Bei Burg Loch in der Nähe von Eichhofen handelt es sich
um eine sogannte Höhlenburg, etwas Vergleichbares findet man in Bayern nur noch bei
Stein an der Traun. Ritter Werner von Rammelstein erbaute die Burg angeblich um das
12. Jahrhundert herum. Sie diente eher als Wohnraum und Statussymbol als zur Verteidigung,
denn selbst der dümmste Feind würde die Burg vom Felsen oben und nicht von unten
her
angreifen. Die Ruine der Burg ist schwer zu übersehen,
sie thront als Wahrzeichen des Dorfes oberhalb am Hang. Es ist allerdings von außen
nur der Burgturm zu sehen, die restlichen Mauerreste befinden sich in der Höhle.
Die Burg kann sowohl über einen kleinen Pfad vom Burgweg der kleinen Ortschaft Loch
aus erreicht werden oder von abzweigenden Trampelpfaden der örtlichen Wanderwege.
Der Eingang zur Haupthöhle bildet ein schwer übersehbares
Portal hinter dem gut erhaltenen Burgturm. Die erste riesige Kammer der Haupthöhle
wurde früher als Wohnraum genutzt, darum kann man hier diverse interessante Mauerreste
bewundern. Links und rechts vom Eingang befinden sich ehemalige Wohnblöcke, in denen
lustig umhergewandert werden kann. Die Decke der Halle war zur damaligen Zeit mit
Holz verkleidet. Ein weiterer, kleiner Eingang in die Haupthalle hinter den Wohnblöcken
entstand erst wesentlich später durch Verbruch der Höhle. Wer einen Blick auf den
Boden der Haupthalle wirft erkennt, dass er in abertausenden runder brauner Kugeln
steht, die sich bei genauerem Hinsehen als widerliche Ziegenknödel
entpuppen.
Die große Halle der Höhle wird allem Anschein nach öfters als Ziegenstall missbraucht.
Den kleinen Eingang hinter den Mauerresten findet man oft vergittert vor, allerdings
nicht wie man meinen könnte, um Menschen daran zu hindern die Höhle zu betreten,
sondern um die Ziegen daran zu hindern aus der Höhle auszubüxen. Am Ende der großen
Halle zweigen 3 Schlufe und eine senkrechte Felsspalte ab. Zwei der Schlufe enden
bereits nach ca. 2m verfüllt, der eine Schluf hat allem Anschein nach eine unpassierbare
Verbindung zu einer kleinen Kammer links neben der Haupthalle. Die brutal enge senkrechte
Spalte nach oben ist nicht für Jedermann gebaut, sie führt allerdings nur in eine
uninteressante kleine Kammer ohne Fortsetzung. Der eine Schluf links der Spalte führt
noch einige Meter in den Berg hinein, bevor er auch durch Lehm unpassierbar wird.
In diesem Schluf können einige wenige Maccaronis bewundert werden, so ziemlich die
einzigen ihrer Art in der Höhle.
Wer am Haupteingang nach links wenige Meter an den Felsen
entlang geht, wird zwangsweise über eine weitere Höhle stolpern. Diese ist jedoch
kleiner als die Andere und bei weitem nicht so geräumig, allerdings noch viel unspannender.
Ein verzweigtes Netz aus Gängen eröffnet zuerst den Eindruck, hier könnte noch etwas
Größeres sein. Dem ist leider nicht so, alle abzweigenden Gänge enden mehr oder weniger
bald entweder an einer Felswand oder in einem mit Lehm angefüllten Gang. Die Wände
dieser Höhle sind meist komplett schwarz vor Ruß, zahlreiche Besucher haben ihren
Namen in die weiche Sandsteinwand gekratzt. Außerdem finden sich, wie in der hinteren
Höhle überall Ziegenhaare und –exkremente. Ein leicht modriger beißender Geruch erweckt
Unwohlsein. In dem rechten Eck der Höhle findet sich neben
den
obligatorischen Spinnen etwas stark verrußter, aber aktiver Sinter. Wählt man den
mittleren abzeigenden Gang verändert sich das Bild der Höhle etwas, zäher Lehm bedeckt
den Boden und die schwarzen Wände beginnen wieder die natürliche braune Farbe des
Sandsteins zu zeigen. Doch gerade da, wo es scheinbar interessant zu werden scheint,
endet der Gang abrupt an einer Felswand. Passionierte Hobbygräber könnten eventuell
im hintern linken Teil noch ein paar weitere Meter freilegen. Falls irgendjemand
noch weiter an den Felsen entlanggeht findet er noch das ein oder andere Miniloch
und eine überaus uninteressante Spalte, die eventuell überklettert werden könnte.
Wer sich zufällig im Labertal befindet sollte auf jeden Fall
einen Blick auf die außergewöhnliche Ruine werfen, wenngleich die Höhle dahinter
an sich weitgehend eine Katastrophe ist - wie auch alle anderen Löcher dieser Gegend.
10 Punkte gibts nur wegen den sehenswerten Mauerresten und dem geschichtlichen Hintergrund.
Außerdem befindet sich in unmittelbarer Nähe die Schlossbrauerei Eichhofen, auf deren
Logo auch der Burgturm zu sehen ist. Erwähnenswert ist noch, dass die Höhle zu ca.
75% ohne Schlaz und mehr oder weniger aufrecht begangen werden kann und somit auch
einen idealen Abstecher für Wanderer oder komplette Höhlenneulinge darstellt.