Höhlentauchen ist Nervenkrieg.
Und er tobte bereits auf der Autobahn, als man aufgrund eines Unfalles dort drei Stunden im Stau festsaß, während sich Herr Wolfram am Treffpunkt irgendwie vergessen fühlte - und leider auch war. Eine gute Stunde nach dem Zeitplan schlugen man auf verschlungenen Pfaden am Zielort ein. Dort warteten schon die Kameraden und fröhnten bei Gluggerla, Schlenkerla und Red Bullala fränkischem Getränkedadaismus.
Anschließend fuhr man zum Loch. Dort strapsten sich Herr Kreil und Herr Bunk in die Tauchklamotten und brachten die vorbeifahrenden Autofahrer dazu, dem Alkohol für immer abzuschwören, als zwei Taucher die Landstraße entlangwatschelten. Dann begannen die Nicht-Taucher das Material in die Felsvagina zu schieben so daß wir - als ausgeruhte Tampons - zum W-Punkt gleiten konnten. Das Wasser war genau 2mm kalt, als die Schädel in die Brühe getunkt wurden und der erste Halbsiphon durchschwommen wurde. Dort angekommen wurde die Sache ernst - richtig ernst.
Man tauchte eine enge Spalte hinunter, kehrte kurz darauf um, um eine Leine zu spannen. Die Sichtverhältnisse waren so rein wie die Seele des Vatikans. Dann unternahm man einzelne Tauchvorstösse. Dabei stieß Herr Bunk mit beiden Händen an eine Felswand unter Wasser und richtete irritiert den Kopf auf. Und so fand er sich in einer kleinen Luftkugel wieder. Der Rückweg war so trüb, daß nicht einmal ein von der privaten Krankenkasse vorfinanzierter Krückstock geholfen hätte. Herr Kreil staunte nicht schlecht, als ihn die Mär der Luftkugel am Ohr traf. Dann unternahm man noch einige weitere Versuche in die Spalte zu tauchen. Aufgrund der zunehmenden Kälte und der immer schlechter werdenden Sicht, legte man den Tauchgang dann aber zügig auf Eis.
Und wieder Neuland - eine Halle von der Größe eines Kopfes. Zumindest für uns.
Als man damit beschäftigt war, die Neos loszuwerden, nahm Herr Wipplinger gemütlich auf der Leitplanke eine Dosis Nitrox zu sich, während ihn die Kameraden mit Luftgitarreneinlagen begleiteten. Als endlich die Männer in den weißen Schlazen aufzutauchen drohten, zogen wir uns zur Bierkrugresozialisierung in eine gemütliche Kneipe voller schlimm angetrunkener Franken zurück.
Fazit: Eine schwierig zu betauchende Kleinhöhle, bei der wir in akribischer Feinarbeit immerhin eine kleine Kammer entdeckten und von der Höhlentauchunterstützungscrew sehr gut betreut wurden. Des Autors besonderer Dank geht jedoch an seine bessere Hälfte Conny, welche tapfer sein Genörgel im Stau ertrug, der gute Geist bei der Tauchaktion war und in Rekordzeit von Aufseß nach München (1 3/4 Std.) zurückgefahren ist.