Ganze zwei Meter vom Waldweg entfernt findet sich der unansehliche Eingang zum Loch - von dem leider kein Bild gestaltet werden konnte. Hier ahnt der Fachmann bereits, dass es im Inneren vermutlich wenig Grund zur Freude am Sinter geben wird. Der größte Raum im Loch ist dann auch direkt hinter dem relativ engen Eingang erreicht. Hier könnte der Freund menschlicher Hinterlassenschaften sicher auf seine Kosten kommen. Der CaveSeeker aber dringt nur leicht abgelenkt unaufhaltsam weiter ins Loch vor.
Schon springt der Franke in ein ca. 2 Meter tiefes Loch und veranlasst von unten den Einbau eines Handseils - zwecks vereinfachtem Wiederaufstieg. Dann wird es enger, feuchter und angenehmer. Unberührter Schlick steht meterhoch am Boden. Zumindest seit dem letzten schweren Regen war hier kein Mensch mehr.
Weiter. Nach wenigen Metern wird der Gang niedriger und enger. Am Boden steht Wasser. Mehrere Zentimeter hoch. Und dann erblickt man auch schon die erste und letzte Engstelle im Loch. Wie so oft ist ein Sinterbäuchlein genau in den Schluf gewachsen durch den man zu dringen gedenkt. Zunächst ist man geneigt verlautbaren zu lassen, dass hier Schicht sei. Insbesondere beim Blick am Sinterfass vorbei. Dann aber quetscht man sich durch - und landet mit dem Gesicht in dünnflüssigem Schlick.
Für viele Menschen über 150kg - oder für welche mit besonders grosser Oberweite - wird an dieser Stelle (ca. 40 Meter vom Eingang entfernt) wie so oft bereits das Ende erreicht sein.
Der eloquente CaveSeeker aber erhebt sein Gesicht aus dem Schlick, und kriecht zunächst ein paar Meter bergauf, und rutscht dann fröhlich quieckend genau so weit wieder nach unten. Noch ein wenig weiter gekrochen, und schon kann man wieder aufrecht des Weges schreiten. Dieser Weg ist vollständig mit feuchtem Schlick bedeckt. Vorbei an weiteren meterhohen Schlickhaufen. Hier wird schnell Land gewonnen.
Einige Schlufe und Schlickrutschen weiter ändert sich der Charakter des Hohlraums von einem Dreckloch zu einem ansprechend sauberen Loch, mit einigen interessant ausgewaschenen Gesteinsformationen in allen Farben zwischen Rot und Schwarz.
Irgendwann teilt sich der Weg, und man dringt zunächst zielsicher in den Gang vor, der recht zügig unschlufbar endet. Man wendet sich dem anderen Gang zu, und muss auch hier nach wenigen Metern feststellen, dass der Vorwärtsdrang jäh zum Ende kommt. Allerdings hat hier der Schöpfer einen Lehmpropfen hinterlegt, der aufgrund seiner Position zum nachdenken anregt. Dieser Lehmpropfen kann sogar noch bestiegen werden - aber hier ist dann endgültig Schicht im Schacht.
Fazit: Endlich mal wieder ein anständiges Loch.