7:15 Uhr: Frau Bartos
kehrt bestens gelaunt mit den Hunden von deren Morgenschiss zurück. Herr Wipplinger
erwacht nach 5 Stunden Schlaf und denkt - benebelt wie so oft - "Scheisse, schon
wieder nicht im Schlaf verreckt." Dann erbricht das Hirn einen zweiten sehr wichtiger
Gedanken:
Der Hund verdaut - also kackt er. Der alte Mann lebt - also klagt er.
Ausgemachter Treffpunkt am Loch war zunächst 9:00 Uhr, dann 10:00 Uhr. Später dann 10:30 Uhr. Aufgrund von unvorhersehbaren Schwierigkeiten mit zerdrückten Menschen auf der A8 traf man dann endlich gegen 12:00 Uhr ein, suchte noch eine weitere halbe Stunde orientierungslos im Wald nach dem Höhleneingang, und schwang sich dann am dynamischen Seil nicht mehr ganz so dynamisch ins Loch.
Der im Loch eingeschlagene Weg war dem
Autor noch unbekannt. Eine herrlich enge, im 80°-Winkel nach unten
führende Druckröhre: Das Kanonenrohr. Nochmal: Herrlich!. Von zahlreichen
Ausflügen nach Slowenien völlig entwöhnt, überschüttete hier das Hirn ob purer Freude
über eine einfache Druckröhre den Körper mit Adrenalin.
Nach ein paar Umsteigstellen wurde Herr Heinig angetroffen - welcher alle Seile bereits bis zur großen Halle hinab eingebaut hatte und aus Langeweile wieder "ein wenig" aufgestiegen war.
Ohne große Umschweife wurde seinen Seilen
gefolgt und die beiden Engstellen ("in den Kameradenschacht" und "von dort in die
Halle") überwunden. Hier kann angemerkt werden, dass der Mann mit dem Industrieklettergurt
stellenweise den Körper mehr quetscht als der Mann, der mit einem normalen Speleogurt
unterwegs ist. Ein Speleogurt trägt weniger auf, ein Industrieklettergurt sieht besser
aus - und ist teurer.
In der großen Halle angekommen wunderten
sich die anwesenden Kacna-Helden einige Minuten über das Ausmaß,
den Sinter und die Feuchtigkeit des Lochs - ebenso wie über die notwendige Sportlichkeit,
um bis in die Halle zu gelangen.
Schnell wurde sich aber auf den eigentlichen Zweck der eigenen Anwesenheit im Loch besonnen, und die Blitze ausgepackt. Bereits der erste funktionierte nicht. Die neue Kamera funktionierte hingegen unerwartet gut - auch wenn das Kameradisplay wegen starken Helligkeitsschwankungen nur ungenügende Bildkontrolle ermöglichte.
Nach 2 Stunden in der
Halle wurde ein Held - erwartungsgemäß - von einem schlimmen Hochdruckgebiet
. Dies führte zur blitzartigen Abgabe der Blitzschlampen-Utensilien und einer ebenso
blitzartigen - wenn auch in diesem Falle einarmigen - Ausfahrt.
Die Restmannschaft hatte noch ein wenig Freude im Loch und begann dann damit die Seile auszubauen. Dies geschah nicht ohne die notwendigen Wutausbrüche und die voller Hass ausgeworfenen "Ich schneid das Seil ab" - Anfeuerungsrufe, insbesondere als Herr Konopac aufgrund des übernommenen Übergepäcks recht zahlreich steckenblieb.
Um 19:07 Uhr erblickte
der Autor wieder die garstige Oberfläche Baden-Württembergs - und fröstelte bei 5
Grad über Null und gefühltem Schneefall. Gestern noch inoffizieller Protokollant
bei der VHM Jahreshauptversammlung bei hitzigen 40 Grad und noch hitzigeren Gemütern
im Keller - und schon heute bei 5 Grad beinahe erfroren am Todsburger Schacht
.
Ein Bericht über die genannte Jahreshauptversammlung erfolgt natürlich nicht. Auch wenn ein solcher durchaus interessant wäre.