Den Vorhof zum Eingang bildet eine sehr große Doline, die auf den CaveSeeker wie eine Freiluftbühne wirkt: An den Stellen, an denen die Zuschauer sitzen würden, schleicht er sich an - wenn er zu dritt ist auf fünf Wegen - dort, wo auf einer wurmstichigen Geige gegeigt werden würde, dringt er in das großzügig bemessene Portal der Höhle ein.
Bereits hier fallen drei Kubikmeter frisch bewegtes Material auf - was sofort Hoffnung nährt, man würde eventuell frische Höhlenteile begutachten können.
Zunächst aber wendet man sich zum offensichtlichen - und offensichtlich sehr alten - Teil des Hohlraums. Und so steht man - mit strahlendem Sonnenschein im Rücken - in einer etwas größeren Halle, die sich auch durch konzentrierte Suche nur um einen weiteren sehr kleinen und durchaus uninteressanten Raum erweitern lässt.
In normalen Landstrichen wäre die Höhle - aufgrund des großen Portals und der einfachen Erreichbarkeit - vollständig zerstört. Hier jedoch nicht. Zwar sind die meisten großen Tropfsteine tot - aber nicht zerstört. Liegt wohl daran, dass sich die Doline in einem Feld einer unüberschaubaren Anzahl von weiteren Dolinen befindet. Der Ur-Slowene war offenbar seinerzeit nicht in der Lage, nach einer durchzechten Nacht wieder in diese Höhle zurückzufinden. Vermutlich hatte er kein GPS-Gerät am Start.
Zusammen mit den noch lebenden Sinterhaufen, der einfachen, beinahe ausschließlich aufrechten Befahrbarkeit bleibt zu resumieren, dass sich die Anreise über 460km - von denen viele Kilometer leider durch Österreich verlaufen - nur dann lohnt, wenn man Franke ist.
Und weil der Franke gerade Thema ist: Das frische Material am Eingang wurde in liebevoller Kleinarbeit aus einem eingangsnahen Verbruchhaufen gegraben. Dort wo es früher lag, führt nun ein abenteuerlich abgestützter Schacht ca. 7 Meter in die Tiefe - und endet dort. Fränkisch halt.