korrekten Weg zu besprechen und dann hieß es durchheizen.