Die Klammhöhle besteht für den Höhlenforscher aus drei Einzelteilen. Für den CaveSeeker ist es jedoch nur ein armseeliges Loch.
Dieses eine Loch findet sich an äusserst unangenehmer Stelle am Berg. Mindestens 15 Minuten strammer Fußmarsch entlang eines Wanderweges ist nötig, um das Loch vom Tal her zu erreichen. Im Winter mag das angehen, aber im Sommer wächst sich ein solches Unterfangen zu einem Alptraum des Schweisses aus. Im Winter? Um Gottes Willen! Solcherlei Gedanken erwachsen dem Leiden des sommerlichen Aufstiegs natürlich zu unrecht.
Direkt am Wanderweg befindet sich der geräumige Eingang der Klammhöhle. Zunächst muss eine Wand genommen werden, die grob 159 cm hoch ist. Hier wird bereits häufig gescheitert.
Im Eingangsbereich angekommen muss zunächst ein großer Versturzblock überwunden werden. Hier ist es hilfreich, bereits beide Hände frei zu haben. D.h. das Flaschenbier muss zurück in den Rucksack.
Nur vier Meter weiter der nächste Schock: Ein verrottender Baum soll dem Höhlenforscher helfen, seinen Körper zwei Meter nach oben zu bewegen. Dies gelingt. Nun befindet man sich im angenehmsten und schönsten Teil der Klammhöhle. Kein Sinter, dafür aber ein für Freunde des Gangprofiles ansprechendes Gänglein, welches sich wirr in den Berg windet. Hier kann der Profi das eine oder andere Bild gestalten - talentierte Blitzschlampen vorausgesetzt.
Wird dieser Gang nicht irgendwann geistlos nach rechts verlassen, findet man sich umgehend am Ausgang wieder. Dieser ist kleiner und noch unspektakulärer als der Eingang.
Wer aber abbiegt, der findet die Enge. Die schlammige Enge der Klammhöhle. Zunächst nur zwei, drei Windungen, dann - noch enger - nach Oben. Dort noch weiter nach Oben bis zu einer Kammer, in der aus Lehm geformt das Wort "Wenden" verkündet, hier besser keine weiteren Experimente durchzuführen.
Fazit: Man muss nicht wirklich vor Ort gewesen sein. Wer seinen Wanderausflug aber zufällig an der Klammhöhle entlangführen läßt - was übrigens sehr gefährlich sein kann, da der Zustand des Weges doch sehr besorgniserregend ist - kann durchaus mal einen Blick riskieren ohne allzu sehr enttäuscht zu werden. Im Allgemeinen genügt es, unsere Bilder zu betrachten. Die sind besser als die Realität.