Am Anfang war das Geld. Nachdem man eben dieses an der Kasse abgegeben hat, darf man in einem kleinen Kino Platz nehmen, und der anderen Höhlentouristen entgegenharren, die da noch kommen mögen. Viele sind es nicht.
Dann beginnt die Filmvorstellung. Angst
bricht aus: "Wird hier nur ein Film vom Loch gezeigt?" Möglich wäre das - schließlich
wird die Sprache der Belgier weltweit eher selten verstanden. Man ließt "Videokarst"
und erfährt, dass das Loch einst "Grottes de Rochefort" hieß. Sehr spannend. Der
für den Franken sehr schön auszusprechende Name "Lorette" ist einem nahen Kirchlein
entliehen. Kirche mit Höhle. Praktisch, wenn Hexen und gebrauchte
schnell verwinden müssen. Nicht verwunderlich, dass neuzeitliche Höhlenforscher spontan
zu Archeologen wurden, und nun Hexenreste (und die einiger
) unter
großem Beifall ihrer selbst aus dem Loch retten.
Angesichts des massiven Informationsüberflusses
schläft der CaveSeeker ein, röchelt, erwacht, und trottet dem Rest der Gruppe als
Schlußlicht hinterher. Aus dem Kino in den Regen und dann auch noch einen Hügel hinauf.
Endlich erkennt er rechter Hand eine schön ausgebaute Doline mit Stufen und Geländer.
Im Loch fürht der Weg ca. 65 Meter unter die Oberfläche.
Vorbei an einem Flüßlein, welches offenbar zu fest vorhersehbaren Zeiten massiv anschwillt,
und sehr, sehr hohes Hochwasser im Loch verursacht. Die Angst steht den meisten Besuchern im Gesicht.
Der CaveSeeker flucht, und kämpft mit der Technik.
Ein paar mal auf- und abgeschritten, und schon findet man die Hohlraumtouristen in einer sehr großen, 37 Meter hohen Halle mit frischen - jedoch völlig unbeachteten - Sinterbecken am betonierten Boden wieder. Statt auf den Sinter konzentriert man sich lieber auf einen kleinen Heißluftballon, der - angetrieben von einer Kerze - in den "Höhlenhimmel" steigt. Begleitet von einheimischer Musik und bunten elektrischen Licht. Würde der CaveSeeker nicht von einem permanenten Technikversagen geplagt worden sein, hätte er sicher mitgewippt - und sich in China gewähnt.
Fazit : Nicht uninteressantes
Loch mit einer hoch motivierten und hübsch anzusehenden Hohlraumführerin. Für den
Touristen durchaus empfehlenswert. Dediziertes Anreisen für CaveSeekers ist allerdings
nicht wirklich notwendig. Am Ende bleibt hängen, dass es in Belgien sehr große Löcher gibt.
Und das schon das Volumen dieses einen Lochs größer ist, als das akkumulierte Volumen aller
Höhlen in Franken.