Wie Vieh drängen sich die Fledermäuse vom Typ " Malaysian Fruit Bat " an der Decke. Dicht an Dicht. In asiatischem Gleichmut hängen sie der Dinge, die da kommen mögen. (Der vorhergehende Satz erfordert einiges an sprachlicher Kompetenz - wird vom Leser hier erwartet. Oberpfälzer fragen einen Franken ihrer Wahl.)
Und diese Dinge kommen. In Form meist schwammiger, ehemals weißer - zwischenzeitlich von der Sonne jedoch stark rot gefärbter - Touristen. Diese drängen sich unter den Fledermäusen in noch größerer Zahl durchs Loch, als Fledermäuse von der Decke hängen.
Dennoch ist man vor Ort aber um das Wohl der Tiere bemüht, denn es heißt, man solle die Tiere - um Allahs' Willen - nicht anblitzen. Dumm nur, dass der Tourist zwar über lichtstarke Blitze in seinen preiswerten 35+ Megapixel - Kameras verfügt, nicht aber über konventionelles Leuchtwerk. (Ausgenommen ist natürlich der IHF Aktivist - welcher immer seinen fledermausschonenden Karbidbrenner parat hat. Auch im Dschungel.)
Und so wird geblitzt was das Zeug hält. Schön für den Autor, der so selbst keinen Blitz abfeuern musste - Vorhang auf, kurz warten, fertig. Einige fürchteten, die Tiere könnten in Flammen aufgehen, und bildeten spontane Gutmenschen-Fledermausbeobachtungsposten. Komisch. Glücklicherweise konnte nicht beobachtet werden, dass eines der Tiere unmittelbaren Schaden durch unsere Gruppe nahm. Wie auch? Bei geschätzten 1000 Blitzen pro Tag und Fledermaus sollte sich während der letzten 20 Jahre eine gewisse Gewöhnung eingestellt haben.
Das Loch selbst ist gut ausgebaut. Schon der Landesteg - man reisst ausschließlich per Boot an - mit Mauthäuschen weiß zu überzeugen. Hier hinterlegt man einen Riggidiggi (1RM) - vermutlich zum Fledermausschutz - und begibt sich umgehend ins Loch.
Neben den Fledermäusen, gibt es reichlich wenig zu sehen. Typischer Uraltsinter neben frischem Schiss. Keine weiteren Auffälligkeiten im Loch. Ausser einer tatsächlich fast handtellergroßen Spinne - die, aufgrund des extremen Gedränges um sie herum - nicht erfolgreich fotografiert werden konnte.
Zwischendurch muss man sich kurz Bücken , und läuft sogar - landschaftlich sehr anspruchsvoll - an zahlreichen Mangroven vorbei. Keine Blutegel rund ums Loch. Die Leechproof Socks lohnen sich also auch hier nicht. Vermutlich nahm einst jeder Tourist den einen oder anderen Blutegel mit nach Hause. Nun sind sie alle weg.
Vorbei an ein paar Krabben, an freiliegenden - aber noch bewirtschafteten - Bienenwaben und krassen Fischen, die an Land rumspringen - schon ist der Rundweg überwunden und man darf ungelenk zurück aufs Boot klettern.
Fazit : Ein Eintrittspreis von ca. 0,25€ läßt bereits am Eingang keinen Zweifel daran, was den Höhlengänger im Loch erwartet. Und so wird er auch nicht weiter enttäuscht. Die Wahrheit aber ist: Es existiert keine überlieferte Möglichkeit, sich der Bat Cave auf Langkawi zu entziehen. Alle - ausnahmslos alle - Touristen werden hier durchgeschleift. Die weitaus meisten sicher nicht freiwillig.