Gewaltaktion 2010.3
Dritte Gewaltaktion Slowenien 2010. Diesmal mit erweitertem Aktionsradius nach Italien
und Kroatien. Aktionsgruppe Süd-Ost: Seeleitner, Wolfram, Wipplinger, Bartos, Konopac,
der Iztok.
Schon auf der Hinfahrt war klar, wer sich schon wieder gegen uns verschworen hatte:
alle. Weit und breit keine Lenkradkralle erstehbar. Und das, obwohl uns die Fahrt
diesmal bis ins Nicht-EU-Ausland führen sollte. Aber was kann schlimmer sein als
Österreich?
Also wurde ängstlich das Waldfeldlager Slowenien Süd angesteuert. Nach nur wenigen
Minuten Irrfahrt im von jeder Straße befreiten slowenischen Karst traf man bei lauem
Lüftchen - malerisch umrahmt von Blitzen aus Richtung Italien - am Feldlager ein.
Selten hat man wohl ein solch lauschiges Plätzchen fern der Zivilisation gefunden
- und prompt markiert.
Tag 1: 8:30 Uhr. Gruppe Konopac erscheint mit großem Gefährt am Feldlager und verspricht
Schlüssel für fettes Loch gegen 11:00 Uhr. Also noch 2,5 Stunden Zeit. Daher hochmotivierter
Abmarsch zum ersten Loch: nicht auffindbar. Unverdrossener Marsch zum zweiten Loch:
zu eng. Am dritten Loch war dann bereits jeder Bock verflogen. Also entspanntes Warten
auf Herrn Konopac. Bereits 15 Minuten ZU FRÜH traf dieser dann auch
am vierten Loch ein. Kurz das Seil eingebaut und dann: ein unfassbar krasses Loch.
Danach ca. 3h Pause bis zum fünften Loch, welches stark von Ängsten und Umsteigeproblemen
des Fe4 geprägt war. So sammelte sich allerhand Dreck in der Fresse der Aufsteigenden.
Aber egal. Gesamttagesbilanz: extrem erfolgreich. Insbesondere nachdem einige Kubikmeter
Wald kontrolliert niederbrannten.
Tag 2: Schock! Deutsche Höhlengänger mitten im slowenischen Karst vom Waldbesitzer
aufgebracht. Erst als fachmännisch das KFZ-Kennzeichen des VWs überprüft worden war
- und so festgestellt werden konnte, dass die Höhlengänger offenbar nicht aus Österreich,
Italien oder gar Kroatien stammten - war die Stimmung schlagartig gar entspannt.
Also auf nach Italien. Teilabbruch Feldlager Slowenien. Verlassen Sloweniens auf
nicht kartierten Wegen. Schön, dass der Caddy geländegängig ist. Eine Stunde später
am vorberechneten Parkplatz. Das Loch sollte sich nur ca. 100m entfernt befinden.
So war es dann auch. Erstes Loch: leider zu eng. Zweites Loch: noch enger. Drittes
Loch, zweiter Eingang: recht hübsch. Viertes Loch: zu eng. Fünftes Loch: zu dreckig.
Pizza beim Einheimischen. Asiatischer Einschlag vermutet. Sechstes Loch: zu dunkel.
Tag 3: Vollabbruch Feldlager Slowenien. Aufbruch nach Kroatien. Drei Buben im Caddy.
Erstes Loch: groß aber nicht so reich geschmückt wie erhofft. Zweites Loch: 110 Meter
tiefe Doline. Keinen Bock. Lieber Doodle Jump in der Sonne. Drittes Loch: schwieriger
Anmarsch, zu viele Seile. Viele Zecken und Brombeer- und Mais-Hochleistungssorten.
Nach 3 Tagen ohne fließend Wasser schwer riechend. Dann am Campingplatz 7x Duschen
plus ein Fahrzeug und 2 Zelte für 22 EUR. Schön.
Tag 4: Relaxen am "Strand". Zurück nach Italien. Erstes Loch: ein Seil zu wenig.
Zurück ins Feldlager Slowenien.
Tag 5: Abfahrt. Schwere Konflikte mit schweizer Klugscheißer in der Adelsberger Grotte
(Postojnska Jama). Hätte er sich nicht als Schweizer zu erkennen gegeben, wäre er
durchaus als Franke durchgegangen. Fast Handgreiflichkeiten wegen Sätzen wie "Nooch
aiin Foto und ich nähm dieerrr die Kameraaa weg" Jetzt wissen auch wir: Vom puren
Fotografieren ohne Blitz stirbt der Tropfstein, sonst wäre es ja nicht verboten!
Dass hauptsächlich das Licht der Blitze als windiges Argument hätte zählen können,
machte aber der Umstand zunichte, dass die unzähligen Hochleistungsscheinwerfer für
viel Moos an den Tropfsteinen sorgten. Insofern kann, wie so oft in unserer schlimmen
Welt, nur der Kommerz als Hauptgrund für's Verbot vermutet werden.
Zusammengefasst: Nach fünf Tagen reagiert der CaveSeeker allergisch auf Sinter. Auch
schön.
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