Direkt im Anschluss an den Besuch der Eishöhle Sutten geschrieben, mag es sein, dass dieser Text sehr stark von der Enttäuschung über ein Loch geprägt ist, welches - unter normalen Umständen - keinerlei Mühe wert gewesen wäre.
Nur handelt der CaveSeeker niemals "unter normalen Umständen", sondern fühlt sich stattdessen der internationalen Höhlenforschung - insbesondere auf der Nordhalbkugel - und einem selbst auferlegten Bildungsauftrag verpflichtet. Darum wurde beim Anblick des Lochs nicht darauf verzichtet, den Fotoapperat zu zücken, es wurde nicht darauf verzichtet diesen Text zu schreiben, und die Höhle wurde nicht - wie sie es eigentlich verdient gehabt hätte. Es wurden unbeugsam 16 Bildlein gestaltet - diesmal jedoch welche, die den Zustand der Höhle nicht verhehlen.
Ist der Eingang unter dem Schnee entdeckt, lässt man sich am Handseil in das durchaus schräg abfallende Eingangsloch gleiten. Bereits hier fällt keinerlei ungewöhnliches Eis auf. Es existiert Eis genau da, wo man es erwarten würde. Selbstverständlich hat der eine oder andere bereits hier mit der Angst zu kämpfen. Schließlich kann man bis zu 75 cm abstürzen.
Noch eine echte Engstelle und eine weitere "Abseilstrecke" (wieder 75 cm) weiter besteht noch Hoffnung auf Überraschendes. Diese wird beim Anblick des Endes der Höhle aber jäh von Resignation verdrängt.
Es existieren ein paar wenige Eisfahnen, ein paar Stalagmiten aus Eis und sonst nur mit Eis überzogener Verbruch. Die Eigenschaft "Eishöhle" kann nicht wirklich bestätigt werden, trotz durchgängiger Minusgrade in der Höhle. Vermutlich trägt auch hier der Klimawandel im Sommer wertvolle Früchte.
Fazit: Der Aufstieg zum Loch durch hüfthohen Schnee hat seinen Reiz - jedoch sollte man extreme Vorsicht walten lassen, denn der Berg ist an dieser Stelle von zahlreichen Spalten durchzogen, die durch die Schneedecke nicht gesehen werden können. Das Loch ist selbst mit 4 Punkten noch überbewertet.