Auf dem Weg zur Schwarzmooskogeleishöhle begegnen einem schon unzählige andere, teils sehr kleine Höhleneingänge, wovon jedoch viele nicht, oder nicht direkt zum Schwarzmooskogelhöhlensystem gehören. Vermutlich würde der Franke schon beim Ersten freudig hinein stürmen wollen, jedoch sei sein Eifer gleich gebremst: Entweder werden die Höhlen kaumschlufbar eng (vornehmlich die mit englischer Karstbezeichnung), oder die Höhlentour wird zur frustrierenden Materialschlacht. Daher sei dringend geraten, dass nur die Höhlen aufgesucht werden, die man sich vorgenommen hat und über die man genügend Informationen besitzt. Vor allem sei dringend geraten, sich vor jeder Höhlentour mit den örtlichen Höhlenvereinen in Verbindung zu setzen, um nicht mit den Behörden in Konflikt zu geraten. Wer dieses umgehen möchte, kann sich auch an die Betreiber der Mammuthöhle (im Dachstein) wenden, denn diese bieten auch geführte Touren durch die SMK-Eishöhle an.
Für den nur franken gewöhnten Höhlengänger ist allein die Anzahl der in enger Nachbarschaft liegenden, zum SMK-System dazugehörigen Höhleneingänge ist zu beachten! An dieser Stelle sei allen gedankt, die sich die Mühe gemacht haben, alles mit Karstnummern zu versehen. Den daran kann man sehr schnell seinen Standpunkt über und somit auch unter der Erde festlegen.
Wenn man sich durch den Haupteingang in die Eishöhle hinab seilt, so benötigt man ein 70 Meter Seil, welches hohe Kantenfestigkeit aufweist! Man kann die Strecke auch in zwei Teile zerlegen: Zuerst die Rampe bis kurz vor dem Überhang und dann dort (an einem rostigem Haken hängend) umseilen, um die letzten 35 Meter frei hängend zu bewältigen. Unten angekommen geht es vom Eingang aus gesehen links noch mal sehr steil runter in den weniger vereisten und weitaus längeren Teil der Höhle, hingegen geht es rechts (NON) gangbar steil über Schotter auf gewachsenes Blankeis. Hier müssen dann die Steigeisen angezogen werden. Die riesige Eingangshalle führt hier immer weiter und man kommt sehr schnell vorwärts. Linkerhand geht es nun noch mal über Schotter hinauf um eine Ecke herum und senkrecht in unbestimmbare Tiefe hinab. Ein Haken befindet sich hier zwar nicht, dafür aber ein verrosteter Dübel. Hierüber könnte man sich in den so genannten `Tiefen Schacht´ abseilen.
Folgt man hingegen dem Eisstrom aus der Eingangshalle weiter, so verjüngt sich dieser
auf ein bis zwei Meter, um an einem Abbruch zu verenden. Hier darf geklettert werden,
aber Achtung: Links geht’s eisig glatt runter, geradeaus ist aber die gewünschte
Richtung, denn geht man nach links, wird’s eng und scharfkantig; es führt immer weiter
bergab und verteilt sich auf enge Schlufe und Schächte. Da dieser Gang unberührt
aussah und vermutlich auch bis vor kurzem durch eine Eissäule verschlossen war, hegten
und hegen wir die Hoffnung, ihn als erste befahren zu haben. Daher gaben wir diesem
Abzweig einen eigenen Namen: `Frankenschacht´, denn er erinnert doch recht stark
an die typische Engheit fränkischer Höhlen. Zweigt man jedoch nicht in den `Frankenschacht´
ab, sondern folgt dem großzügigen Gang nach NON weiter, an einem gut versteckten
Riesenturm mit genialer Akustik vorbei, über eine kleine Kletterstelle hinauf, gelangt
man an eine Eiswand, an welcher man nicht weiter kommt. Die Fortsetzung
Hier hinauf und durch einen engen
Gang weiter, wieder über Eis und bis auf Schotter, wo man sich über frische Luft
freuen kann. Diese kommt aus einem nahegelegenen, engen Eingang, dem so genannten
`Grünen Eingang´, welcher sich von innen leicht, von außen aber etwas schwerer finden
lässt. Zudem dürfte er im Winter auch noch zugeschneit sein. Wenn man mit seinem
Gepäck nicht wieder die 35 Meter frei hängend aufseilen möchte, so ist dieser Ausgang
anzuraten.
Folgt man dem Luftstrom hingegen steil bergab und durch Eisgebilde wieder herauf,
gelangt man an einen abwärts führenden Eiswasserfall. Es befindet sich dort
Daher
seile man sich an einem eigenen, ca. 30m langen Seil, vorsichtig bergab wobei darauf
zu achten ist, die zarten Eisgebilde am Ende der ersten Wasserfallstufe nicht zu
zerstören. Unten geht es über Eis links wie rechts bergauf in eisig, enge Gefilde.
Dieser Teil der Eishöhle ist recht fotogenen. Geht man vom Eiswasserfall aus weiter
geradeaus, an der großen Tropfeissäule vorbei, über Eis weiter bergab, gelangt man
an einen See, in den ein unterirdischer Gletscher mündet. Leider geht es von hier
aus nicht mehr trockenen Fußes weiter, es sei denn, man versteht sich auf Steileisklettern
über einem eiskalten See. Alternativ dazu könnte man auch auf eine andere Jahreszeit
warten, in welcher der See verschwunden oder das Eis gewachsen ist.
Sehr empfehlenswert ist die Schneevulkanhalle. Wer den See um klettert oder ausgetrunken hat, kann direkt über Eis von unten in sie hinein klettern, oder durch den kleinen Ausgang hinaus, links haltend, einem Trampelpfad folgend, an anderen Höhleneingängen vorbei, bis man zu einem Eingang kommt, wo selbst im Herbst noch bis nach draußen Schnee liegt. Dort befestigt man ein über 50 Meter langes Handseil und kann nun getrost über Schnee und Blankeis absteigen. In der Halle angekommen, kommt man aus dem Staunen gar nicht mehr raus, denn die Halle ist überdimensional riesig und voll von bizarren Eisformationen. Einfach unbeschreiblich schön!!! Man darf aber vor lauter staunen nicht die Gefahren übersehen! Man bewegt sich hier immer noch auf gewachsenem, teils steilem Blankeis. Hier muß trotz Steigeisen fest zugetreten werden. Wer hier ausrutscht, kann von Glück sagen, wenn er lebend wieder raus kommt! Daher ist für eine Befahrung - und dies gilt für das gesamte Schwarzmooskogelhöhlensystem - alpine Erfahrung, Trittsicherheit und absolutes Vertrautsein mit SRT wie Eistechnik erforderlich! Wer diese Anforderungen nicht erfüllt, bleibe lieber zuhause, erstens gemütlicher, zweitens wärmer und drittens: seine Verwandtschaft kann sich die Bergungs- und Begräbniskosten sparen!