Höhlenbeschreibung ÖFFENTLICH

Höhle:

Sternponor

[D447] [ verschleiert Verschleierte Informationlink ]
Lage: Franken, Forchheim
Koordinaten: [BBE105]
46CD3E60-4EB4-11DF-A1DD-001C42000009
Typ: Ponor mit Höhle und Potential
Länge: 160 m
Bewertung: 54
Anspruch: 8
Material: Komplettes SRT-Gedöns - oder aber auch mal nichts.
Getier: Schafe, Fledermäuse, Schnecken, Asseln
Verschlossen: nie
Gesamtzeit: 5:51 Stunden
Bekriecher: Thomas WarnickFlorian KeßlerUlrich HenschkerStephan HauseltJürgen Wipplinger
Spektakuläres: SternponorSternponor
Missionen:
Beschreibung:

Sternponor

Die Höhle erreicht man über einen unangenehmen Schluf am Grund einer - für fränkische Verhältnisse - sehr großen Doline. Denkt man sich hier zunächst, dass man diesen kleinen horizontalen Spalt im Dreck, aus dem es schlimm nach Kot und Tod riecht und in dem neben den obligatorischen Spinnen auch Unmengen an Nacktschnecken umherkriechen, niemals überwinden können wird, stellt sich, nach der Niederringung des Ekels, dem Beiseiteschieben der am schlimmsten verschimmelten Scheissehaufen und dem zerreiben zahlreicher Nacktschnecken mit dem Ranzen am Fels, heraus: "doch geht!" (poln. A.d.R.)

Sternponor - Ungemütlicher Ein- und Ausgang.

Nur noch schnell über das 2qm grosse Fuchsnest robben - dabei möglichst viele Zecken und den virulenten fränkischen Fuchsbandwurm aufnehmen - und schon kann sich endlich wieder gesetzt werden. Atmen.

Hinter dem Eingangsschluf folgen zwei vertikale Engstellen, die man jedoch leicht überwinden kann. Danach steht man bereits in der Haupthalle der Höhle. Hier ist alles nahezu trocken und extrem sauber. Dies, und die Gesteinstruktur, lässt vermuten, dass hier zu niederschlagsreichen Zeiten enorme Wassermassen durchfließen. Oder zumindest flossen.

Sternponor

Sternponor - Herr Kunz mittendrinVon der Haupthalle zweigen mehrere kleinere Gänge horizontal ab. Wer aber dort hin will, wo es richtig weh tut, der wendet sich Abwärts. Hier sollte ein Seil und SRT am Start sein. Der echte Alt-CaveSeeker - der bereits alles gesehen hat - schaffts auch ohne. Und wenn nicht: egal!

SternponorHängt man am Seil, geht es über zwei kleine Absätze vorbei an partiell interessanten Wandreliefs aus scharfkantigen Auswaschungen und hinab in die fast tiefste und fast feuchteste Ebene. Dennoch sind hier auch die Wände noch überraschend sauber. Putzt hier der FHKF?

Sternponor - Blick in die mittlere EtageVon dieser Ebene aus geht es wieder aufwärts durch mehrere Engstellen, vorbei an vereinzelten Sinterfahnen und Sinterbecken in eine mittlere Etage. Hier wird beginnt dann endlich der Teil, der den kranken Geist des CaveSeekers dazu veranlasst, das Herz vor Freude schneller schlagen zu lassen.

Bis hier hin diente die Befahrung dem CaveSeeker nur als leichte Aufwärmübung - denn ab jetzt wird dem Bekriecher alles abverlangt. Schon leichte Adipösität - oder auch nur kleinste Übergrössen beim Schuhwerk - verhindern hier meisst ein Vorankommen.

Sternponor

Ein deutlich vernehmbares Echo weckt jedoch die Neugier und spornt auch die Ältesten an, in die dahinter liegenden Hallen vorzudringen. Aufgrund der leichten Krümmung machen dort besonders kurze oder biegsame - oder einfach nur besonders krumme - Beine den entscheidenden Unterschied.

Durch einen canyonartigen Spalt gelangt man mit etwa Geschick nach oben in einen kuppelartigen Raum - vergleichbar mit der berühmten Seifenblase im Alfelder Windloch. Die Höhle ist mittlerweile - ähnlich der aktuellen Moral des Befahrers - großflächig mit Lehm verschmiert. Der weitere Weg führt nach rechts in einen Spalt, welcher großzügig tief mit Wasser und Schlamm gefüllt ist. Gleichzeitig schließt sich dieser jedoch nach oben hin, sodass die Helden hier gezwungen sind, ihre Adoniskörper mit jener Suppe zu benetzen.

Sternponor

Nicht aber der CaveSeeker - denn tatsächlich gibt es eine Möglichkeit den Großteil des Wasser abzulassen. Kubikmeterweiße und wasserfallartig stürzt das Wasser den Canyon hinab in die Engstelle. Der Blutdruck sinkt um 50mmHg, als die zurückgebliebenen Kameraden berichten, dass scheinbar das Wasser auf der anderen Seite einen Weiterweg findet, sodass die Engstelle nicht vollläuft und die Hoffnung weiterhin bestehen bleibt, eines Tages wieder Sonnenschein geniesen zu können.

Ganz trocken bleibt man trotzdem nicht und sauber schon gleich garnicht. Der Erstkontakt mit dem Wasser bringt die Uhr zum ticken. Ahnungslos, dass der Weg ab jetzt noch schwieriger werden wird, macht der Schlazträger nun einen Wettlauf gegen die schleichende aber sichere Auskühlung des eigenen Körpers.

Nach wenigen Metern öffnet sich auf der linken Seite ein Dom mit bemerkenswerter Akustik. Hier gibt es jedoch kein Weiterkommen. Geradeaus folgt eine steil bergauf führende Lehmrampe. Die Fortbewegung gestaltet sich extrem schwierig. Die kleinste Unachtsamkeit führt zum unfreiwilligen Ganzkörper-Lehmbad.

Sternponor

Oben angekommen erblickt man links in 2 Meter Höhe einen circa 25cm breiten, vertikalen Spalt, welcher noch weiter nach oben führt und auf den nächsten - nun endgültig völlig gestörten - Eindringling wartet.

Ohne Hilfe der Kameraden ist ein weiteres Vordringen fast unmöglich. Man hängt oben im Spalt auf der Schulter liegend. Die Beine suchen in der Luft verzweifelt nachnicht vorhandenen Tritten und das Atmen gestaltet sich schwierig.

Zentimeter für Zentimeter kämpft man sich in die - frei nach Darwin irrationalste - Richtung, während die Kameraden in totaler Hingabe eine Räuberleiter bilden und durch sachtes Schieben von unten nachhelfen.

In dem dahinter folgenden Raum ist zumindest aufrechtes Sitzen wieder möglich. Schön.

Nach links unten führt ein enger Spalt vermutlich in den bereits erwähnten Dom. Nach rechts oben jedoch führt ein noch engerer Spalt mit ähnlichem Schwierigkeitsgrad in den nächsten Raum der Höhle.

Es scheint jeglicher Tritt zu fehlen.

Der Raum ist schätzungsweiße 5 Meter hoch, wieder relativ sauber und weißt im oberen Bereich ansehnlichen Sinter in Form kleinerer Stalaktiten, Stalakmiten und Sinterfahnen auf. Zum Teil weiß und gänzlich unberührt.

Sternponor

Über eine kleine Kletterstelle gelangt man zum tiefsten Punkt des Raumes. Dort befindet sich im Boden ein Loch und ein circa 10 Meter tiefer Schacht. Viele Menschen werden diesen Ort wohl nicht erreichen - aber viele weinen sich nach dem Konsum dieses Textes mit der Frage "Was wird da unten wohl sein?" in den unruhigen Schlaf.

Aber es besteht Hoffnung. Denn das Kapitel "Sternponor" ist noch lange nicht geschlossen und eines Tages werden sich abermals unerschrockene CaveSeekers in die unendlichen Tiefen des Sternponors begeben, um diesem geheimnissvollen Spalt mit Hilfe eines versifften Seils auf den Grund zu gehen um auch noch die hintersten Räume des Sternponors zu erhellen.

Erzeuger: Autor: Jürgen Wipplinger 28.07.2014 - 23:05:27
Speläotheme: Sinterfahne [ ]
Jürgen WipplingerUlrich HenschkerStephan HauseltThomas WarnickFlorian Keßler


Eine Idylle! Schön die weissen Fahrzeuge im Grünen abgestellt.Zwischendurch ausgezogene Handschuhe müssen nicht aufwändig gegen Absturz gesichert werden.
Und drückt. Mit aller Macht. Aber ohne Erfolg.Hier nochmal der Spalt - mit Bein zum Vergleich. Ganz Höhlenforscher.Hier steht ein Held nach über dem Spalt. Unten schwappt bereits der Baatz. Wo ist BUNK?
Heldenhaft: Und schon liegt er im Dreck.Geheimathlet Hauselt mit Helm. Mangels Taschen am Schlaz hier ohne Hände in den selben fotografiert.Wipplinger hockt fröhlich vor dem Spalt. Und verharrt dort.

Wahre Größe

Mehrere kleine Stosstruppen fanden sich pünktlich - dem Pöbel ein Vorbild - am Treffpunkt an 'der' Kapelle in der Nähe von Leutenbach ein. Jede für sich. Bedingt durch den, vor nicht allzu langer Zeit fröhliche Urstände feiernden Katholizismus, allerdings an unterschiedlichen Kapellen. Jede Kleingruppe sorgte sich über den Verbleib der jeweils anderen - nicht zum letzten Male an diesem Tag.

Das zunächst angedachte Loch wurde beim Anblick der Korpulenz der aus den Fahrzeugen quellenden Herren augenblicklich verworfen und durch den Sternponor ersetzt. Dieser wäre erheblich leichter zu bezwingen. Und wäre schön. Gerade auch für die Dicken. Genau!

Nach kurzer Synchronisationsphase im fränkischen Wald, drängte der Fuhrpark ganz fürchterlich nahe an die tolle Sternponor-Doline. Immer wieder überraschend, wie extrem geländegängig das KFZ aus bayerischer Produktion ist. Da frohlockt die Natur im dunklen Schleier des Diesel-Feinstaubes.

Zunächst wird sich geziert. Niemand will wirklich in seinen Schlaz. Dann aber - nach den ersten Bieren - am Eingangsloch in der Doline angekommen, entfleucht einer geölten Kehle dieser Reim:

Im starken Verwuchs - dort wohnt wohl ein Fuchs. Da im gebrochenen Stein - scheint er sonst daheim! "Da müssen wir rein" - "Das kann doch nicht sein!" "Das Loch ist so klein!" - doch der Scheißdreck dort drin, der duftet so fein!"

Der halbgrosse Peter erklärte im Brustton der Überzeugung, dass dieses Loch nicht wirklich eng wäre - und dass Teile der Mannschaft durch sardische Großwarmhöhlen wohl zu Memmen geworden wären. Die wahre Größe der im Sternponor zu bezwingenden Schlufe sei generell unterschätzt. Während Herr Henschker noch vor Herrn Wipplinger experimentierfreudig einige Körperteile ins Loch einführte - nur um diese dann stark beschmutzt gleich wieder auszuführen, philosphierte Herr Warnick über seine wahre Grösse - und dem vermutlich endgültigen Verschluss des Hohlraums, sollte seine Größe auf die des Lochs treffen.

Herr Keßler - voller Elan und jugendlichem Leichtsinn - schlüpfte nach nur kurzem Bocken elegant in den Fuchsbau - und war verschwunden. Nach und nach folgte der dicke Rest - bis auf Herrn Warnick; Abgestellt, um den Eingang vor umherstreundenden Höhlenforschern zu schützen, schlief er umgehend ein.

Man machte es sich zunächst in Meister Lampes Heubettchen gemütlich bis alle Einfahrer den übelsten Kot von ihrem Schlaz gekratzt hatten. Ein paar Schmerzensschreie später war man endlich in einen - nein, dem - großvolumigen Raum im Loch vorgedrungen. Dieser Raum ist relativ tief. Und nach unten müssen sie.

Beinahe schnell - genaugenommen nachdem bereits alle Männer bis auf Herrn Hauselt unten angekommen waren - war klar, dass einige Extremsportler ohne Seil nicht in der Lage sein würden, wieder nach oben zu klettern. Volle Hosen überall. So robbte Herr Hauselt nochmals durch den Kot und beschaffte ein Seil - aber natürlich keine SRT Ausrüstung. Das war nicht anders zu erwarten gewesen. Darum wurde es auch ohne Murren hingenommen. Hauptsache draussen im KFZ steht noch Bier.

Spalten und Druckwasserröhrchen, Auswaschungen und viel Verbruch bei wenig Versinterung - das ist der herrliche Charakter des Sternponors. Verwinkelte Strecken vermittelnten neben kleinen Klettereien ein wenig Abenteuer und man fand stets Schlufe in weitere, noch intimere, Bereiche.

In eine Röhre hinabrutschend, fiel der Blick auf halber Strecke durch eine Spalte in bereits befahrene Räumlichkeiten - was des Hauselts dort abgehangener Pullover bewies. Die Freude ob der eigenen Orientierungslosigkeit hielt jedoch nur kurz an. Denn: Die Schwerkraft zieht den CaveSeeker immer weiter nach unten.

Bis zum Siphon. Im Lichte der Scurions wirkt alles schön. So auch der schlüpfrige Baatz, der im Siphon stand. Auch die Dimensionen des Siphons wirken im Lichte der Scurion offenbar irgendwie anders. So schafften es die Herren Hauselt und Wipplinger - als Scurionträger - nicht, den Siphon zu bezwingen. Ersterer nach kurzer Panikattacke, letzterer immerhin erst nach dem vierten heldenhaften Ansatz.

Ab hier war der Grad der Körper- und Kleidverschmutzung, sowie der Feuchtigkeitsgehalt der Kleidung in der Mannschaft gleichmäßig verteilt und bei ungefähr 80% Sättigung.

Unmengen an - aus von unbegabter Hand aus Dreck geformter - großer Kunst warteten in der nächsten Halle. Quasi Neuland. Und ein durch Menschenhand erschaffener Staudamm. Dieser hielt etwa 3m³ Wasser zurück - welches in die Weiterführung der Höhle und deren Zerklüftungen zurückstaute. Ohne Hirn wurde diese Mauer kurzerhand eingerissen, und kaltes Wasser schoss in den Syphon, durch den man soeben eingekrochen war.

Im nun teilentwässerten Schluf fand sich tiefgründiger Superbaatz, in welchem man auf den Knien fortlaufend bis zum Nabel einsank und sich nur unter Mühen voranstrampeln konnte. Ein Anstieg nach ca. 20m war trockener - aber nicht griffiger - und man fand NEUES LEBEN am Grunde einer 0,25m² Langzeitpfütze. Eine Höhlenassel und eine Art großer Unterwasserhöhlenzecke.

Der Schluf verengte sich mit der Steigung und wurde zusehends enger - bis zur Unschlufbarkeit. Was aber den halbgrossen Peter nicht davon abhielt, dem selben elegant noch ein wenig weiter zu folgen, und schliesslich in einem nach oben führenden Nebenschluf zu geraten. Dieser führe - dem Hörensagen nach - tatsächlich in weitere Hallen und eine tiefe Spalte.

Während die Zurückgebliebenen versuchten ebenfalls nach oben zu gelangen, rieft der halbgrosse Peter "Neuland" in seinem "Heimatloch" aus - und berichtete von dort nötiger Seilausrüstung - welche nicht am Mann war. Also Rückzug. Weitere kurze Momente der Freude flackerten auf, als man juchtzend bis ins Schlammbecken zurückrutschte.

Im nun gefluteten Siphon blieb Herr Henscher beim übermütigen Ausschlufen vorwärts und seitlich im Siphon stecken und es erwies sich vorteilhaft, dass die Vorsehung Herrn Wipplinger nicht durch den Sipohn hat passen lassen. Denn nur so konnte dieser stark am Henschker ziehen und dadurch das Verwesen von drei Männern im Loch vermeiden.

Die dünneren Menschen meisterten den Rückschluf ohne überlieferte Probleme.

Um Unterkühlungen zu vermeiden trat man endgültig den Rückweg an um - für viele völlig überraschend - am unteren Seilende festzustellen: Kein Gurt, keine Steigklemme, keine Sicherung.

Die Herren Wipplinger und Keßler waren allerdings in der Lage, die Problemstelle auch ohne Hilfsmittel zu bezwingen. Am KFZ angekommen, konnte Herr Wipplinger mit dem Hinweis auf sein biblisches Alter erfolgreich darum bitten, dass ihm ein erneutes Einfahren in das Loch erspart bliebe. Dies übernahm Herr Keßler - beinahe ohne Flüche auszustossen.

Herr Hauselt - ganz Handwerker - hielt zwischenzeitlich die beiden anderen Schlammmonster von gefährlicher Freiklettereien ab. --dbreak- Um Allah in gewohnter Manier zu preissen, wurde nach Verlassen des Hohlraums erstmal ein Tschechenkracher gezündet. Der eine oder andere Milliliter Urin ergoss sich in die sowieso schon nassen Unterhosen. --

KOORDINATEN REAKTOR DREI VERSION 0.44 - HIRNMACHT
CAVESEEKERS
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