Nicht allzu versteckt und für alle, welche topographische Karten lesen können, auffindbar, findet man in einem romantischen Waldtal die insgesamt sechs Stollen der Grube Gebersdorf. Nur einer der von uns aufgefundenen Stollen ist jedoch teilweise befahrbar, die anderen sind massiv mit Betonplomben verschlossen oder zugeschossen. Die zur Maxhütte Unterwellenborn bei Saalfeld gehörende Grube war ein Teilbetrieb der bis 1973 fördernden Schachtanlage Schmiedefeld. Zu diesem Eisenerzlager gehört auch die schon im 18. Jahrhundert betriebene und in den 1950iger Jahren von der Wismut aufgewältigte Grube Morassina, heute eine auch im Guinnesbuch der Rekorde erwähnte, wegen ihrer farbenprächtigen Sintergebilde weit über die Grenzen hinaus bekannte Schauanlage.
Der von uns befahrene Stollenteil muss zu Betriebszeiten einmal ein wichtiger Hauptstollen gewesen sein. An der Firste angebrachte Isolatoren über dem ehemaligen Gleis deuten darauf hin, das diese Strecke wohl von Elektrolokomotiven mittels Fahrdraht bedient wurde. Tieferliegende Grubenbereiche sind ausnahmslos abgesoffen, etwaige höhere Sohlen wurden bei unserer Befahrung nicht lokalisiert. Eine Folgebefahrung wird hier in naher Zukunft Aufschluss geben.